meldungen

Berlins freie Künstler fordern mehr Geld für Kultur

Auf Worte sollen Taten folgen

Berlin, 14. März 2012. Erstmals kritisiert eine spartenübergreifende Koalition der Freien Szene Berlins die dortige Kulturförderpraxis. In einem offenen Brief wenden sich über 60 namhafte Unterzeichner aus den verschiedensten Künsten an die Stadt Berlin. Sie sprechen sich unter anderem für höhere Ausgaben für Kultur aus (finanziert durch eine Citytax), eine Förderung aus der künstlerischen Praxis heraus, die Einführung einer Honoraruntergrenze sowie mehr Transparenz und Gerechtigkeit bei der Fördermittel-Vergabe.

Sophie Rois erhält Berliner Theaterpreis 2012

alt

Angstfreie Intelligenz

Berlin, 7. März 2012. Die Schauspielerin Sophie Rois erhält in diesem Jahr den "Theaterpreis Berlin" der Stiftung Preußische Seehandlung für ihre "herausragenden Verdienste um das deutschsprachige Theater". Die gebürtige Oberösterreicherin aus Ottensheim ist seit 1993 eine der stilprägenden Künstlerinnen der Berliner Volksbühne, an der sie regelmäßig mit den Regisseuren Frank Castorf und René Pollesch zusammenarbeitet. Für ihren Auftritt in Tom Tykwers Berliner Überkreuz-Liebesfilm "Drei" erhielt Rois 2011 den Deutschen Filmpreis "Lola".

Kardinal protestiert gegen Theaterstück

alt

Demenz, Kot und Handgranaten

Berlin, 6. März 2012. Wie verschiedene Zeitungen, unter anderen die Webseite des Kölner Stadt-Anzeigers (5.3.2012) melden, hat der Berliner Kardinal Rainer Maria Woelki gegen die Aufführung des Theaterstücks "Sul concetto di volto nel figlio di Dio" ("Über das Konzept des Angesichts bei Gottes Sohn") der italienischen Theatertruppe Socìetas Raffaello Sanzio protestiert.

Rechteinhaber erzwingen Änderungen an Herbert Fritschs "Puntila"

Ein handfester Handzettel-Skandal?

5. März 2012. Die Frankfurter Allgemeine meldet heute glossierend einen "Skandal im Schauspielhaus Köln". Dabei bezieht sie sich auf einen Handzettel, der bei zwei der Februar-Vorstellungen von Brechts Herr Puntila und sein Knecht Matti in der Inszenierung von Herbert Fritsch ans Publikum verteilt werden musste und auf dem die Erben von Paul Dessau sowie der Suhrkamp Verlag mitteilen ließen: "Die Bearbeitungen haben das ursprüngliche Werk erheblich verändert und sind ohne Abstimmung mit den Urheberberechtigten erfolgt. Bei den Klavieruntermalungen handelt es sich durchweg um Improvisationen von John R. Carlson. Von der originalen Musik Paul Dessaus ist in dieser Inszenierung kaum etwas übrig geblieben. Wenn in den bearbeiteten Passagen eine Bezugnahme stattfindet, dann in teilweise entstellender Weise."

Widerstand gegen Reform des Kulturradios WDR 3

altRadioprotest!

1. März 2012. In einem am 23. Februar bekannt gewordenen Offenen Brief an die Intendantin des Westdeutschen Rundfunks (WDR) Monika Piel protestieren zahlreiche namhafte Kulturschaffende gegen Pläne für eine Reform des Senders WDR 3.

Chemnitzer Generalintendant Bernhard Helmich geht nach Bonn

Heureka!

