meldungen

Margit Bendokat erhält Theaterpreis Berlin 2010

Schneidende Wucht contra nüchterne Trockenheit

5. März 2010. Die Schauspielerin Margit Bendokat erhält den Theaterpreis Berlin 2010, wie heute die Stiftung Preußische Seehandlung mitteilt, die den Preis seit 1988 vergibt. Die Stiftung ehre damit das Lebenswerk dieser Theaterfrau, "insbesondere ihren immer wieder jungen und frischen Blick auf die Welt, den Kosmos ihrer Figuren und Rollengestalten," heißt es in der Begründung der Jury, der in diesem Jahr Hasko Weber, Konstanze Lauterbach und Christopher Schmidt angehörten.

Preis des deutschen ITI-Zentrums 2010 an Christoph Marthaler und Anna Viebrock

Türöffner mit Ensemblegeist

4. März 2010. Wie das Internationale Theaterinstitut (ITI) mitteilt, wird der diesjährige Preis des deutschen ITI-Zentrums am Welttheatertag, den 27. März, an Christoph Marthaler und Anna Viebrock verliehen. Das ITI-Zentrum nehme den Welttheatertag "zum Anlass, herausragende Persönlichkeiten des Theaters zu ehren, deren Theaterarbeit in Deutschland in besonderer Weise international ausstrahlt", so die Pressemitteilung.

Sasha Waltz erhält Leipziger Caroline-Neuber-Preis

Die neue Neuberin

Leipzig, 3. März 2010. Die Tänzerin und Choreographin Sasha Waltz wird am Sonntag mit dem Caroline-Neuber-Preis der Stadt Leipzig ausgezeichnet. Die mit 6.000 Euro dotierte Auszeichnung wird bei einer Matinee im Leipziger Centraltheater übergeben, teilte die Stadtverwaltung am Dienstag mit. Laudator ist der ehemalige Botschafter des Königreiches Schweden, Carl Tham.

Friedrich-Luft-Preis der Berliner Morgenpost für Linie 2 am Grips Theater

Rückblick auf 40 Jahre Geschichte mit Grips

Berlin, 1. März 2010. Die am Berliner Grips Theater uraufgeführte, von Rüdiger Wandel inszenierte musikalische Revue Linie 2 – Der Alptraum erhält den mit 7.500 Euro dotierten Friedrich-Luft-Preis der Berliner Morgenpost (Axel Springer Verlag). Die Aufführung werde als "beste Berliner und Potsdamer Aufführung des Jahres 2009" geehrt, teilte die Zeitung am Sonntag mit.

Auswahl der Stücke für den Stückemarkt des Theatertreffens steht

Haus der Jungen Talente

Berlin, 2. März 2010. 297 neue Stücke aus ganz Europa wurden unter dem Ausschreibungsmotto "Wer die Wahrheit liebt, lügt" für den Stückemarkt 2010 eingereicht. Wie die Berliner Festspiele mitteilen, hat die fünfköpfige Jury (bestehend aus dem Schauspieler Burghart Klaußner, der Leiterin des Theatertreffens Iris Laufenberg, dem Dramatiker und Regisseur Falk Richter, der Dramatikerin Marlene Streeruwitz und dem Dramaturgen Malte Ubenauf) ihre Auswahl getroffen.

Tankred Dorst wird Ehrenbürger von Sonneberg

Bürgerehren

Sonneberg, 25. Februar 2010. Der Dramatiker Tankred Dorst wird heute zum Ehrenbürger der Spielzeugstadt Sonneberg ernannt. Die Ehrung wird ihm in einer Feierstunde im Rathaus verliehen, meldet die Südthüringer Zeitung. Dorst wurde am 19. Dezember 1925 im Sonneberger Ortsteil Oberlind als Sohn einer wohlhabenden Bürgerfamilie geboren, die vor Ort eine Maschinenfabrik besaß. Seit seiner Studentenzeit lebt er in München. Er ist der neunte Ehrenbürger Sonnebergs seit 131 Jahren. Im vergangenen Jahr war er bereits mit dem Verdienstorden des Freistaates Thüringen geehrt worden.

