Kolumne: Experte des Monats - Dirk Pilz über die Volksbühne Berlin und das Fortschrittsdenken im Theater
Backen ohne Mehl
von Dirk Pilz
Berlin, 18. Mai 2017. Diesmal eine kleine Anmerkung zum aktuellen Theatergeschehen in der deutschen Hauptstadt. Es hat sich jetzt also die angeblich wichtigste Kulturpressekonferenz des Jahres zugetragen: Chris Dercon und sein Team haben ihre Pläne für die Volksbühne vorgestellt. Ein weiteres Kapitel im sogenannten Berliner Theaterstreit, bei dem, so der Anschein, das Wohl und Wehe des gesamten deutschen Theaterselbstverständnisses auf dem Spiel steht. Längst geht es ja nicht mehr um Dercon & Co., sondern um alles.
Kolumne: Experte des Monats - Dirk Pilz zur abgesagten Podiumsdiskussion an der Zürcher Gessnerallee
Abwerten, aufwerten
von Dirk Pilz
8. März 2017. Diesmal ein Hinweis zu einer hitzigen Debatte. Seit Wochen wird über ein Podium diskutiert, das erst in der kommenden Woche im Theaterhaus Gessnerallee in Zürich stattfinden sollte. Die Veranstaltung stand unter dem heiklen Titel Die neue Avantgarde. Sie wollte laut Ankündigung diskutieren, ob die Renaissance des Rechtsnationalen eine Avantgarde-Bewegung sei, wie dem Rückzug in ideologische Filterblasen beizukommen und was eigentlich der Unterschied zwischen populär und populistisch ist. Jetzt hat das Theaterhaus die Sache abgesagt, eben "aufgrund der Hitze der durch sie ausgelösten Debatte – in der Diffamierungen, persönliche Beleidigungen und Erpressung leider nicht gescheut wurden". Trotz der, so heißt es ausdrücklich, "positiven bzw. differenzierten Medienberichterstattung und dem vermehrten Zuspruch von Kolleg*innen" sei nun das Sicherheitsrisiko zu groß geworden.
Kolumne: Experte des Monats - Dirk Pilz über die pietistische Logik von Tim Renner
Die hässliche Wirklichkeit
von Dirk Pilz
6. Dezember 2016. Heute noch einmal kurz zu Tim Renner. Nein, nicht zu seiner umstrittenen Entscheidung für Chris Dercon als Nachfolger Frank Castorfs an der Berliner Volksbühne. Dazu ist einstweilen alles gesagt, auch wenn die Debatte damit naturgemäß längst nicht zu Ende ist. Sondern zu zwei Sätzen, die Renner aus Anlass seines morgigen Abschieds vom Amt des Berliner Kulturstaatssekretärs in einem Interview mit der B.Z. geäußert hat: "Berlin droht die soziale Spaltung. Unsere Kultur-Institutionen müssen deshalb raus aus ihrer Komfort-Zone und auf die Leute zugehen."
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