Mit Stacheldraht und Fragebögen

Venedig, 2. September 2015. Bei der Biennale in Venedig ist es am 30. August 2015 zu einer künstlerischen Intervention als Protest gegen den Umgang Ungarns mit Flüchtlingen gekommen. Wie der Organisator Márton Gulyas, bis zum vergangenen Jahr Produktionsleiter der Gruppe Kretakör, mitteilt, habe der Protest zugleich der unverantwortlichen Politik der Europäischen Union zum selben Thema gegolten.

Eine Gruppe ungarischer Künstler und Aktivisten unter dem Namen #fenceforeurope hatte den Eingang des ungarischen Pavillions mit NATO-Zäunen und Propaganda-Material der ungarischen Regierung blockiert. Außerdem verteilte sie unter den Besuchern den "Nationalen Fragebogen", mit dem die ungarische Regierung vor einigen Wochem herauszufinden versuchte, wie die Ungarn zu Themen wie Immigration und Terrorismus stehen. Mehr als 100 Fragebögen wurden von den Biennale-Besuchern ausgefüllt. Die italienische Polizei dokumentierte den Vorfall und entfernte den Stacheldraht. Ein Video der Gruppe zeigt Szenen der Aktion.

(#fenceforeurope / geka)

 

Mehr zu Theater aus Ungarn finden Sie im entsprechenden Lexikoneintrag.

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