(dip)

 

Schlosstheater Moers soll bis 2014 ein Viertel seines Etats einsparen

Zum Sterben zuviel, zum Leben zu wenig

Moers, 17. Februar 2010. Wie u.a. Markus Peters auf dem Portal Der Westen (14.2.2010) schreibt, führt die Finanzkrise, steigende Sozialausgaben und wegbrechende Gewerbesteuereinnahmen auch am Niederrhein zu immer weniger Geld in den Kassen der Städte und Gemeinden. Wolfgang Thoenes, der Kämmerer der Stadt Moers, wird diesbezüglich mit der Formulierung "Wir werden erdrosselt" zitiert. "In drei Jahren", so glaubt Thoenes, "befinden sich drei Viertel aller Kommunen im Land im Nothaushalt."

46.000 TheatergängerInnen vergaben Londoner Whatsonstage-Awards

Bitte entscheiden Sie selbst

London, 16. Februar 2010. Jude Law, Rachel Weisz, Trevor Nunn und Jez Butterworth sind unter den Gewinnern des 10. Whatsonstage-Awards. Das wurde am Sonntagabend im Londoner Prince of Wales Theatre bekanntgegeben. Der jährlich vergebene Publikumspreis wird von whatsonstage.com ausgelobt, einer Londoner Theatergemeinde mit Ticketdienst für ganz Großbritannien. Zwischen 4. Dezember 2009 und 31. Januar 2010 konnten die Zuschauer ihre Voten in 26 Kategorien abgeben. Insgesamt haben sich 46.000 TheatergängerInnen beteiligt.

Barbara Nüsse erhält Gertrud-Eysoldt-Ring / Kurt-Hübner-Preis an Tilmann Köhler

Das hohe Maß an Dringlichkeit

Bensheim, 10. Februar 2010. Die Schauspielerin Barbara Nüsse erhält den Gertrud-Eysoldt-Ring 2009 der Stadt Bensheim. Sie werde für ihre "schauspielerische Leistung auf bedeutenden deutschsprachigen Bühnen über viele Jahre hinweg und insbesondere für ihre Darstellung des König Lear" am Schauspielhaus Köln in der Inszenierung von Karin Beier ausgezeichnet, teilt die südhessische Stadt seit gestern auf ihrer Website mit.

"Hier zeichnet sie insbesondere das hohe Maß an Dringlichkeit aus, mit dem sie versucht, auf den existenziellen Grund der vor ihr verkörperten Personen zu stoßen", wird der Theaterkritiker Peter Iden zitiert, Mitglied der Akademie der Darstellenden Künste und Vorsitzender der Jury.

Die 1943 in Essen geborene Barbara Nüsse studierte Schauspiel an der Otto Falckenberg Schule in München, arbeitete am Staatstheater Stuttgart und am Schauspielhaus Bochum unter der Regie von Claus Peymann und gehörte fünf Jahre zum Ensemble des Deutschen Schauspielhauses Hamburg. Neben weiteren Engagements am Residenztheater in München, dem Maxim Gorki Theater Berlin, dem Schauspielhaus Zürich, den Münchner Kammerspielen und dem Burgtheater Wien spielt sie auch in Kino- und Fernsehfilmen wie "Der Schuss" und "Juls Freundin". Heute lebt sie in Hamburg.

Barbara Nüsse wird die 24. Trägerin des mit 10.000 Euro dotierten Eysoldt-Rings sein, eine Auszeichnung, die von dem 1981 in Bensheim verstorbenen Theaterkritiker Wilhelm Ringelband gestiftet und nach der von ihm verehrten Max-Reinhardt-Schaupielerin Gertrud Eysoldt (1870-1955) benannt wurde. Preisübergabe ist am 20. März. Im letzten Jahr wurde Klaus Maria Brandauer ausgezeichnet.

Zusammen mit dem Gertrud-Eysoldt-Ring wird auch der Kurt-Hübner-Preis vergeben. Dieser mit 5.000 Euro dotierte Förderpreis für junge Regisseure geht an Tilmann Köhler für seine Inszenierung von Brechts Schauspiel Die heilige Johanna der Schlachthöfe am Staatsschauspiel Dresden, die im Oktober 2009 Premiere hatte. Köhler, Jahrgang 1979 und in Weimar geboren, hat an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" Regie studiert. Er war Schauspieler und Regieassistent an der Theaterfabrik des Theaters Altenburg-Gera und bis 2008 Hausregisseur am Nationaltheater Weimar.

