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Unsere auswahl ist subjektiv

Presseschau vom 2. September 2014 – Die Neue Zürcher Zeitung über das Erfolgsmodell der Bürgerbühne

Abwehrreflex auf Castorf und Co.?

2. September 2014. In einem lagen Aufsatz für die Neue Zürcher Zeitung (online 1.9.2014) stellt Dagrun Hintze das Erfolgskonzept der Bürgerbühne vor. Zunächst am Beispiel des Staatsschauspiels Dresden, das hierbei eine Vorreiterrolle einnimmt. Bürgerbühnen sollten auf keinen Fall mit Laientheater verwechselt werden, sie müssten sich vielmehr im professionellen Repertoire des Hauses behaupten. Die Aufführungen stünden in der Tradition von Ariane Mnouchkine, Christoph Schlingensief, Volker Lösch und Rimini Protokoll, speisten sich "vom Geist des englischen Community-Theatre und des lange vergessenen Arbeitertheaters". Als "Probebühne des Lebens" wolle die Dresdener Bürgerbühnen-Leiterin Miriam Tscholl ihr Format begriffen wissen, als "Theater als öffentliche Plattform der Menschen in dieser Stadt".

Presseschau vom 31. August 2014 – Stefan Bachmann in der Kölnischen Rundschau über sein erstes Jahr als Intendant des Schauspiels Köln

Den ganzen Weg gehen

31. August 2014. Im Gespräch mit Hartmut Wilmes von der Kölnischen Rundschau (30.8.2014) blickt Stefan Bachmann auf seine erste Spielzeit als Intendant am Schauspiel Köln zurück. Nicht alles lief rund, so erfährt man. Die Interimsspielstätten bereiteten enorme technische Herausforderungen. Eine herausragende Inszenierung fehlte. Hausregisseur Rafael Sanchez habe selbst "Nachholbedarf" eingeräumt, während der vor der Saison vergleichsweise unbekannte Hausregisseur Moritz Sostmann einen "Superlauf hatte", wie Bachmann sagt.

Presseschau vom 30. August 2014 – Die Welt porträtiert den künftigen Mainzer Intendanten Markus Müller

Chance, wahrgenommen zu werden

30. August 2014. In der Welt (30.8.2014) porträtiert Stefan Grund den bisherigen Oldenburger und jetzt in Mainz neu startenden Intendanten Markus Müller als Mann, dem Opern- und Sprechtheaterleitungen angetragen worden seien, der aber als bekennender Liebhaber des Vier-Spartenhaus-Modells doch lieber in der Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz seine noch junge Karriere fortsetzen möchte. "Als jemand, der aus der Allgäuer Provinz kam, empfand ich es als zutiefst beglückend, über die Arbeit auch mit Oper und Tanz zu tun zu bekommen", sagt Müller über seine Anfänge als Referent des Intendanten in Mannheim.

Presseschau vom 27. August 2014 – CDU-Kultursprecher sieht Ziel der Theaterreform in Mecklenburg-Vorpommern nicht erreicht

Ziel nur gemeinsam zu erreichen

27. August 2014. Wie das Neue Deutschland berichtet (22.8.2014), hat der kulturpolitische Sprecher der CDU im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern, Marc Reinhardt, zugestanden, dass das Ziel der Theaterreform im Lande verfehlt worden sei.

Presseschau vom 25. August 2014 – Rostocker Internetzeitung spricht mit dem Geschäftsführer des Volkstheaters Rostock Stefan Rosinski

Stattliche Verzichtleistung

Rostock, 25. August 2014. In einem Gespräch mit der Internetzeitung Das ist Rostock.de freut sich der kaufmännische Geschäftsführer des Volkstheaters Rostock Stefan Rosinski über einen leichten Gewinn der Theater GmbH von 100.000 Euro für das Jahr 2013.

Presseschau vom 24. August 2014 – Der NDR über Mängel beim Metrum-Gutachten für Theater in Mecklenburg-Vorpommern

Falsch gerechnet

24. August 2014. Das vom Schweriner Kultusminsterium in Auftrag gegebene Metrum-Gutachten zur Finanzsituation der Mecklenburg-Vorpommerschen Theater weise erhebliche Rechenmängel auf. Das habe die Landtagsfraktion der Grünen kritisiert, wie der NDR (online 23.8.2014) berichtet. So werde das erwartete Defizit des Theaters Vorpommern im Gutachten um 1,8 Millionen Euro zu hoch beziffert. Das Kultusministerium habe Rechenfehler eingeräumt, wolle aber weiter an seinen Kürzungsplänen festhalten, die vorsehen bis zum Jahr 2020 an den Theaterstandorten in Vorpommern 102 Stellen abzubauen.

Presseschau vom 21. August 2014 – Die Berliner Zeitung interviewt Hans-Thies Lehmann zur Tragödie, zum Drama und zur Institution Stadttheater

Erschüttere uns, Theater!

21. August 2014. Für die Berliner Zeitung (16./17.8.2014, in der Frankfurter Rundschau am26.8.2014) hat Arno Widmann mit dem Theaterwissenschaftler Hans-Thies Lehmann gesprochen – über Drama, Tragödie und die Institution Stadttheater. "Das Tragische ist keine Lebensrealität", sondern "eine Perspektive, unter der wir das Leben betrachten", so Lehmann. "Es ist eine künstlerische Form. Die Geschichte von König Lear können Sie auch ganz ohne Tragik erzählen, etwa als Groteske." Man nenne "Natur- und persönliche Katastrophen" im Alltag deshalb oft "tragisch", "weil es einen Echoraum tragischer Kunst gibt". "Zur tragischen Erfahrung" könnten Erfahrungen von Schmerz, Leid, Scheitern "erst durch eine pointierte, ästhetische Formulierung werden."

Presseschau vom 30. Juli 2014 – Die taz über griechische Theatermacher, die sich künstlerisch gegen Neofaschismus engagieren

In Krisenzeiten

30. Juli 2014. In der tageszeitung schreibt Theodora Mavropoulos darüber, wie das griechische Theater auf die zunehmende Ausländerfeindlichkeit und Neofaschismus reagiert. Zur Lage: Das die neofaschistische Partei Chrysi Avgi (Goldene Morgenröte) im Juli 2012 drittstärkste Partei im Parlament wurde, ist ein Symptom. "Viele der verunsicherten Griechen fühlten sich durch den Einzug der Faschisten ins Parlament in ihrer Haltung bestätigt. Denn das Vertrauen in in die einst etablierten Parteien ist durch die Sparpakete und die damit verbundenen Kürzungen längst verloren. Slogans wie 'Griechenland den Griechen' wirken besonders in Krisenzeiten."

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