Medienschau: SZ – Konflikt um Arbeitszeitbegrenzung

Störungen im Betriebsablauf

Störungen im Betriebsablauf

10. Mai 2023. In der Süddeutschen Zeitung berichtet Peter Laudenbach über einen Konflikt zwischen Gewerkschaft (GDBA) und Bühnenverein um eine tarifvertraglich geregelte Arbeitszeitbegrenzung für künstlerisch Beschäftigte.

Der aktuelle Tarifvertrag lasse "viel Raum für sehr ausgedehnte Arbeitszeiten", schreibt Laudenbach (€). Und das solle sich nun eigentlich ändern. "Allen Beteiligten, den Bühnengewerkschaften wie der vom Deutschen Bühnenverein vertretenen Arbeitgeberseite, ist inzwischen klar, dass dieser Zustand unhaltbar ist: Theater sollten halbwegs faire Arbeitsstätten sein, keine sektenartigen Organisationen, die ihre Mitglieder mit Leib und Seele aufsaugen."

Allerdings habe die Gewerkschaft die Verhandlungen nun abgebrochen, weil die Arbeitgeberseite eine hohe Flexibilität tariflich festschreiben wolle: "Weil die Tage vor einer Premiere lang sind, will die Arbeitgeberseite bis an die Grenze des rechtlich Zulässigen gehen und maximale Wochenarbeitszeiten von 60 Stunden in den Tarifvertrag schreiben."

Dazu sagt GDBA-Vorsitzende Lisa Jopt in dem Artikel: "Natürlich brauchen die Theater Beweglichkeit"; aber "das könne nicht auf Kosten der Beschäftigten gehen". Die Gewerkschaft, so Laudenbach weiter, fordere, "dass die Mehrarbeit in Stressphasen innerhalb von vier Wochen durch Freizeitausgleich kompensiert werden muss. Auf diesen Zeitrahmen wollten sich die Arbeitgeber nicht verpflichten lassen. Aus Sicht der Gewerkschaften wollen die Arbeitgeber "unzumutbare" Arbeitsbedingungen auch noch tarifvertraglich fixieren und eine "wöchentliche Arbeitszeit von bis zu 60 Stunden über mehrere Monate hinweg" ermöglichen."

Nach dem Abbruch der Verhandlungen erwartet der SZ-Kritiker Protestaktionen und "Störungen im Betriebsablauf" beim Berliner Theatertreffen, das am kommenden Freitag beginnt.

(sueddeutsche.de / chr)

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