meldungen

Oberhausener Intendant Peter Carp gegen Schließung seines Theaters

Ghettos von Verlierern

5. Januar 2010. In einem Interview mit dem Deutschlandradio hat der Oberhausener Intendant Peter Carp am Abend auf Äußerungen des Düsseldorfer Regierungspräsidenten Jürgen Büssow reagiert, der gestern in einem Interview mit der WAZ einen harten Sparkurs gefordert hatte.

Achim von Paczensky gestorben

Anarcho-poetisch

2. Januar 2010. Wie Christoph Schlingensief in seinem Schlingenblog mitteilt, ist bereits am 2. Weihnachtstag der Schauspieler und Regisseur Achim von Paczensky gestorben. Paczensky gehörte seit Anfang der 90er Jahre zu Schlingensiefs Mitarbeitern (wobei man hier einen erweiterten Mitarbeiterbegriff zu Grunde legen muss), war mit seinem Kassenbrillengestell nicht nur in Schlingensiefs 1997 entstandenem Film Die 120 Tage von Bottrop ein höchst luzides Heiner-Müller-Double und erfüllte 2008 noch Schlingensiefs Fluxus-Oratorium Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir mit seinem hintergründig anarcho-poetischen Fluidum. Gemeinsam mit Schlingensief führte Paczensky 2003 Regie in der Casting-Show-Parodie Freakstars 3000.

Luc Bondy sieht im deutschen Theater überall Trostlosigkeit

Im Vakuum

Wien, 31. Dezember 2009. Luc Bondy, Intendant der Wiener Festwochen, hat Hanns-Bruno Kammertöns und Stephan Lebert im ZEIT-Magazin ein Interview gegeben und die Chance benutzt, mit dem deutschen Gegenwartstheater abzurechnen. Bis auf wenige Ausnahmen sei das deutsche Theater "in einem furchtbaren Vakuum. Ich sehe überall Trostlosigkeit", sagte der 61-jährige Regisseur: "Es gibt eine Gruppe von Theaterleuten in Hamburg, Berlin und Frankfurt, die den Mainstream bestimmen. Was ich da sehe: viel Konservatives, viel Genormtes, wenig Fantasie." Ob er Matthias Hartmann, Intendant am Wiener Burgtheater, ebenfalls dazurechne, wollte Bondy "nicht beurteilen"

Sebastian Hartmann plädiert für eine Aufhebung der Eintrittspreise

Kunst immer als Einladung verstehen

30. Dezember 2009. In einem Interview mit der Leipziger Volkszeitung vom Dienstag hat sich der Intendant des Centraltheaters Sebastian Hartmann für kostenlose Theaterkarten ausgesprochen. "Ich würde mir eine viel schärfere Diskussion um Inhalte davon versprechen", sagt Hartmann in der LVZ.

Roland Schimmelpfennig erhält Else-Lasker-Schüler Dramatikerpeis

Einer der Meistgespielten 

18. Dezember 2009. Wie die Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur mitteilt, erhält Roland Schimmelpfennig für sein Gesamtwerk den Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis 2010, den das Land Rheinland-Pfalz gemeinsam mit der Stiftung Rheinland Pfalz und dem Pfalztheater Kaiserlautern vergibt.

Schlingensiefs Festspielhaus in Afrika wird im März in Burkina Faso eröffnet

Von Afrika ist zu lernen

Berlin, 18. Dezember 2009. Für das von Christoph Schlingensief geplante Festspielhaus in Afrika wird Ende Januar in Burkina Faso der Grundstein gelegt. Bereits an diesem Montag sollen für das "Operndorf" etwa 45 Minuten von der Hauptstadt Ouagadougou entfernt 13 Container von der Ruhrtriennale zum Aufbau der ersten Gebäude auf den Weg geschickt werden, wie die Berliner Zeitung mit Bezug auf eine Meldung der dpa schreibt. "Das Projekt nennen wir Von Afrika lernen, und es wird kein abgehobenes Bayreuth werden, es soll vielmehr die einheimischen kulturellen Kräfte unterstützen", so Schlingensief.

Theater Heidelberg: Holger Schultze zum Intendant gewählt

Neue Impulse fürs sanierte Haus

Heidelberg, 18. Dezember 2009. Nachdem Anfang Dezember schon bekannt wurde, dass für die Nachfolge von Peter Spuhler eine Vorentscheidung getroffen wurde (Meldung vom 4. Dezember), ist Holger Schultze gestern vom Gemeinderat der Stadt Heidelberg zum Intendant des Theaters und Philharmonischen Orchesters gewählt worden, teilt das Theater in einer Presseerklärung mit.

Nibelungen-Festspiele finden 2010 doch statt

Besondere Ideen

Worms, 15. Dezember 2009. Anders als ursprünglich angekündigt, finden 2010 die Wormser Nibelungen-Festspiele nun doch mit einer Inszenierung von Festspielintendant Dieter Wedel statt; dies meldet der Nibelungen Kurier.

Die Impulse-Preise wurden vergeben

Preiswürdig

6. Dezember 2009. Das Festival Impulse hat seine Preise vergeben. Der Impulse-Preis geht an Othello c´est qui von Monika Gintersdorfer und Knut Klaßen. Den Preis des Goethe-Instituts hat Saving the World von Gob Squad erhalten, der Dietmar N. Schmidt-Preis wurde Boris Nikitin und Malte Scholz zugesprochen.

