Rand - Schauspielhaus Wien
Wollen wir kuscheln?
von Martin Thomas Pesl
Wien, 30. September 2020. Ein wohligeres Anfangsbild hätte Tomas Schweigen für die neue Saison am Schauspielhaus kaum finden können: Statt menschlicher Virenschleudern gibt es erst einmal Luft. Undefinierbare Stoffhäufchen auf der Bühne expandieren zu raumgreifenden Bällen, erst blau, dann rosa angeleuchtet und begleitet von epischem Sound, als fände hier Wiens gesündestes Clubbing statt. Bis alles aufgeblasen ist, braucht es seine Zeit. Dann setzt das klinische Weiß ein, das die Kulisse die nächsten zwei Stunden dominieren wird. Vera von Gunten schiebt sich zwischen zwei Ballons durch und sagt: "Ich bin ein Tetrisstein."
antigone. ein requiem – Akademietheater Wien - Lars-Ole Walburgs österreichische Erstaufführung von Thomas Köcks Antigoneüberschreibung
Die große (An)klage
von Andrea Heinz
Wien, 12. September 2020. Man hatte fast ein kleines Déja-vu bei der österreichischen Erstaufführung von Thomas Köcks antigone. ein requiem im Akademietheater: Eine finstere Bühne, der Chor, die Flüchtlinge. Man denkt sofort an Elfriede Jelineks "Die Schutzbefohlenen", die 2015, wenn auch im Burg-, nicht Akademietheater, aufgeführt wurden. Damals war die sogenannte Flüchtlingskrise auf ihrem sogenannten Höhepunkt. Heißt: Sehr viele Menschen waren an Leib und Leben bedroht, versanken in Elend, hatten kein Zuhause mehr – und sehr viele andere Menschen schauten zu oder weg, während sie gleichzeitig von Humanität redeten. Wahrscheinlich hatten sie sogar recht, wahrscheinlich ist nichts menschlicher als das. Nichts ungeheurer als der Mensch.
Vorstellungsänderung: Der unheimliche Eindringling - Burgtheater Wien
Baby-Elephanten im Hochmoor
von Theresa Luise Gindlstrasser
Wien, 12. Mai 2020. Danke @turbotorbs! Ich halte mich an Ihren Vorschlag und betitle diese Kritik mit "Baby-Elephanten im Hochmoor. Wie das Burgtheater sein inneres Kind befreite und es allen auf die Nerven ging". Und wenn da oben eine andere Überschrift zu lesen steht, dann ist sie fake! Ich habe nämlich grade vier Stunden auf Twitter verbracht und weiß jetzt alles über Verschwörungstheorien. Oder zumindest über das Erhöhen der eigenen Reichweite. Weil #vorstellungsänderung zum trending hashtag wurde, wurde darunter nicht nur eine Theatervorstellung imaginiert, sondern auch manch Story zu Corona verlinkt. Ja, es waren nicht nur vier Stunden Twitter, es waren meine aller ersten. Und @burgtheater ist Schuld.
Regie: Bérénice Hebenstreit
Regie: Ben Kidd & Bush Mourkazel
Regie: Toxic Dreams
Regie: Helmut Köpping, Kurt Palm
Regie: Monika Gintersdorfer / Knut Klaßen
Regie: Anna Badora
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