27. Februar 2012. Wie u.a. der Kölner Stadtanzeiger meldet, soll Bernhard Helmich, zurzeit Generalintendant am Theater Chemnitz, neuer Generalintendant am Theater Bonn werden. Dies schlage die Stadtverwaltung dem Rat vor, der in seiner Sitzung am 1. März darüber entscheiden solle, zitiert der Kölner Stadtanzeiger eine Mitteilung der Stadt Bonn. Der 49-Jährige könnte dem Blatt zufolge die Leitung der Bonner Theater vom 1. August 2013 an für zunächst fünf Jahre übernehmen.

Thalia Theater Halle droht erneut das Aus

altVon nun an ohne eigene Spielstätte?

Halle, 23. Februar 2012. Nicht einmal ein Jahr nach der scheinbaren Rettung durch die Einführung von Haustarifverträgen und den Lohnverzicht des Personals im April 2011 droht dem Thalia Theater Halle erneut das Aus. Wie verschiedene sachsen-anhaltische Medien, u.a. die Mitteldeutsche Zeitung, berichten, soll der defizitären Haushaltslage der Stadt Halle laut neuesten Diskussionsvorschlägen mit der Streichung von 300.000 Euro im Etat der städtischen Bühnen begegnet werden.

Bernhard Stengele wird Schauspieldirektor am Theater Thüringen

Von Würzburg nach Gera

Gera, 22. Februar 2012. Bernhard Stengele wird zur kommenden Spielzeit Schauspieldirektor am Theater & Philharmonie Thüringen mit den Spielstätten in Gera und Altenburg. Stengele, derzeit noch Schauspieldirektor am Mainfranken Theater Würzburg, tritt damit die Nachfolge von Amina Gusner an.

Thomas Langhoff wird posthum Ehrenmitglied des Deutschen Theaters

Späte Verleihung

20. Februar 2012. Der am Samstag verstorbene Regisseur Thomas Langhoff wird Ehrenmitglied des Deutschen Theaters. Das teilt das Deutsche Theater in einer Kondolenznote zum Tod seines ehemaligen Intendanten mit. Thomas Langhoff hatte das Theater von 1991-2001 geleitet.

Frank Castorf geht in die Volksbühnenverlängerung

Sich und die Kunst neu erfinden

20. Februar 2012. Der Intendant der Berliner Volksbühne, Frank Castorf, wird seinen 2013 auslaufenden Intendantenvertrag um weitere drei Jahre verlängern. Das teilte heute die Berliner Senatskanzlei mit.

Thomas Langhoff ist gestorben

altEin großer Intendant und Regisseur

Berlin, 18. Februar 2012. Thomas Langhoff ist tot. Wie das Berliner Ensemble am Abend mitteilte, verstarb der 73-Jährige an diesem Samstag. Langhoff hatte in den vergangenen Jahren immer wieder am Berliner Ensemble inszeniert, zuletzt Anton Tschechows Der Kirschgarten. Auch die Trauerfeier für Thomas Langhoff wird am 1. März 2012, um 10.30 Uhr im Berliner Ensemble stattfinden. Die Beisetzung findet im Anschluss im Familien- und Freundeskreis statt.

René Pollesch erhält Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpeis

"Unübertreffliches Gespür für die Sinnlichkeit von Popkultur"

14. Februar 2012. Der Autor und Regisseur René Pollesch wird mit dem Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis ausgezeichnet. Dies meldet das Pfalztheater Kaiserslautern, wo Ministerpräsident Kurt Beck den Preis im Auftrag der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur im Mai übergeben wird.

Anti-Blackfacing-Störaktion im Deutschen Theater Berlin

Zutiefst diskriminierendes Mittel?

13. Febuar 2012. Gestern abend hat ein "Aktionsbündnis gegen Blackfacing auf deutschen Bühnen" (mehr hier) eine Vorstellung von Michael Thalheimers Dea-Loher-Inszenierung Unschuld gestört. Nach dem ersten Auftritt des Schauspielers Andreas Döhler, dessen Gesicht für die Inszenierung schwarz gefärbt wurde, verließ ein gutes Dutzend Zuschauer aus dem Parkett demonstrativ den Saal.

Seite 179 von 222