Kolumne: Queer Royal – Georg Kasch über die neuen Konservativen und ihren Kampf für Frauen- und Homorechte

Kolumne: Queer Royal

Danke, liebe Flüchtende!

von Georg Kasch

27. Oktober 2015. Es ist an der Zeit, danke zu sagen. Danke, liebe Flüchtende! Danke dafür, dass Ihr uns die Augen geöffnet habt: Unsere Konservativen in Deutschland sind gar nicht so, wie wir immer dachten. Sie ehren, schätzen und verteidigen die Frauen- und Homorechte genauso wie wir! Wer hätte das gedacht. Ute Eilig-Hüting etwa fordert: "Allen Flüchtlingen, die nach Deutschland kommen, müssen auch unsere grundlegenden Werte vermittelt werden. Dazu gehört neben Demokratie, Meinungs- und Religionsfreiheit, Gleichberechtigung und vielem mehr auch das moderne Frauenbild." Die Dame ist Leiterin der Arbeitsgruppe Frauen der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag. Vermutlich war die Sache mit der Herdprämie nur ein Ablenkungsmanöver, um unter der Hand den Sieg des Weißwurscht-Feminismus vorzubereiten.

Kolumne: Zeug & Stücke

Homecoming

von Teresa Präauer

Erwähnungen des Wortes Homecoming auf nachtkritik.de bisher: einmal. Mit heutigem Eintrag: öfter.

13. Oktober 2015. Noch weile ich in der Ferne. In Iowa City, Amerika, habe ich soeben das "Homecoming Weekend", halb feiernd, halb staunend, hinter mich gebracht. Und Cyndi Lauper, nein, die "Chvrches" haben gespielt, bei freiem Eintritt auf dem Rasen des Pentacrest, einer Ansammlung von Gebäuden rund um das Old Capitol, dem Nullpunkt im orthogonalen Straßennetz der Stadt. Schwarz-gold gewandete Studentinnen und Studenten sind im Takt dazu gehüpft, am Nachmittag vorher gabs Paraden und Umzüge, tags darauf das Football-Spiel Iowa vs. Illinois. "Go, Hawks!"

Kolumne: Experte des Monats

Die Stimmung stimmt

von Dirk Pilz

29. September 2015. Das letzte Mal habe ich mich über die Salzburger Festspiele und die Kanzlerin beschwert. Diesmal möchte ich mich bedanken. Zunächst bei der Kanzlerin. Immerhin hat sie doch noch bemerkt, dass sich Flüchtlinge nicht wie Euro-Rettungsschirme behandeln lassen. Dass für Schutzsuchende das "Gebot der Menschlichkeit" gilt. Ob sie dieses Gebot auch noch gelten lassen wird, wenn nicht nur die moralischen Kosten steigen, werden wir sehen. Dazu bei entsprechender Gelegenheit. Einstweilen ist ihr auch deshalb zu danken, weil sie mit ihrer Haltung all jene zu Stellungnahmen verführte, die von der "Flüchtlingskanzlerin" mehr "Härte", "Realitätssinn" und den entsprechend rigorosen "Schutz der Grenzen" verlangen. Man weiß jetzt genauer, woran man bei dieser oder jenem ist.