Presseschau vom 8. Mai 2015 - Matthias Lilienthal im Interview mit der SZ über seine konkreten Pläne für die Münchner Kammerspiele
Hallo, Hybrid
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8. Mai 2015. Matthias Lilienthal hat gestern seine Pläne für die Münchner Kammerspiele vorgestellt. Im Interview mit Christine Dössel in der Süddeutschen Zeitung - ganzseitiger Feuilleton-Aufmacher - konkretisiert er, wie er Theater in einer verwöhnten Stadt machen will.
Mit München hat sich Matthias Lilienthal bereits seit einem Jahr auseinandergesetzt, als er für die Vorbereitung seiner Intendanz der Münchner Kammerspiele dorthin gezogen ist. Die große Enrsthaftigkeit der Stadt sei ihm angenehm aufgefallen. Was er vermisst, sind ungenutzte Zwischenräume. Er spricht nochmal über die Theatermacher und freien Gruppen, die am Haus arbeiten werden (mehr darüber in unserem Bericht von der Pressekonferenz). Und betont im Interview mit Christine Dössel, dass 80 Prozent der Produktionen nach wie vor mit dem Ensemble in Stadttheaterart erarbeitet werden, "aber: Es gibt an den Kammerspielen in Zukunft eine Hybridisierung von Arbeitsweisen. Sodass es sowohl normales Stadttheater geben wird als auch reine Freie-Gruppen-Produktionen – und Mischungen".
Man könne dazu auch "Münchner Mischung" sagen, "mein Programm steht eher für Kontinuität als für Diskontinuität." Von der Zusammenarbeit mit freien Gruppen verspreche sich Lilienthal, dass sich Performance-Spielweisen mit Theater-Spielweisen mischen und dabei etwas Neues entsteht. "Implementiert man diese Arbeitsweise, verbunden mit ihrer ästhetischen Live-Art-Tradition in so ein Stadttheater-Ensemble, dann hoffe ich, dass sich neue Sachen ergeben. Ich finde es erst mal super, dass ich das nicht überblicken kann. Wenn etwas Überraschendes entsteht, das ich vorher nicht absehen konnte, dann bin ich glücklich. Und ich hoffe, die Münchner mit mir. Und wenn nicht, dann verspreche ich, jeden in den Arm zu nehmen und zu erklären, warum wir es so gemacht haben."
Und auch zu Chris Dercons Ernennung als neuen Volksbühnen-Intendanten äußert sich Lilienthal. Auf die Frage, ob er es gewesen sei, der Dercon als Kandidat ins Spiel gebracht habe, sagt er: "Das stimmt nicht. Dercon und ich haben uns erst richtig kennengelernt bei einem Dreh in London für die Arte-Reihe 'Durch die Nacht mit . . .'. Ich habe ihn nicht beim Senat empfohlen."
(sik)
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