Presseschau vom 14. April 2021 – Die Süddeutsche Zeitung berichtet von der „Klimawerkstatt“ der Kulturstiftung des Bundes zur Forcierung einer neuen Betriebsökologie
Nur Beruhigung des schlechten Gewissens
14. April 2021. Am vergangenen Montag veranstaltete die Kulturstiftung des Bundes eine Online-Klimawerkstatt des Theaters, um den Diskurs der "Betriebsökologie" am Theater weiter voranzubringen. Für Till Briegleb von der Süddeutschen Zeitung brachte die Veranstaltung "viele unverbindliche Initiativen" zusammen, "von freiwilligen Klima-AGs in den Häusern zu losen Netzwerken auf digitalen Plattformen“, doch sie bewies auch, dass es im Kulturbereich "völlig an verantwortlichen Strukturen", fehlt, "die sich verpflichten, konkrete Ergebnisse zu liefern".
Presseschau vom 12. April 2021 – Die Dramaturgin und Frankfurter Ex-Kointendantin Marion Tiedtke im SZ-Interview über Theater und Macht
Transparenz und Teilhabe schaffen
12. April 2021. Marion Tiedke, aktuell Leiterindes Studiengangs Schauspiel an der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, ist Dramaturgin und war bis 2020 Ko-Intendantin des Schauspiel Frankfurt. Im Interview mit Christine Dössel spricht sie in der Süddeutschen Zeitung über die Notwendigkeit, Macht im Theater neu zu denken und zu organisieren.
Presseschau vom 10. April 2021 – Opernhaus "Scala" soll digital-sozialer werden
Scala goes "Premiumprodukt"
10. April 2021. Der seit Juli 2021 amtierende Intendant der Mailänder Scala Dominique Meyer hat für das Opernhaus konkrete Pläne. Diese betreffen vor allem die Digitalisierung des Hauses sowie die Ausbildungsstätte Accademia Teatro alla Scala, wie die FAZ im Feuilleton berichtet.
Presseschau vom 9. April 2021 – Dramaturg Bernd Stegemann zu den Düsseldorfer Rassismusvorwürfen
"Im Spiel bleiben"
9. April 2021. Im Feuilleton der FAZ (9.4.2021) äußert sich Dramaturg und Autor Bernd Stegemann zu den von Schauspieler Ron Iyamu geschilderten Proben-Vorfällen am Schauspielhaus Düsseldorf: "Man kann das geschmacklos finden und sich als Kollege diese Grenzüberschreitung verbitten. Man könnte aber ebenso im Spiel bleiben und darauf schauspielerisch reagieren."
Presseschau vom 4. April 2021 – Die FAS über das Programm Neustart Kultur und die freiberuflichen Künstler:innen
Verbeamtet, käuflich und selber schuld
4. April 2021. "Neustart Kultur: Das will so klingen, als würden die Programme aktualisiert und ein neues Betriebssystem installiert. Im Moment sehen wir das große Löschen", schreibt Claudius Seidl in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Presseschau vom 31. März 2021 – NDR Kultur und taz stellen Modelle für Kultur-Öffnungen im Norden vor
(post-)Lockdown Perspektiven
31. März 2021. In den nördlichen Bundesländern reagiert die Kulturszene auf andauernde Schließung mit verschiedenen Konzepten zur Wiederöffnung und Forderungen zur Unterstützung lokaler Institutionen. Während in Niedersachsen Test-Öffnungen beschlossene Sache sind, decken sich Hamburger Theaterhäuser bisher nur vorsorglich mit Schnell-Tests ein, so berichtet der NDR Kultur. Aus Bremen kommt derweil aus der freien Szene die Forderung einer Quote für lokale Produktionen, wie die taz in einem längeren Interview berichtet.
Presseschau vom 26. März 2021 – Iris Laufenberg, Intendantin in Graz, spricht mit der Berliner Zeitung über Sexismus, Identitätspolitik und ihre Maßnahmen für ein respektvolles Arbeitsumfeld
Spürbare Haltung
26. März 2021. Dass "etwas anderes gelebt als gepredigt wurde", habe sie auch bei den Intendant*innen der 68er-Generation erlebt, berichtet Iris Laufenberg, Intendantin des Schauspielhauses Graz und ab 2023 Intendantin des Deutschen Theaters Berlin, im Interview mit Petra Kohse von der Berliner Zeitung (am Erscheinungstag hinter der Paywall). Spiegel der Gesellschaft sei das Theater dabei nicht nur auf, sondern auch hinter der Bühne, so Laufenberg. "In der Kunst ging – und geht – es ständig darum, dass man die Gesellschaft für mehr Gleichberechtigung und ökologisches Bewusstsein verändern will. Vom tatsächlichen Miteinander war dieser Anspruch oft abgespalten."
Presseschau vom 22. März 2021 – Schauspieler Ron Ighiwiyisi Iyamu erhebt Rassismus-Vorwürfe gegen Düsseldorfer Schauspielhaus
"Jeden Tag Schmerz"
22. März 2021. Der Schwarze Schauspieler Ron Ighiwiyisi Iyamu hat im Rahmen eines Fernsehbeitrags im WDR rassistische Vorfälle am Düsseldorfer Schauspielhauses beklagt. Das berichtete gestern unter anderem die Frankfurter Rundschau. Der 29-Jährige, der seit 2019 fest am Düsseldorfer Schauspielhaus angestellt ist, behauptet demnach, während der Proben zu einer Produktion, in der er einen haitianischen Freiheitskämpfer spielen sollte, vom namentlich nicht genannten Regisseur "Sklave" genannt worden zu sein.
Presseschau vom 11. März 2021 – Vergewaltigungsvorwurf gegen Ex-Intendanten Lignadis tritt #MeToo-Debatte in griechischer Theaterszene und Politik los
Späte #MeToo-Debatte?
11. März 2021. Dimitris Lignadis, im Februar zurück getretener Intendant des Nationaltheaters in Athen, ist in Untersuchungshaft aufgrund von Vorwürfen, männliche Jugendliche vergewaltigt zu haben, wie die taz berichtet (10.3.2021). Im Januar wurden durch die Berichte der olympischen Seglerin Sofia Bekatorou und anderer Athletinnen zahlreiche Vorfälle sexualisierter Gewalt im Sport öffentlich - jetzt greift die Debatte auch im griechischen Theaterbetrieb um sich und erreicht die Politik. In einem Interview äußern sich zu dem Fall um Ex-Intendant Lignadis der deutsch-griechische Regisseur Prodromos Tsinikoris und die Schauspielerin Antriana Andreovits, die letztes Jahr in den stellvertretenen Vorstand der griechischen Schauspieler:innen Union gewählt wurde.