Medienschau: SZ – Protest gegen russisches Stück in Hamburg

Ukrainische Demonstration

Ukrainische Demonstration

2. Mai 2023. Über Proteste gegen das Theaterstück "ZOV – Der verbotene Bericht" nach dem Augenzeugenbericht des russischen Fallschirmjägers Pawel Filatjew, inszeniert in deutschsprachiger Erstaufführung von Kai Hufnagel am Altonaer Theater in Hamburg, berichtet die Süddeutsche Zeitung.

Laut Zeitungsbericht hätten rund 50 Vertreterinnen und Vertretern ukrainischer Initiativen vor und während der Premiere ihren Unmut bekundet. Sie riefen "Keine Bühne für die Täter" und "bewerteten die Premiere als russische Propaganda". Der Autor des Stückes Pawel Filatjew lebt inzwischen im französischen Exil.

(Süddeutsche Zeitung / chr)

Kommentare  
#1 Medienschau Protest in Hamburg: Feindbilder als Dogma?Adam 2023-05-02 09:34
leben menschen im exil auch zunehmend in kriegerischer laune, statt den möglichkeitsraum multi-perspektivischer dialoge zu erkunden? oder sind feindbillder zum unüberwindbaren Dogma für alle zeiten und realitäten geworden?
#2 Medienschau Protest in Hamburg: AntikriegsabendFelix 2023-05-02 13:18
Ich war in der Premiere, im Gegensatz zu den Demonstranten. Russische Propaganda konnte ich nicht erkennen: Verurteilung des Angriffskriegs auf die Ukraine durch den Verfasser, die Hauptfigur des Abends, Kritik an der russischen Ausrüstung und Militärführung: ein Ural - LKW ohne Bremsen, Russen in ukrainischen, weil besseren und bequemeren Militärklamotten, verpeilte russische Offiziere, die auch nichts wissen.
Es sei denn der russische Aggressor will so unser Mitleid, wie jämmerlich er sei - und dennoch zum Angriff gezwungen, aber das wäre doch zu absurd.
Sicherlich ist der Vorwurf der Demonstranten, der Autor sei an noch unbewiesenen, aber beweisbaren Kriegsverbrechen beteiligt, und würde über diese die Wahrheit verschweigen d a s Problem des Abends.
Aber soll Theater warten bis die Wahrheit erwiesen ist ?
Jahre, Jahrzehnte? Während der Buchmarkt diesen Bericht längst als einen Bestseller vermarktet?
Die darstellerische Leistung, auch die Regie und der Text rechtfertigen einen Theaterbesuch in Altona, meine ich.
Der Abend ist allemal eindeutig ein Antikriegsabend.
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