Die letzte Karawanserei - Am Münchner Metropoltheater entdeckt Jochen Schölch die Zeitlosigkeit von Ariane Mnouchkines Szenen von Flucht und Entmenschlichung
Träume ohne Gnade
von Sabine Leucht
München, 2. Juni 2016. Den Schlussapplaus holen sich die Schauspieler in neuen Rollen ab. Eine raue Coverversion von Simon & Garfunkels "Sound of Silence" beschwert die Stille. Und durch den bühnenbreiten Vorhang auf der Bühne des Metropoltheaters schimmern zehn gesichtslose bunte Schemen. Es ist ein Überraschungsmoment, wenn auf einen Schlag zehn Menschen hinter ihnen hervortreten, um dann sehr ernst und in starren Posen die ersten Klatscher zu provozieren. Ihre sanft folklorisierten Gewänder haben sie mittlerweile gegen schwarze Alltagskleidung getauscht, in der sie wirken wie Puppenspieler, die gerne unsichtbar bleiben.
Schuld und Schein. Ein Geldstück - Am Münchner Metropoltheater macht Jochen Schölch seinem Ebay-Schnäppchen Beine
Bechertelefon und Börsencrash
von Sabine Leucht
München, 4. Juli 2013. Dieses Stück beschreitet neue Wege. Erstens besitzt es eine eigene Website oder hält sie bis auf Weiteres besetzt. Zudem hat es sich selbst auf den Markt geworfen und zwar auf einen, der bislang nicht auf Theaterstücke eingestellt ist. Also kamen die Uraufführungsrechte an "Schuld und Schein" bei ebay für kauzige 55 Euro unter den Hammer. Und weil den glücklichen Zuschlag das Freimanner Metropoltheater erhielt, muss man sich um den Unterhaltungswert seiner szenischen Umsetzung nicht sorgen. Denn längst weiß man schon über die Grenzen Münchens hinaus, dass Jochen Schölch im Norden der Stadt noch jedem Stoff mit sparsamen Mitteln das Tanzen lehrt.
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