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Görlitz, Zittau: Theater will seinen Namen verkaufen
4. September 2024. Das Gerhart-Hauptmann-Theater in Görlitz und Zittau bietet laut Auskunft auf seiner Website ab dieser Spielzeit die Namensrechte des Theaters für Sponsoren an. Der Name des Nobelpreisträgers Gerhart Hauptmann (1862–1946) soll abgelegt werden und kann "von Unternehmen oder Privatpersonen" erworben werden.
"Wir versuchen einen neuen unkonventionellen Weg der Finanzierung zu finden, um unsere Haushaltslage zu verbessern und unsere Finanzierung durch Land und Kreis zusätzlich zu unterstützen!", begründet das Theater auf X, ehemals Twitter, den Schritt. "Mit den Namensrechten an unserem Haus erreichen Unternehmen jährlich über 150.000 Zuschauer sowie knapp ein halbe Million Menschen im gesamten Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien", sagt Intendant Daniel Morgenroth zur Ausschreibung des Sponsorings.
"Verkauft werden die Namensrechte an den Häusern sowie die Nennung auf der Homepage, in Printprodukten, auf Plakaten und Social-Media-Plattformen. Auch eine Anbringung des eigenen Logos an den Hausfassaden ist möglich", heißt es in der Ausschreibung weiter. Auf X, ehemals Twitter, macht das Theater zu der Sponsoring-Kampagne eine Einschränkung: "Natürlich würde sowas niemals OHNE eine öffentliche Diskussion sowie die Zustimmung unserer Gesellschafter und des Aufsichtsrates geschehen!"
Daniel Morgenroth hatte bereits 2023 vehement auf die Finanzierungslücken des Verbundtheaters in Görlitz und Zittau hingewiesen.
(Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz und Zittau / twitter.com / chr)
- Die angespannte Haushaltslage an den Sächsischen Theatern beschrieb Michael Bartsch im Oktober 2023 ausführlich: Kostenexplosion: Sachsens Bühnen rufen nach Planungssicherheit.
- Über die Theaterarbeit am Gerhart-Hauptmann-Theater spricht Intendant Daniel Morgenroth im Theaterpodcast #64.
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Theater Görlitz-Zittau Qual der Wahl
Oskar Lafontaine Theater (Zittau)
Im Juni hängte das GHT Görlitz bereits das Banner "Die Waffen nieder" an die Fassade.
Für die de facto Vorab-Wahlkampfhilfe gebührt dem GHT schon moralisch eine Zuwendung aus der Parteikasse des BSW. Theater Sarah Wagenknecht - wo die Würde eine Heimat hat.
Ansonsten bleibt nur die LANDSKRONE Brauerei.
Dann könnte man das Theater sogar Bertha von Suttner - Theater nennen.
Ok, dann fließt auch kein Geld...
Sie möchten vielleicht lieber das Banner "Wir müssen kriegstüchtig werden" hängen sehen,
dann wissen Sie ja, welche Namen passen würden. Vielleicht kommt dann auch Rheinmetall in der Oberlausitz vorbei und sponsert.
Eigentlich müsste man darüber diskutieren, in welcher Not sich ein Theater befinden muss, um eine solche (entwürdigende) Aktion zu starten.