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Widerstand gegen Schließung des Theaters Lahnstein

29. Dezember 2022. Das Theater der Stadt Lahnstein (Rheinland-Pfalz) setzt sich gegen die fristlose Kündigung ihres Intendanten Friedhelm Hahn zur Wehr.

Oberbürgermeister Lennart Siefert (parteilos) hatte Hahn zunächst im Frühsommer zum 31. Dezember gekündigt und ihm nun auch die fristlose Kündigung mit sofortiger Wirkung ausgesprochen. Zusätzlich wurden sämtliche Vorstellungen des Hauses bis zum Ende des Jahres sowie die geplanten Veranstaltungen für Januar gestrichen.

In einer von der Dramaturgin Cosma Hahne an nachtkritik.de versandten Mitteilung, die mit "Das Ensemble, die Dramaturgie und die Intendanz des Theaters" gezeichnet ist, bezeichnen die Verfasser:innen den Grund für die fristlose Kündigung des Intendanten als "absurd". Oberbürgermeister Siefert habe ferner "die Öffentlichkeit, den Stadtrat und das Theaterteam belogen", als er versichert haben soll, den Spielbetrieb des Theaters aufrecht erhalten zu wollen.

Die Absage der Vorstellungen würde erhebliche finanzielle und öffentlichkeitswirksame Schäden verursachen, so das ausführliche Schreiben (hier in voller Länge) weiter. Sie sei "Ausdruck eines Machtgebahrens, das auf die Kunst und die sie betreibenden Künstler*innen keine Rücksicht nimmt". Die Mitarbeiter:innen des Theaters appellieren an den Stadtrat, "auf das Treiben des Oberbürgermeisters zu reagieren und dessen Alleingänge zu Lasten der Kunst und des Theaters und der Stadt Lahnstein ein Ende zu machen und sich sowohl für die Fortsetzung des regulären Spielbetriebs als auch für alle betroffenen Mitarbeiter*innen einzusetzen".

Dem SWR zufolge begründet die Stadt Lahnstein die Kündigung des Intendanten Hahn damit, er habe den Etat des Theaters um 70.000 Euro überschritten. Ferner heißt es, er habe intransparente Verträge mit Künstler:innen geschlossen. Im Januar entscheidet das Arbeitsgericht Koblenz über die Rechtmäßigkeit der Vertragskündigung.

(SWR / miwo)

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