(peko / www.bensheim.de)

 

Grundstein für Schlingensiefs Operndorf gelegt

Der höchste Augenblick

9. Februar 2010. Er ist gelegt, der Grundstein für Christoph Schlingensiefs Operndorf in der Nähe von Ouagadougou/Burkina Faso. Das ist auf Zeit Online nachzulesen, wo man auch weiß, welche Worte heute zum feierlichen Anlaß gesprochen wurden:

"Verweile doch, du bist so schön! Es kann die Spur von meinen Erdentagen nicht in Äonen untergehn. Im Vorgefühl von solchem hohen Glück genieß' ich jetzt den höchsten Augenblick." Mit diesem Goethe-Zitat ("Faust") und dem ersten Spatenstich habe sich der Berliner Regisseur "einen Herzenswunsch erfüllt", heißt es in der Meldung weiter.

In seinem Blog berichtet Schlingensief selber, etwa 500 bis 600 Menschen aus dem Kreise Laongo hätten der Grundsteinlegung beigewohnt. Darunter zwölf Häuptlinge, was Schlingensief zufolge so viel wie "gewonnen" bedeutet. Die ältesten Räte hätten den Bauplatz und die dort lebenden Geister und Ahnen befragt, diskutiert und entschieden, dass das Operndorf sehr willkommen ist, so Schlingensief weiter. "der älteste der häuptlinge hat eine rede gehalten, die ich nicht verstehen konnte, aber dann doch auf merkwürdige art verstanden habe."

(sle)

 

Ist Helene Hegemanns Axolotl Roadkill ein Plagiat?

Untermieter in meinem Kopf

7. Februar 2010. Ist Helene Hegemanns feuilletonauf feuilletonab gefeierter Roman Axolotl Roadkill ein Plagiat? Diesen Vorwurf hat am Freitag der Popkulturblog Die Gefühlskonserve von Deef Pirmasens erhoben und verblüffend ähnliche Passagen und Dialogstücke des Romans der Siebzehnjährigen mit dem Buch "Strobo" des Berliner Blogger Airen nachgewiesen, das im vergangenen Jahr erschien.

Schiefer Haussegen bei den Kölner Bühnen – Offener Brief von Karin Beier

Nur Verlierer

4. Februar 2010. Bei den Bühnen der Stadt Köln hängt offenbar der Haussegen schief. Nach dem Offenen Brief, in dem Opernintendant Uwe Eric Laufenberg und der geschäftsführende Direktor der Kölner Bühnen Patrick Wasserbauer in der vergangenen Woche massiv für den beschlossenen Neubau Partei ergriffen haben, hat die Kölner Schauspielintendantin Karin Beier nun ebenfalls einen Offenen Brief geschrieben, in dem sie ihren Einsatz für den Erhalt Riphahn-Ensemble verteidigt.

Oscar-Nominierung für "Das weiße Band" mit Christian Friedel und Burghart Klaußner

Vom weiten Land ins weiße Band

Bochum/Hollywood, 2. Februar 2010. Wie das Bochumer Schauspielhaus in Bezug auf ddp mitteilt, ist Michael Hanekes Film Das weiße Band für den Oscar in der Kategorie 'Bester nicht-englischsprachiger Film' nominiert; die berühmte amerikanische Filmtrophäe wird am 7. März verliehen. "Das weiße Band" wurde bereits in Cannes, beim Europäischen Filmpreis und den Golden Globe Awards ausgezeichnet.

Ceausescu-Erben klagen wegen Theaterstück

Der Diktator als Marke?

Bukarest, 2. Februar 2010. Wie auf dem Portal Monsters and Critics mit Bezug auf dpa gemeldet wird, haben die Erben des 1989 hingerichteten Diktators Nicolae Ceausescu das Odeon-Theater in Bukarest wegen der Aufführung des Dokumentartheaterstücks Die letzten Tage der Ceausescus verklagt. Für die Regie des Projektes zeichnet der Schweizer Journalist und Theatermacher Milo Rau verantwortlich. Das Stück wurde am Odeon-Theater bisher zweimal aufgeführt und war vorher bereits in Berlin (im Dezember 2009) und kürzlich in Zürich zu sehen.

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