Zentral in Schöneweide?

Berlin, 8. November 2012. Alles sah bereits nach einen glücklichen Ende aus: Am 10. Mai 2012 gab das Berliner Abgeordnetenhaus seine Zusage über 33 Mio. Euro Zuschuss für einen Neubau der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" in der Chausseestraße in Berlin-Mitte. Vorangegangen war ein längerer Protest, bei dem Studierende unter anderem ihre Schule besetzten und in Günther Jauchs Talkshow auf ihre Situation aufmerksam machten. Mit fünf sanierungsbedürftigen Standorten ist die renommierte Ausbildungsstätte für den deutschsprachigen Theaternachwuchs aktuell über die Stadt verstreut.

Nun droht der alte Streit wieder aufzuflammen: Laut Ernst-Busch-Schule beschloss der Berliner Senat gestern zu prüfen, ob nicht ein zentrales Gebäude am alten Standort im Außenbezirk Schöneweide kostengünstiger wäre. Hierbei komme der Senat auf eine Idee zurück, von "der sich das Land Berlin schon Ende der neunziger Jahre verabschiedet hatte", so die Hochschule. Für eine Zentralisierung aller derzeitigen Standorte in Schöneweide müsste das Nebengelände des jetzigen Hochschulgebäudes zugekauft werden. Diese Fläche wurde Ende der Neunziger vom Bund bereits an einen Privatinvestor veräußert. Nun ist zunächst in Erfahrung zu bringen, zu welchen Konditionen das Gelände zurückgekauft werden könnte.

Und während Zeit verstreicht, die Gutachter erneut ausschwärmen und die Kosten für die Prüfungsverfahren weiter steigen, rückt das Happy End, das sich im Mai abzeichnete, in weite Ferne.

(Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" Berlin / mw / chr)

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