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Der Schauspieler Ulrich Haß ist tot

Ulrich Haß (1942-2024) © Michael Helle

12. August 2024. Der Schauspieler Ulrich Haß ist tot. Wie nachtkritik.de aus Haß‘ Umfeld erfuhrt, starb er am 9. August im Alter von 82 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit.

Haß, geboren im Sudentenland und aufgewachsen im Emsland, begann an der Folkwangschule Essen zunächst ein Studium der Malerei, Graphik und Drucktechnik und wechselte dann ins Schauspielfach. Er hatte in der Folge Engagements in Graz, an der Freien Volksbühne Berlin, in Frankfurt und in Aachen.

Haß spielte in der legendären Uraufführung von Peter Handkes "Publikumsbeschimpfung" unter der Regie von Claus Peymann in Frankfurt mit. Er gehörte viele Jahre dem Ensemble von Hans Neuenfels an und war auch in der Kleist-Verfilmung "Die Familie oder Schroffenstein" (1983) zu sehen. Unter der Regie von Klaus Grüber spielte er in Frankfurt den Garga in der aufsehenerregenden Inszenierung von Bertolt Brechts "Im Dickicht der Städte". Zuletzt gehörte er von 2000 bis 2005 dem Ensemble des Theater Aachen an. Einen besonderen Erfolg feierte er hier als Willy Loman in "Tod eines Handlungsreisenden" von Arthur Miller in der Regie von Uwe Dag Berlin.

(miwo)

 

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Kommentare  
Ulrich Haß: In Aachen
seine tochter ist die bühnenbildnerin katja haß, die schon seit vielen jahren mit dem regisseur stephan kimmig zusammenarbeitet. uwe dag berlin hatte aber damals in aachen auch das stück von walter hasenclever EHEN WERDEN IM HIMMEL GESCHLOSSEN mit ulrich haß als väterchen gott inszeniert. hasenclever ist ja in aachen geboren und alle zwei jahre wird dort der walter hasenclever literaturpreis verliehen.
Ulrich Haß: In den Theaterhimmel
Das ist traurig. Eine Legende geht in den Theaterhimmel. Seine Lebensreise war wild und intensiv, möge er dort in Frieden ruhen!
Handkes Publikumsbeschimpfung war ihm gewidmet! So vieles wird bleiben…
Wir standen in vielen Stücken gemeinsam auf der Bühne, er hat eine Hauptrolle in meinem ersten Drehbuch auf der Leinwand zum Leben erweckt und als Willy Loman im Handlungsreisenden in der Regie von Uwe Dag Berlin spielte er meinen Vater. Nun hat er seine letzte Reise angetreten. Ich hoffe, er hat seinen legendären Arztkoffer dabei, mit Proust und allem, was man unterwegs sonst noch so braucht….
Danke für die Zeit!
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