die nachtkritik
"In C2" von Terry Riley + Sasha Waltz © Jo Glinka 7. März 2021
Rausch der Repetition
Das Stück In C von Terry Riley aus dem Jahr 1964 besteht aus 53 musikalischen Themen, die in Wiederholungschleifen endlos in die Zeit ausgedehnt werden können. In ihrer Choreografie übersetzen Sasha Waltz & Guests dieses Prinzip nun mit tranceartiger Sogwirkung in den (digitalen) Raum. Sarah Heppekausen weiß mehr.
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buchkritik
Und ich sah, dass es gut war
Mit einem Schuss Pynchon erzählt: Der Autor und Dramatiker Jakob Nolte berichtet in seinem bewusst rätselhaften Roman "Kurzes Buch über Tobias" über einen Literaturstudenten, der sich – Versuch einer Inhaltsangabe – dem Leben in der Bohème hingibt, aber, nach einem christlichen Erweckungserlebnis, wegen Steuerschulden auf der Straße landet. Und immer tiefer in seinem Ich versinkt. "Mit etwas Abstand bildet dieser Wust namens Roman ein Muster, das auf beunruhigende Weise der Wirklichkeit ähnelt", schreibt Michael Wolf in seiner Rezension.
diversität
Raúl Krauthausen © Anna Spindelndreier, 20206. März 2021
Den Mainstream entern
Wie können marginalisierte Gruppen den Mainstream entern? Diese Frage beschäftigt den Inklusions-Aktivisten Raúl Krauthausen schon lange. Viel hat er hier auf den Weg gebracht. Nun geht sein Engagement in eine neue Runde: als Mitglied der Jury eines Diversity-Projekts beim Social-Media-Riesen TikTok, der ein millionenschweres Kulturförderprogramm aufgesetzt hat. Mehr dazu im Interview mit Esther Slevogt.
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sebastian hartmann
Sebastian Hartmann
© privat5. März 2021
"Ich sehe so viele weiche Intendanten rumeiern"
Mit seiner Zauberberg-Inszenierung hat Regisseur Sebastian Hartmann einen Streaming-Hit gelandet. Die Einladung zum Berliner Theatertreffen folgte. Im Interview mit Christian Rakow spricht Hartmann über die Möglichkeiten des digitalen Theaters. Und nimmt seine Branche in die Pflicht. Zum Interview.
sibylle berg
Sibylle Berg © Katharina Lütscher4. März 2021
Die Normalität gemeinschaftlichen Arbeitens
In seiner Kolumne diagnostiziert nachtkritik-Redakteur Michael Wolf den Theaterautor*innen unserer Tage mangelndes Selbst- und Formbewusstsein und macht's am Schwinden von Regieanweisungen fest. "Das Wort ist wie eine Erinnerung an den Ersten Weltkrieg, als wir alle zusammen im Schützengraben lagen. Ich habe vergessen, dass es so etwas mal gab, in Stücken," entgegnet die Theater- und Romanautorin Sibylle Berg und bringt ihren generellen Widerspruch zusammen mit einem Bild der "Lage vieler AutorInnen in und vor der Krise". Zu ihrem Text geht es hier.
neue dramatik
4. März 2021
Wagnis Wirklichkeit
In Kooperation mit dem Literaturforum im Brecht-Haus veranstaltet nachtkritik.de in diesem Jahr die Gesprächsreihe Neue Dramatik in zwölf Positionen. Das Format widmet sich Autor*innen, die mit prägenden Arbeiten in der Gegenwartsdramatik in Erscheinung getreten sind. Als zweiten Gast begrüßen wir Wolfram Lotz. Im Gespräch mit Michael Wolf geht es um Realismus – nicht als Darstellungform, sondern als Antrieb zum Schreiben. Weitere Informationen zu dieser Folge und zur ganzen Reihe finden Sie hier.
kolumne
Michael Wolf
Schriftsteller und Bittsteller
Einst waren Regieanweisungen lang wie eine kleine Szene oder auch unerbittlich präzise. Mittlerweile sind sie vielfach verschwunden – und mit ihnen das Selbstbewusstsein der Autor*innen, findet Michael Wolf.
der newsletter
Der Newsletter von nachtkritik.de: Innerhalb einer Kaffeepause alles Wichtige intus. 4. März 2021
Im Lockerungs-Limbo
Donnerstag ist Newslettertag. Heute fasst Elena Philipp die Ereignisse der letzten Woche zusammen. Die Themen: Theater-Öffnungen ab Ende März möglich +++ Sehenswertes Digital-Theater +++ Autor*innen im Gespräch. Hier gibt's den Newsletter in der Webversion. Und hier können Sie den nachtkritik-Newsletter abonnieren.
presseschau
4. März 2021
Es gibt sie!
Mehr Diversität in Theater und Film ist nötig, sagt Schauspieler und Regisseur Jerry Hoffmann im Spiegel-Interview. Erste Filmfirmen und Theater gehen voran, aber noch immer sei er oft der einzige Schwarze Mensch in einer Produktion. Was sich ändern muss? Hier geht's zum Interview.
buchkritik
24. Februar 2021
Eiskalt abgecancelt
Der Berliner Dramaturg und Hochschullehrer Bernd Stegemann ist der Zuchtmeister der spätmodernen Gesellschaft und ihrer Ausdifferenzierungsexzesse. Nun hat er ein neues Buch vorgelegt, das u.a. die sogenannte Cancel Culture und identitätspolitische Diskurse auseinandernimmt: Die Öffentlichkeit und ihre Feinde. Und zwar "verlässlich übellaunig", wie Janis El-Bira schreibt.
