Festivalübersicht Theatertreffen 2016
Berliner Theatertreffen 2016
vom 6. bis 22. Mai 2016 im Haus der Berliner Festspiele und an anderen Spielorten
Hier finden Sie die Nachtkritiken und Kritikenrundschauen zu den zehn Inszenierungen, die als die bemerkenswertesten für das Theatertreffen 2016 ausgewählt wurden. Außerdem gibt es aktuell entstehende Beiträge (die mit gekennzeichnet sind).
Zum nachtkritik-Liveblog, der auffängt, was beim Theatertreffen auf den Haupt- und Nebenschauplätzen so los ist, und sagt, wo der Aufregungspegel ansteigt (wird sukzessive aktualisiert).
Die Auswahl der zehn Inszenierungen
Umfrage, Tweets, Leser*innenkommentare – was das Publikum zur Auswahl sagte (3.2.2016)
Presseschau – was die Kritiker*innen zur Auswahl sagten (4.2.2016)
Deutsches Schauspielhaus Hamburg
Regie: Karin Beier
Nachtkritik vom 5. Dezember 2015
TT-Videoblog zu "Schiff der Träume"
TT-Liveblog zu "Schiff der Träume"
Deutsches Theater Berlin
Regie: Daniela Löffner
Nachtkritik vom 12. Dezember 2015
TT-Videoblog zu "Väter und Söhne"
Kritikenrundschau zur Premiere
TT-Liveblog zu "Väter & Söhne"
Staatstheater Kassel
Regie: Ersan Mondtag
Nachtkritik vom 10. Dezember 2015
TT-Videoblog zu "Tyrannis"
TT-Liveblog zu "Tyrannis"
Schauspielhaus Zürich
Regie: Stefan Pucher
Nachtkritik vom 10. September 2015
TT-Videoblog zu "Ein Volksfeind"
TT-Liveblog zu "Ein Volksfeind"
der die mann
Volksbühne Berlin
Regie: Herbert Fritsch
Nachtkritik vom 18. Februar 2015
TT-Videoblog zu "der die mann"
Kritikenrundschau zur Premiere
Gorki Theater Berlin
Regie: Yael Ronen & Ensemble
Nachtkritik vom 4. September 2015
TT-Videoblog zu "The Situation"
Kritikenrundschau zur Premiere
TT-Liveblog zu "The Situation"
Wiener Festwochen / Burgtheater Wien / Theater Basel
Regie: Simon Stone
Nachtkritik vom 29. Mai 2015
TT-Videoblog zu "John Gabriel Borkman"
TT-Liveblog zu "John Gabriel Borkman"
Badisches Staatstheater Karlsruhe
Regie: Hans-Werner Kroesinger
Premiere am 21. Juni 2015, Link zur Produktion
TT-Videoblog zu "Stolpersteine Staatstheater"
TT-Liveblog zu "Stolpersteine Staatstheater"
Münchner Kammerspiele
Regie: Anna-Sophie Mahler
Premiere am 22. November 2015, Nachtkritik
TT-Videoblog zu "Mittelreich"
TT-Liveblog zu "Mittelreich"
Deutsches Schauspielhaus Hamburg
Regie: Clemens Sienknecht, Barbara Bürk
Premiere am 19. September 2015, Link zur nachtkritik-Theatertreffen-Nominierung
TT-Videoblog zu "Effi Briest"
TT-Liveblog zu "Effi Briest"
Die Jury + die Jury-Schlussdiskussion
Mitglieder der Kritiker-Jury:
Till Briegleb (Autor, Süddeutsche Zeitung), Barbara Burckhardt (Redakteurin, Theater heute), Peter Laudenbach (Autor, Süddeutsche Zeitung, Brand eins, TIP Berlin), Wolfgang Huber-Lang (Ressortleiter Kultur, Austria Presse Agentur), Bernd Noack (Kulturjournalist, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Theater heute), Stephan Reuter (Theaterredakteur, Basler Zeitung), Andreas Wilink (Redakteur, K.WEST; Kritiker, nachtkritik.de, Theater heute).
Die Jury-Begründungen für die Einladungen (BFS)
Die Erläuterungen der Jury-Mitglieder auf der Pressekonferenz in Videoform (BFS)
Pressereaktionen auf die Theatertreffen-Auswahl (nachtkritik.de)
Zur Jury-Schlussdiskussion am 21. Mai: Livestream + Tweet-Sammlung + zusammenfassender Kommentar von Esther Slevogt
Fünf Stücke wurden für den Stückemarkt des diesjährigen Berliner Theatertreffens ausgewählt. In szenischen Lesungen präsentiert werden:
Eine Version der Geschichte von Simone Kucher (Deutschland)
Der (vor)letzte Panda oder Die Statik (Pret)posljednja panda ili statika) von Dino Pešut (Kroatien)
A Concise History of Future China von Pat To Yan (Großbritannien)
als Gastspiele gezeigt werden die Projekte:
Metamorphoses 3° : RETORIKA von Bara Kolenc / Atej Tutta (Slowenien)
TRANS- von two-women-machine-show / Jonathan Bonnici (Dänemark)
Ausgewählt wurden die Stücke von einer fünfköpfigen Jury, bestehend aus Hans-Werner Kroesinger (Autor und Dokumentartheatermacher, Berlin), Kathrin Röggla (Autorin, Berlin), Árpád Schilling (Regisseur, Autor und Gründer der Theatergruppe Krétakör, Budapest), Simon Stone (Regisseur, Basel) und Christina Zintl (Leiterin des Stückemarktes). Gesucht wurde bei der Ausschreibung des offenen, europaweiten Wettbewerbs nach "zukunftsweisenden Formen der Autor*innenschaft (...), die sich mit der politischen Dimension von Narrativen auseinandersetzen."
