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Theaterleiter Ludger Schnieder ist tot

26. Januar 2023. Ludger Schnieder, der langjährige Leiter des freien Theaters Pumpenhaus in Münster, ist im Alter von 67 gestorben. Das melden die Westfälischen Nachrichten.

Schnieder, geboren 1955 in Lünen, arbeitete seit dessen Gründung im Jahr 1985 am Pumpenhaus. Er begann seine Tätigkeit für die Organisation und Programmplanung bei der Theaterinitiative Münster e.V., dem Trägerverein des Theates. Darüber hinaus initiierte Schnieder internationale Programme und Kooperationen und war unter anderem 1997 Kurator für das Theater- und Tanzprogramm der international renommierten Ausstellung "Skulptur Projekte Münster". Seit 1999 war er in Personalunion Geschäftsführer und künstlerischer Leiter des Theaters im Pumpenhaus. Im kommenden Sommer wollte er seinen Posten aufgeben. Jetzt ist Ludger Schnieder im Alter von 67 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit gestorben. Er hinterlässt seine Frau und zwei Kinder.

(Westfälische Nachrichten / miwo)

Kommentare  
Ludger Schnieder: Gewitzer Netzwerker
Was für ein liebenswürdiger, gewitzter und uneitler Netzwerker! Er hat das Pumpenhaus - trotz beschränkter Mittel - über Jahrzehnte zum Blühen gebracht.
Dank ihm waren in in Münster Ursina Ladi, Andre Jung, Devid Striesow in den Inszenierungen von Thorsten Lensing sehen, wie zum Beispiel UNENDLICHER SPASS, bevor sie zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurden. Und Produktionen von Florentina Holzinger, Forced Entertainment, showcase Beat Le Mot, Gintersdorfer/Klassen, Sasha Waltz, Raimund Hoghe und und und. Seinen 25. Geburtstag feierte das Pumpenhaus mit dem Festival STATEMENTS mit fünfzig Produktionen und über 70 Aufführungen in 58 Tagen…
Chapeau Ludger. Rest in Peace
Ludger Schnieder: Ruhe in Frieden
Ja, das ist traurig: Ich hätte ihm tatsächlich eine Art Ruhestand im Leben gewünscht und wir hatten letzten Herbst ein Treffen angebahnt, um mit ihm gemeinsam seinen „Vorlass“ als Vorkämpfer und Urgestein für das Archiv der Freien Darstellenden Künste zu ordnen, zu bewahren und zugänglich zu machen. Denn das war Ludger allemal: Propagandist und Organisator für die internationale Theaterkunst jenseits der Stadt- und Staatstheater in Deutschland - was ja auch die Namen verdeutlichen, die Herr Bockelmann als seine „Verdienste“ auflistet. Ja, es ist zweifellos groß und bedeutend, was Ludger da mit dem Pumpenhaus in der Münsterschen „Provinz“ (wie er selbst sagte) ermöglicht und entdeckt und befördert hat. Diese in ihrer Kontinuität seit den 1980er-Jahren ziemlich einzigartige Entwicklung muss unbedingt dokumentiert und bewahrt werden. Das Treffen, das wir im letzten Herbst vereinbart hatten, ist damals wegen vielfältiger Verwerfungen, die ihm sehr zusetzten und keine Zeit dafür ließen, nicht zustande gekommen. „Anfang März“ hatten wir den Faden wieder aufnehmen wollen… Schrecklich ist es zu hören, dass er jetzt gegangen ist. Ruhe in Frieden, Ludger und danke für die Arbeit!
Ludger Schnieder: Wegbegleiter
Das ist sehr traurig. Ich kenne Ludger mein halbes Leben, uns verbindet die Heimat, das Münsterland und viele Jahre freies Theater zusammen mit Thorsten Lensing... unsere Anfänge im Pumpenhaus. Treue, Mut und Endeckerlust, das zeichnete seine fürsorglich verbindliche Arbeit aus. Jemand der nicht auf den schnellen Erfolg setzt und ihn durch beharrliche Förderung der oft eigenwilligen Talente verdiente. Im Sommer haben wir noch zusammen in Salzburg angestoßen und über ein Leben ohne Theater rumgesponnen. Ja, du hättest diese Lebensphase absolut verdient! Danke, Ludger!
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