InnerOuterCity – Uraufführung von Azan Garos Siegerstück des Chemnitzer Preises für Junge Dramatik durch Stephan Beer am Theater Chemnitz
Signale aus der Filterblase
von Lukas Pohlmann
Chemnitz, 28. April 2017. Der Sound ist schon da als das Publikum die kleine Bühne im Ostflügel des Chemnitzer Schauspielhauses betritt. Eine säuselnde Stimme aus dem Off begrüßt die Zuschauer und dankt ihnen für ihre Anwesenheit. Trotz der widrigen Bedingungen. Widrige Bedingungen? Es gibt doch einen tollen Anlass! Der Förderverein des Theaters stiftet seit einigen Jahren einen Preis für Junge Dramatik inklusive Uraufführung. Gewinner diesmal: InnerOuterCity von Azan Garo. Untertitel: "Dramatische Anrisse einer allgemeinen Verunsicherung in 29 Szenen." Die Verunsicherungen werden Programm.
Die Maßnahme / Die Perser - Leipzigs Schauspiel-Intendant Enrico Lübbe macht aus zwei Chorstücken einen bildstarken Theaterabend, der sich vor ideologischen Fragen scheut
Lehrstück plus Lehrstück gleich Leerstück
von Matthias Schmidt
Leipzig, 30. März 2017. Es geschieht nicht allzu häufig, dass eine Inszenierung mit einer solchen Wucht einschlägt, dass sie unter so herausragendem handwerklichen und personellen Aufwand, so pur und werkgetreu und doch modern und zeitgemäß gleich zwei Theaterklassiker aneinanderhängt und man am Ende dennoch relativ ratlos dasitzt. Der Jubel nach Enrico Lübbes Doppelinszenierung "Die Maßnahme / Die Perser" war riesig. Er galt den mehr als hundert auf der Bühne stehenden Schauspielern, Sängern, Musikern und Statisten, einem preisverdächtigen Bühnenbild von Etienne Pluss und einer ebenso fantastischen Leistung der Chöre unter Leitung von Marcus Crome. Natürlich hat das alles auch mit Konzept und Regie zu tun; Regietheater im engeren Sinne war es nicht.
Geister sind auch nur Menschen - Katja Brunners Stück übers Siechtum am Lebensende radikal körpersprachlich inszeniert von Claudia Bauer in Leipzig
Die Todgeweihten grüßen uns
von Tobias Prüwer
Leipzig, 17. März 2017. Ruinierte Leiber schieben sich durch den steril ausgeleuchteten Saal. Die fünf Frankensteins gleichen eher untoten Kreaturen denn Lebenden. Die grotesken Flickenteppiche ihrer Haut werfen Falten. Als Madensäcke schwanken die Figuren über die kleine Bühne am Schauspiel Leipzig, wo Hausregisseurin Claudia Bauer mit "Geister sind auch nur Menschen" ins Innenleben eines Alters-, besser Siechendenheim schaut. Sie inszeniert Katja Brunners Text als Feldlazarett, aufgeschlagen für die finale, dahindämmende Schlacht im Kriegsspiel des Lebens.
Regie: Evgeny Titov
Regie: Rico Dietzmeyer
Regie: Marcelo Evelin
Regie: Karl Georg Kayser
Regie: René Schmidt
Seite 5 von 12
meldungen >
- 28. März 2024 Berliner Theatertreffen: 3sat-Preis für Jenaer Arbeit
- 28. März 2024 Berlin/Bremen: Geschäftsführer Michael Helmbold verstorben
- 28. März 2024 Neues Präsidium für Deutsche Akademie der Darstellenden Künste
- 26. März 2024 Günther-Rühle-Preise vergeben
- 26. März 2024 Mülheimer Theatertage: Preisjurys berufen
- 26. März 2024 Theatertreffen der Jugend 2024: Auswahl steht fest
- 26. März 2024 Schauspieldirektor Maik Priebe verlässt Neustrelitz
- 25. März 2024 Dramatikerpreis für Correctiv-Autor:innen L. Lax und J. Peters
neueste kommentare >
-
Medienschau Volksbühnen-Chance Basel-Modell statt nur Namen
-
Medienschau Volksbühnen-Chance Dreamteam
-
Biedermann & Brandstifter, Zürich Stemann pur
-
Preisjury Mülheim Zeit für Neuanfang
-
Orpheus steigt herab, Wien Unruhe
-
Medienschau Volksbühnen-Chance Ostereier und gutes Doppel
-
Der große Wind der Zeit, Stuttgart Nachfrage
-
Medienschau Volksbühne Avantgarde und Klassenkampf
-
Orpheus steigt herab, Wien Kassenschlager
-
Auswahl Mülheim Strukturproblem?