Schule der Einsamkeit

11. Januar 2023. Ganz unterschiedliche Fertigkeiten setzen das Schauspielen vor der Kamera und auf der Bühne voraus. Theater ist eine Ensemblekunst, bei der alle Verantwortung für das Ergebnis übernehmen, sagt der Schauspieler Dimitrij Schaad. Im Film zählen innere Vorgänge und das sinnliche Interagieren mit einer realen Dingwelt, sagt Autorenfilmer Christian Petzold.

Von Susanne Burkhardt und Elena Philipp

Dimitrij Schaad in "Aus meiner Haut", dem Langfilm-Debüt gemeinsam mit seinem Bruder Alexander Schaad © Walker Worm / X Verleih

Erst im Schnitt entsteht ein Film, und ein:e Cutter:in kann auch eine schlechte Schauspielperformance tauglich für einen Filmpreis zurechtschneiden. Für den Berliner Schule-Regisseur Christian Petzold ist das ein deutsches Phänomen: Nur hierzulande sind derart viele Theaterschauspieler:innen auch auf der Leinwand zu sehen.

Und sie bringen das zeichenhaft vergrößerte Spiel in den Film, der doch von einer psychologisch-realistischen, subtilen Darstellung lebt, wie der Schauspieler Dimitrij Schaad sagt.

Schaad pausiert derzeit seine Theaterkarriere und verzeichnet zunehmend mehr Drehtage. Mit seinem Bruder Alexander hat er den Film "Aus meiner Haut" geschrieben, ein Körpertausch-Drama, in dem er auch vor der Kamera steht. Ein Rollenwechsel, den Schaad trotz erster Auszeichnungen noch im Anfangsstadium sieht.

Ein ganz eigenes Handwerk

Einmal hat auch Christian Petzold die Seiten gewechselt und am Deutschen Theater Berlin inszeniert, "Der einsame Weg" von Arthur Schnitzler, mit seiner langjährigen Stammspielerin Nina Hoss in einer Hauptrolle. Und wie erwartet stellte sich auch das Regieführen im Theater als ein ganz eigenes Handwerk heraus, erzählt der bekannteste Vertreter der Berliner Schule im Theaterpodcast #53.

Am Schluss dieser Folge nehmen Susanne Burkhardt und Elena Philipp Abschied von nachtkritik-Gründer Nikolaus Merck, auf dessen Idee der Theaterpodcast zurückgeht.

 

Mehr zum Thema: Der Theaterpodcast #18 zu Film und Video auf der Bühne mit Regisseur Ersan Mondtag.

 

 In Kooperation mit Deutschlandfunk Kultur.

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