Ja, eh! - In ihrem ersten Theaterabend erzählt uns Stefanie Sargnagel mit Support Voodoo Jürgens von "Beisl, Bier und Bachmannpreis"

Skandalnudel al dente

von Theresa Luise Gindlstrasser

Wien, 19. April 2017. "Mir fehlt der Wandverbau in meinem seelischen Wohnzimmer." Und Wandverbau heißt Lebenshilfebücher und heißt Normalität. Stefanie Sargnagels Erzähl-Ich erlebt sich einerseits als Defizit. Nicht zielstrebig, nicht fit, nicht kommunikativ genug. Behauptet andererseits das Defizit als Plus. Von Beisl zu Tschocherl zu Milieuerfahrung, saufend den Tag verschleißen. Produktivität erstens und Unproduktivität zweitens werden drittens in einer selbstreflexiven Geste verschlungen: "Als Künstler nennt man es ja Research." Und allmählich verfertigt sich im Text der Text für die Lesung beim Bachmann-Preis, der der Text selber ist. Sargnagel erhielt 2016 für "Penne vom Kika" den Publikumspreis der 40. Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt. Im Juli erscheint ihr neues Buch "Statusmeldungen" bei Rowohlt.