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Theater goes Eilmeldung
Sie wollen jetzt! sofort! erfahren, wann die Theater wieder öffnen? Sie wollen keine Premiere verpassen? Nutzen Sie die nachtkritik-App mit neuer Push-Funktion. Und erhalten alle wichtigen Theaternews direkt aus der Redaktion als Push-Nachricht auf Ihr Smartphone. Zum Download.
theaterpodcast
Julischka Eichel © Joachim Gern24. Februar 2021
Im Förder-Irrgarten
Mitte Januar veröffentlichte Julischka Eichel einen Offenen Brief an Kulturstaatsministerin Monika Grütters: Auch fast ein Jahr nach Beginn der Lockdowns fallen freie Schauspieler*innen durchs Raster der Corona-Hilfsprogramme. Was hat ihr Brief bewirkt? Das erzählt Julischka Eichel im Theaterpodcast #33.
Alle Theaterpodcasts in der Podcast-Übersicht.
filmkritik
"Die Ausgrabung" von Simon Stone © Netflix11. Februar 2020
Schimmernder Dunst über Sutton Hoo
Eigentlich ist Regisseur Simon Stone Spezialist für theatrale Klassiker-Überschreibungen in hippem Gewand. Sein nun auf Netflix erschienener Film Die Ausgrabung ist dagegen echtes Melodram. Über dessen sepiafarbene Vergänglichkeits-Beschwörungen schreibt Stephanie Drees.
interview zum theater-potenzial von mozilla hubs
Mozilla Hubs (Screenshot)13. Februar 2021
Digitale Zauberwelt
Mozilla Hubs sind als 3D-Umgebungen derzeit angesagt. Fürs Theater haben Nils Corte und Roman Senkl die Web-Anwendung zur Programmierung virtueller Räume schon häufiger adaptiert. Den Reiz der Hubs erklären sie im Interview mit Sophie Diesselhorst.
theaterszene new york
"Rich Kids: A History of Shopping Malls in Tehran" © Peter Dibdin30. Januar 2021
Mit Furchtlosigkeit und Herz
Geschlossen sind New Yorks Theater wohl noch bis zum Herbst. Mit digitalen Formaten wandte sich daher auch das für experimentelle, grenzüberschreitende Theaterproduktionen bekannte Festival Under The Radar an sein Publikum. Mit dabei war Verena Harzer.
klimadiskussion im livestream
Screenshot der Livestream-Diskussion22. Januar 2021
Theater klimaneutral?
Was kann das Theater im Kampf gegen die Klimakrise leisten? Gemeinsam mit der Körber-Stiftung lud nachtkritik.de zur Diskussion "Theater klimaneutral?" ein. Den Mitschnitt der Veranstaltung und alle Informationen gibt es hier.
junges theater im aufwind
"Frühlings Erwachen" von Suna Gürler / Schauspielhaus Zürich © Zoe Aubry27. Januar 2021
Austausch statt Wettbewerb
Kontakt zum Publikum herzustellen ist eine Kunst, die im Jungen Theater so wichtig ist wie Inhalt und Form der Bühnenproduktionen. Im Lockdown können sich davon auch die 'großen' Theater etwas abschauen. Wo sich die Junge Sparte im Aufwind befindet und inwiefern ihre Expertise fürs Theater so wichtig ist, weiß Sophie Diesselhorst.
arbeitsbedingungen im theater
© Markus Spiske / unsplash14. Januar 2021
Der Abgrund der Ent-Solidarisierung
Bei Wechseln an der Spitze eines Theaters muss meist ein Großteil des Ensembles gehen. Auch in Corona-Zeiten, wenn die Spieler*innen kaum Chancen auf Anschluss-Jobs haben. Ganz normal? Ja, ganz normal in einem System, das Künstler*innen als Arbeitsmaterial versteht, kritisiert Regisseur Tim Tonndorf.
onlinetheater
"Der Kult der toten Kuh" © Presskit11. Januar 2021
Das Social Media Game
Partizipatives Theater im Netz erlebt in der Coronakrise eine Blüte – und doch werden Instagram, TikTok und Co. als Bühnenorte gerne belächelt. Tatsächlich könnten aber kreative Instagames wie Laura Tontschs Der Kult der toten Kuh nicht nur das Theater, sondern sogar die Netzwerke selbst verändern, findet der Digitalkünstler Caspar Weimann.
games für den lockdown
Mitunter so komplex wie Theater: Games © Screenshot24. Dezember 2020
Die Schönheit des Kontrollverlusts
Zocken, daddeln, gamen? Das geht auch in clever: Viele aktuelle Computerspiele nutzen Ästhetiken und Erzählstrukturen, wie wir sie von Signa, machina eX oder Christopher Rüping kennen. Ideal also für die dunklen Tage ohne Live-Theater. Aktuelle Empfehlungen von Sarah Fartuun Heinze.