Medienschau – Reaktionen auf Iris Laufenbergs Pläne fürs DT Berlin

Beständigkeit statt Umbruch

Beständigkeit statt Umbruch

2. Juni 2023. Iris Laufenberg hat das Programm ihrer ersten Spielzeit als Intendantin des Deutschen Theaters Berlin vorgestellt.

In der Welt (2.6.2023) ordnet Jakob Hayner die Pläne so ein: "Laufenberg setzt nicht auf die ganz großen Namen, sondern eher auf die Generation der Halbetablierten – und überhaupt eher auf Beständigkeit statt Umbruch. Ihr Vorgänger Ulrich Khuon hatte das finanziell bestausgestattete der Berliner Theater bereits langsam auf biedere Gemütlichkeit heruntergekühlt, ohne große nationale oder internationale Strahlkraft. Das könnte sich fortsetzen."

"Neue Spielzeit, neue Intendanz, neues Styling. Auf den Ensemblefotos wirken sie alle ein wenig zerzaust. Ist das schon der neue Wind, der Sturm aus Graz?", so bilanziert Rüdiger Schaper im Tagesspiegel (2.6.2023) die Präsentation der neuen Pläne. Es sei schon eine Mischung aus Risiko und Sicherheit, die sich da ankündigt. Neugierig machen einige Projekte.

"Ich glaube nicht, dass es einen Riss geben wird", sagt Iris Laufenberg im Interview mit Ulrich Seidler in der Berliner Zeitung (2.6.2023). Ulrich Khuon und sie hätten vom Profil her viel gemeinsam, "was man an den Autor:innentheatertagen merkt, für deren Weiterführung ich schon sehr früh einen Antrag geschrieben habe. Insofern besteht da eine Kontinuität". Sie glaube, dass die Leute auch die Geschichten erzählt bekommen wollen, die am Puls der Zeit entstehen. Der Ost-West-Konflikt gehöre der Vergangenheit an, "ich spüre sehr viel Offenheit und Lust auf eine freiere Perspektive auf die Geschichte, ohne ideologische Verfestigungen".

"Eines kann man nach der Pressekonferenz behaupten: Die Neuen wollen ihren Spaß haben und sich dabei selbstbewusst zeigen. Laufenberg, die erste Intendantin in der gut 140-jährigen Geschichte des Berliner Vorzeigetheaters, betonte am Donnerstag den Wert des Miteinanders", schreibt Volker Blech in der Berliner Morgenpost (2.6.2023). "Genau genommen moderierte die 57-jährige Intendantin eine Art Talkshow mit wechselnden Gesprächspartnern und diversen Schlagworten. Es gab im Raum immer wieder Zwischenbeifall und regelmäßig Lacher. Zweifellos hat die neue Generation der Autoren und Regisseure viel Witz in ihrer künstlerischen Weltsicht."

(welt.de / tagesspiegel.de / berliner-zeitung.de / morgenpost.de / sd / sik)

Kommentar schreiben