Demokratische Straßenkunst

24. Juni 2013. Im Interview mit Jonathan Fischer von der Welt (24.7.2013) spricht der Rapper Mohammed al-Deeb aus Kairo über die aktuelle politische Lage in Ägypten: "Es ist Zeit, eine säkulare und zivile Gesellschaft aufzubauen", sagt er und beschreibt seine Musik als Versuch, die "Mehrstimmigkeit des neuen Ägypten" abzubilden.

Mohammed al-Deeb äußert sich auch zur Situation der darstellenden Künste: "Wissen Sie, was die erste Amtshandlung von Mursis Kultusminister war?", erzählt er dem Interviewer: "Er verbot das Ballett, die Oper und den modernen Tanz. Die gefeuerten Tänzer, Sänger und Operndirektoren aber wehrten sich mit einem Sit-in vor dem Eingang des Kultusministeriums. Sie sangen dort, führten auf der Straße Ballett und modernen Tanz auf – zum ersten Mal in ihrem Leben verließen sie ihre Kulturtempel. Und eine große Menschenmenge versammelte sich, um das zu erleben. Es war, als ob der Versuch, diese Kunst abzuschaffen, ihr erst Leben eingehaucht hätte." Überhaupt blühe seit der Januar-Revolution gegen Mubarak 2011 die "demokratische Straßenkunst in unseren Städten".

(chr)

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