Theater Hora

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Theater Hora

Das Theater Hora in Zürich ist eines der wenigen professionellen Theater von und mit Menschen mit einer geistigen Behinderung in der Schweiz, das heute weit über die Landesgrenzen bekannt ist.

Nach einem ersten Projekt 1989 gründete der Theaterpädagoge Michael Elber das Theater Hora, das 2003 Teil der Stiftung Züriwerk wurde und seitdem die erste und bis heute einzige professionell arbeitende Kulturwerkstatt für geistig behinderte Künstlerinnen und Künstler in der Schweiz ist. Der Name geht auf das erste Theaterprojekt nach Michael Endes Roman "Momo" mit der Figur des Meister Hora zurück. Seit 2009 bietet das Theater Hora Menschen mit einer geistigen Behinderung eine anerkannte Schauspiel-Ausbildung an.

Der zweite Hauptbereich der künstlerischen Arbeit ist die Erarbeitung von Bühnenproduktionen, sei dies in Eigenproduktionen oder in der Zusammenarbeit mit externen Theaterschaffenden. Ausgezeichnet wurde das Theater HORA 1998 mit dem Sozial- und Kulturpreis der ZFV-Unternehmungen oder 2015 mit dem Anerkennungspreis der Paul-Schiller-Stiftung. Die Produktion "Disabled Theater" vom französischen Choreographen Jérôme Bel wurde 2013 zum Berliner Theatertreffen eingeladen, Julia Häusermann erhielt dort den Alfred-Kerr-Darstellerpreis und das Stück wurde auch mit einem Schweizer Tanzpreis ausgezeichnet und löste eine Debatte über den Umgang mit behinderten Künstler*innen aus. 160 Vorstellungen von New York bis Macau markieren die Erfolgsgeschichte des Stücks.

Neben Bühnenwerken sorgt das auf drei Jahre angesetzte Experiment "Freie Republik Hora" für Aufsehen, in dem ohne Spielvorlage, Autorin oder Regisseur das Ensemble eigene Themen auf die Bühne bringt. Zur Hora-Republik zählen weiters ein Förderverein, das von 2007 bis 2013 biennal veranstaltete Festival "OKKUPATION!", Workshop-Angebote oder die Hora-Band.

Nachtkritiken zu Inszenierungen des Theater Hora:

Disabled Theater beim Festival d'Avignon (7/2012), auch: Shorty zum Gastspiel beim Theatertreffen 2013 (5/2013)

Mars Attacks! in der Roten Fabrik Zürich (5/2014)

Das kranke Haus - eine gemeinsame Produktion mit vorschlag:hammer - im Fabriktheater Rote Fabrik Zürich (3/2022)

Riesenhaft in Mittelerde am Schauspielhaus Zürich (4/2023)

Andere Beiträge zum Theater Hora: 

Debatte: Inklusionstheater – Wie Schauspieler mit Behinderungen die großen Off-Bühnen erobern (11/2012)

Presseschau: Anke Dürr im kulturSpiegel über "Disabled Theater" und andere Produktionen mit behinderten Schauspielern (4/2013)

Vortrag von Benjamin Wihlstutz: Über die Emanzipation bei Jérôme Bels "Disabled Theatre" (5/2013)

Meldung : Alfred-Kerr-Darstellerpreis geht an Julia Häusermann vom Theater Hora (5/2013)

Presseschau: Matthias Dell hat auf freitag.de massive Einwände gegen Jérôme Bels Inszenierung "Disabled Theater" (5/2013)

Presseschau: Die SZ über Theater mit Schauspielern mit Behinderung (5/2013)

Debattentext: Inklusionstheater II – Mehr zum Status Quo des Theaters im Umgang mit Behinderung auf der Bühne, vier Jahre nach "Disabled Theater" (4/2016)

Meldung: Schweizer Grand Prix Theater 2016 für Theater Hora (5/2016)

Link:

www.hora.ch

Siehe auch: Inklusionstheater