Erstmals vergibt der Stückemarkt seinen mit 7000 Euro dotierten Werkauftrag in diesem Jahr in einem partizipativen Verfahren und gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung. Dafür werden alle eingeladenen Autor*innen im Rahmen eines "Pitchings" je einen Entwurf für eine neue Arbeit präsentieren. Im Anschluss daran sollen das Publikum vor Ort sowie die Zuschauer*innen des geplanten Livestreams in Dortmund sowie im Netz über die Preisvergabe abstimmen. Das kooperierende Schauspiel Dortmund wird das ausgewählte Stück in 2017 produzieren.
Informationen zu Stücken und Autor*innen (BFS)
Meldung – Werkauftrag des TT-Stückemarkts an Bara Kolenc & Atej Tutta
Kommentar – Von wegen "Germany's next Topmodel". Der Werkauftrag-Pitch beim Stückemarkt mit zweifelhaftem Ergebnis von Michael Wolf
Überblick – Noch nicht aller Tage Abend. Beim TT-Stückemarkt wurden fünf neue internationale Texte in Lesungen und Performances präsentiert von Michael Isenberg
TT-Liveblog zur Stückemarkt-Eröffnung und zum Werkauftrags-Pitch
Theaterpreis Berlin, 3sat-Preis, Alfred-Kerr-Darstellerpreis
Laudatio auf den 3sat-Preisträger Herbert Fritsch von Andreas Wilink
TT-Liveblog – zu Theaterpreis Berlin + 3sat-Preis
Meldung – Marcel Kohler erhält Alfred-Kerr-Darstellerpreis
TT-Liveblog – zu Alfred-Kerr-Darstellerpreis
Mehr Theatertreffen
Zum Programm und allen Terminen auf der Website der Berliner Festspiele
Zu den Nominierten und Erwählten des virtuellen nachtkritik.de-Theatertreffens 2016
Zur Theatertreffen-Auswahl 2016 — Videointerview mit Barbara Burckhardt und Till Briegleb
Konsens ist die Ausnahme
von Sascha Ehlert
4. Februar 2016. Direkt nach der Bekanntgabe der zehn Einladungen zum Theatertreffen 2016 trafen wir die beiden Jury-Mitglieder Barbara Burckhardt und Till Briegleb im Berliner Festspielhaus zum Interview. Burckhardt und Briegleb erzählten dabei nicht nur, welche der zehn Inszenierungen der einzige Konsenskandidat innerhalb der Jury ist, sondern auch, wer ihre persönlichen Favoriten waren, was politisches Theater der Gesellschaft sagen kann und wie der Auswahlprozess für das Theatertreffen aussieht.
Mehr zum Theatertreffen: Was die User*innen und was die Kritiker*innen zur Auswahl sagen.
Theatertreffen 2015 – Schlussdiskussion mit der Theatertreffen-Jury und Tweetsammlung
Männer in der Wagenburg - und eine Frau
von Georg Kasch
18. Mai 2015. Nun ist es vorbei, das 52. Theatertreffen. Im Rückblick erscheint mir dessen Auswahl ziemlich okay: Ein bisschen Experiment (Atlas der abgelegenen Inseln, Warum läuft Herr R. Amok), ein bisschen Schauspieler-Glamour (John Gabriel Borkman, die unverheiratete), etliche tolle Gesamtkonzepte (Common Ground, Die lächerliche Finsternis, Das Fest) und ein bisschen Vergangenheit (Baal, Warten auf Godot), vor allem aber aktuelle politische Debatten (Die Schutzbefohlenen), das Ganze mit drei Frauen und fünf Newcomern, mit Neuer Dramatik, politischem Theater – das wirkt wie eine Mischung, die die deutschsprachigen Stadttheatertrends in der 1. und 2. Liga einigermaßen gut abbildet. Klar, aus vielen Häusern, wo sich gerade was tut, ästhetisch oder strukturell oder bei beidem, war nichts dabei, Darmstadt oder Dortmund zum Beispiel. Aber wenn einige Juroren darauf bestehen, dass das Theatertreffen ein Elitefestival sein will – bitte.
Wer sind wir in einer weißen Welt? - Diskussion über "Theater und Postkolonialismus" beim Theatertreffen 2015
In den Kulissen: die Gewalt
von Leopold Lippert
Berlin, 14. Mai 2015. Der Theatertreffen-Themennachmittag zu Theater und Postkolonialismus – "Wer sind wir in einer weißen Welt?" – eröffnete mit einem Screening von Göran Hugo Olssons Dokumentarfilm "Concerning Violence". Eine ambivalente Strategie. Der Film handelt von den Dekolonialisierungskämpfen in mehreren Ländern Afrikas während der 1960er und 1970er Jahre. Einerseits ermöglicht die historische Distanz der Thematik die emotionale Distanzierung der Zuschauer*innen: "Concerning Violence" verwendet grobkörnige und farbstichige Filmaufnahmen, hat mit portugiesischen und britischen (statt mit deutschen) Kolonialherren zu tun, und deren zeitweise Bloßstellung vor der Kamera bringt einige im TT-Camp sogar erleichtert zum Lachen. Andererseits ist die Doku aber auch eine Hommage an den gleichnamigen Text von Frantz Fanon, der diese "violence" durchaus physisch versteht, und für den auf die Gewalt der Kolonialmächte die Gegengewalt der Kolonisierten folgen muss. Erst dann kann, so Fanon, in einer Art dialektischen Auflösung eine neue Menschlichkeit entstehen.
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