Der Schauspieler und sein Überlebenshelfer

1. März 2012. Ein langes, berührendes Portrait des Volksbühnen-Schauspielers Frank Büttner hat Holde-Barbara Ulrich für die März-Ausgabe des evangelischen Magazins Chrismon geschrieben.

Büttner spielt seit "Die Weber" (1997), in denen er einen Hot Dog verkörperte, im Castorf-Ensemble. Kleine Rollen. Mit großem Erfolg. Ulrich erzählt von Büttners Kindheit als Sohn von Heimatvertriebenen, vom Außenseiter-Dasein in der Schule, davon, wie man sich Respekt erprügelt.

Büttner wird Rangierer bei der Bahn, später Gleisbauer, der Stotterer entdeckt sich als Schwuler. Im Prenzlauer Berg der 80er Jahre jobbt er als Model, kommt mit dem Neuen Forum in Kontakt. "Er meldet sich in der Volkshochschule an, die ihn endlich als Legastheniker erkennt und auch akzeptiert und macht ohne große Schwierigkeiten den Abschluss der 10. Klasse nach. Anschließend arbeitet er als Pfleger in einem Altenheim und als Betreuer in einer psychiatrischen Einrichtung."

Als der Osten Westen wird geht Büttner nach New York, arbeitet in einer Fabrik, trägt Zeitungen aus, tanzt in einer Bar für Rentner. Nach seiner Rückkehr trifft er auf Frank Castorf, dessen Theater er schon kennt.

"Die Inszenierungen krachend, sozusagen. Nichts Glattes, nichts zum Zurücklehnen. Alles uneben, besonders die Charaktere mit ihren Brüchen. Das war Büttners eigenes Leben, war die Widerspiegelung des gesellschaftlichen Umbruchs." Büttner bezeichnet Castorf als seinen "Überlebenshelfer".

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(jnm)

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