Medienschau: Süddeutsche Zeitung – Wie Theater ihre Subventionen legitimieren sollten

Theater ist kein Seminar

Theater ist kein Seminar

5. Mai 2023. Nicht nur der Öffentlich-rechtliche Rundfunk steht unter Druck. Auch die Theater werden beschuldigt, sie würden Steuergelder verschleudern. Peter Laudenbach von der Süddeutschen Zeitung gibt Tipps, wie die Häuser darauf reagieren sollten.

Der Autor weist in seinem Artikel (€) zunächst auf Forderungen von AfD-Politiker*innen hin, bestimmten Kultureinrichtungen die Finanzierung zu streichen. Der wirksamste Schutz gegen "solche infamen Angriffe" liege darin, "seine Zuschauer nicht zu belehren, sondern ernst zu nehmen - und ein möglichst breites Publikum zu erreichen“.

Weiter heißt es: "(W)er Theater als Fortsetzung des Seminarraums mit anderen Mitteln missversteht und sich statt an ein breites Publikum lieber an die eigene, überschaubare Gesinnungs- und Milieuklientel richtet, muss sich über leere Zuschauerräume nicht wundern." Die wichtigste Legitimation der Subvention einer Bühne seien nicht Insider-Preise oder Einladungen zum Theatertreffen, sondern die Ausstrahlungskraft, die sie in ihrer Stadt und für ihr Publikum entwickle. "Das ist die harte Währung.“

Laudenbach fordert ferner, dass Intendant*innen ihre Gehälter offenlegen sollten.

(SZ / miwo)

Kommentare  
Medienschau Subventionen: Insider
Absolut d‘accord!!!!
Leider sind mittlerweile zu viele Theaterleute selbst nur noch auf Insiderthemen, Theatertreffeneinladingen und Seminartheater aus… Und die Offenlegung der Intendantengehälter ist längst überfällig…
Medienschau Subventionen: Keine Helden
Jahrzehnte lang haben manche Theater- und Kultur-Journalisten die Hierarchien in den Institutionen, die Launen, die Einseitigkeit des Theater-Programms und die Mittelmäßigkeit der Ergebnisse nicht kritisiert, jetzt, wo es neben guter Kunst auch um gesellschaftliche Reflexionen und ethische Fragen geht, führen sie sich als Helden auf. Helden sind sie aber nicht. Das ist uninteressanter, angepasster Journalismus.

Die Offenlegung der Gehälter wäre allerdings zu begrüßen!
Medienschau Subventionen: Geistestradtion aufweisen
Man könnte aber auch darauf hinweisen, aus welchem Geiste solche Forderungen bei Parteien wie der AfD stammen, statt in vorauseilendem Gehorsam die Programmatik anzupassen...
Medienschau Subventionen: Alte Lieder
Immer schon ging es auf den Bühnen um gesellschaftliche Reflexionen, immer schon transportierten Theaterinszenierungen politische Botschaften und immer schon fühlte sich irgendwer ins Seminar versetzt und auf den Schlips getreten und immer schon wurde dann auch schnell die Förder-, und Investitionswürdigkeit in Frage gestellt.....
Ein altes und fades Lied. Neu vielleicht nur die progressive Masche, mit der das Ganze umhäkelt wird. Fade bleibts.
Das Theater muss sich ändern, jaja.
Das tut es!
Heute wars schon wieder anders, als gestern!
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