Holger Schultze soll Intendant in Heidelberg werden

Von Osnabrück nach Heidelberg

Heidelberg, 4. Dezember 2009. Wie man heute im Mannheimer Morgen (4.12.) lesen kann, ist gestern in Heidelberg eine Vorentscheidung über die Nachfolge von Intendant Peter Spuhler gefallen, der von der Spielzeit 2011/2012 an das Badische Staatstheater Karlsruhe leiten wird. Demnach soll Holger Schultze, derzeit Intendant in Osnabrück, ab 2011 die Leitung des Heidelberger Theaters übernehmen. Empfohlen wurde er dem Heidelberger Gemeiderat von einer Findungskommission, am 17. Dezember soll darüber abgestimmt werden.

Boy-Gobert-Preis an Stefan Haschke

Auch mal wieder Privatsache

Hamburg, 1. Dezember 2009. Der Boy-Gobert-Preis 2009/2009 wird am 6. Dezember an Stefan Haschke verliehen. Der Nachwuchsschauspieler habe im Altonaer Theater in Sven Regeners Romanadaption "Herr Lehmann" (Regie: Mona Kraushaar) und in den Hamburger Kammerspielen als Adam in Neil LaButes "Das Maß der Dinge" überzeugt, teilte die verleihende Körber-Stiftung am Dienstag mit.

Faust-Theaterpreise 2009 verliehen

Applaus

28. November 2009. Der Deutsche Bühnenverein meldet die Preisträger der Faust-Theaterpreise, die am Abend im Staatstheater Mainz verliehen wurden.

Der undotierte "Faust" wird in jeder Spielzeit in acht Kategorien verliehen. Die Auszeichnung soll die Leistungskraft und künstlerische Ausstrahlung der deutschen Theater würdigen. Darüber hinaus gibt es einen Preis für ein Lebenswerk und dieses Jahr auch einen Preis des Präsidenten des Deutschen Bühnenvereins.

Helmut-Käutner-Preis 2010 für Christoph Schlingensief

Alle Möglichkeiten des Filmemachens

28. November 2009. Der Filmemacher Christoph Schlingensief erhält im kommenden Jahr den Helmut-Käutner-Preis der Landeshauptstadt Düsseldorf. Schlingensief werde die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung im März entgegennehmen, meldet www.theater.de mit Verweis auf den Sprecher der Düsseldorfer Stadtverwaltung. Mit Schlingensief werde eine Persönlichkeit gewürdigt, die sich in mehr als zwei Jahrzehnten für die deutsche Filmkultur eingesetzt habe, heißt es in der Begründung der Jury.

Der Bühnenverein wendet sich gegen Steuererleichterungen zu Lasten der Kommunen

Kein Spielraum

Köln, 25. November 2009. Der Deutsche Bühnenverein fordert die Bundesregierung auf, die von ihr in Aussicht gestellten Steuerentlastungen vollständig aus dem Bundeshaushalt zu finanzieren, ist einer Meldung auf news-adhoc.com zu entnehmen.

Proteste gegen Pläne der Stadt Wuppertal gehen weiter

Paket des Grauens

23. November 2009. Die Proteste gegen die Spar- und Zerrüttungspläne der Stadt Wuppertal gehen weiter. Die Süddeutsche Zeitung schreibt, erst 2002 hätten bundesweite Proteste von KünstlerInnen die Renovierung des denkmalgeschützten Wuppertaler Schauspielhauses erzwungen, das nun bis 2012 anstatt wiederhergestellt, geschlossen werden soll. Die Kulturdezernenten der theatertragenden Kommunen in Nordrhein-Westfalen schlagen eine Bestandsgarantie für die Theater vor. Holk Freytag, früherer Chef des Wuppertaler Theaters und derzeit Vorsitzender der Intendantengruppe des Bühnenvereins, fordert die Entschuldung der Kommunen durch den Bund.

Offener Brief von Jürgen Hofmann zur heutigen Premiere am DT

Wie's kommt

Berlin, 20. November 2009. Heute hat am Berliner Deutschen Theater Sein oder Nichtsein in der Regie von Rafael Sanchez Premiere. Dies ist ein Stück von Nick Whitby nach dem Film von Ernst Lubitsch und dem Drehbuch von Edwin Justus Mayer und Melchior Lengyel. Vor der Saison hatte das Deutsche Theater dagegen das Stück Noch ist Polen nicht verloren von Jürgen Hofmann angekündigt, das ebenfalls nach Lubitschs Film entstanden ist.

Verhandlungen zur Kooperation zwischen den Theatern Schwerin und Parchim gescheitert

Nicht mit euch

Schwerin, 20. November 2009. Die Kooperationsverhandlungen zwischen dem Staatstheater Schwerin und dem Theater Parchim sind nach Angaben der Schweriner Stadtverwaltung gescheitert, ist der Schweriner Volkszeitung zu entnehmen. Der Zweckverband der Parchimer Bühne, dem der Landkreis und die Stadt Parchim angehören, hat Schwerin gestern über den Beschluss der Verbandsversammlung informiert, lieber eine Kooperation mit der Hansestadt Rostock und dem Volkstheater eingehen zu wollen. In einer Zusammenarbeit mit Rostock sehe man "bessere Möglichkeiten, die Inhalte der erfolgreichen Kinder- und Jugendtheaterarbeit im Raum Mecklenburg zu sichern und weiter auszubauen", so die Schweriner Volkszeitung (20.11.) in einem Beitrag von Udo Mitzlaff.

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