medienschau
Unsere auswahl ist subjektiv
Presseschau vom 19. April 2017 – Oliver Reese spricht sich für einen Theaterneubau in Frankfurt aus
"Zeigen, dass hier Kunst entsteht"
19. April 2017.Oliver Reese, scheidender Intendant des Schauspiel Frankfurt, denkt in einem Interview mit Claus-Jürgen Göpfert und Christian Thomas von der Frankfurter Rundschau laut über den Abriss des Hauses am Willy-Brandt-Platz und einen Neubau nach. Bislang hatte sich Reese für eine Sanierung ausgesprochen. Jetzt aber läge ihm ein neues Gutachten vor, dass die Kosten auf 500 Millionen Euro und die Sanierungsdauer auf elf Jahre veranschlagten. "Wenn solche Summen und solche fast unabsehbaren Zeiträume im Spiel sind, die für das Haus und das Publikum nur schwer zumutbar wären, ist der Zeitpunkt gekommen, da man eine Alternative zur Sanierung sehr ernsthaft prüfen muss.“
Presseschau vom 13. April 2017 – Tom Mustroph berichtet in der taz über die freie Theaterszene im ägyptischen Alexandria
Befreiung des Köpers noch vor Redefreit
13. April 2017. Mit einer deutsch-ägyptischen Theater-Koproduktion war Tom Mustroph in Alexandria/Ägypten und berichtet in der taz (13.4.2017) über die dortige freie Theaterszene. Das "Echo der revoulutionären Bewegungen", das in den letzten Jahren viele Arbeiten geprägt habe, sei inzwischen "schwach geworden", erkären Künstler*innen. Allgemein habe sich "Resignation breitgemacht"; die künstlerische Produktivität sei zurückgegangen. "Das liegt an einem Mangel von Infrastruktur und Förderung, aber auch an neuen Gesetzen, nach 2013 erlassen", sagt Abdalla Daif, Regisseur und Mitbegründer des Künstlernetzwerks Gudran Association, dem taz-Autor. Unter dem Militärregime von Präsident Abdel Fattah al-Sisi sei es schwierig Genehmigungen für Arbeiten zu erhalten.
Presseschau vom 11. April 2017 – Die Frankfurter Rundschau interviewt Ludwig von Otting zum Thema Theaterhonorare
"Das ist inhuman"
11. April 2017. Ulrich Seidler spricht in der Berliner Zeitung / Frankfurter Rundschau mit Ludwig von Otting, der von 1979 bis 2014 auf der Leitungsebene in großen Theaterhäusern der Republik tätig war, von 1985 an am Hamburger Thaliatheater als Künstlerischer Betriebsdirektor und seit 1992 bis zum Ruhestand als dessen Kaufmännischer Geschäftsführer. Jetzt engagiert er sich, der jahrzehntelang auf der Arbeitgeberseite stand, beim Ensemble-Netzwerk für faire Entlohnungen für Bühnenschaffende.
Presseschau vom 30. März 2017 – Regisseur Alvis Hermanis im Standard über die Flüchtlingspolitik und den Zustand der EU
"Die EU ist in Gefahr!"
30. März 2017. In einem Interview mit Stefan Ender im Wiener Standard geht der lettische Regisseur Alvis Hermanis auch darauf ein, dass er 2015 aus einer Produktion am Hamburger Thalia Theater ausstieg, weil er dessen Refugees-welcome-Aktivitäten ablehnte. Dass sowohl die deutsche als auch die österreichische Regierung mittlerweile eine restriktivere Flüchtlingspolitik machen, empfindet er als Bestätigung seiner damaligen Haltung: "Wenn ich heute eine Wiener Zeitung lese, dann sehe ich, dass meine Sicht von damals heute Regierungspolitik ist. Die Zeitungen von Deutschland erinnern mich hingegen immer noch an die der Sowjetunion: Wenn jemand eine abweichende Meinung hat, dann wird er zum Feind.“ Allerdings schienen für die Deutschen gerade fast alle zum Feind zu werden: "Großbritannien nach dem Brexit, die USA mit Trump, Polen, die Türkei, Russland..."
Presseschau vom 24. März 2017 – die Frankfurter Allgemeine Zeitung mit zwei Beiträgen zu Rekonstruktionen legendärer Musiktheaterinszenierungen beim Festival „Memoires“ in Lyon
Notwendig – für wen?
24. März 2017. "Erinnerung kann lebendiger sein als das, was wir neu erleben", erklärt Serge Dorny im Interview mit Eleonore Büning in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) seine Idee für das "Festival Memoires" in Lyon, wo Dorny drei legendäre Inszenierungen von Heiner Müller, Ruth Berghaus und Klaus Michael Grüber rekonstruieren ließ.
Presseschau vom 24. März 2017 – Theater Potsdam kritisiert Kritiker der MAZ
Fake News?
24. März 2017. Das Hans Otto Theater Potsdam hat in einem Offenen Brief eine Kritik in der Märkischen Allgemeinen Zeitung (MAZ) kritisiert. Dort hatte MAZ-Redakteur Karim Saab am 20. März 2017 die Postdamer Theaterpremiere "Gehen und Bleiben" von Maxi Obexer in der Regie von Clemens Bechtel besprochen – im Kern freundlich, aber mit einigen Bemerkungen versehen, gegen die sich das Theater jetzt in einem Leserbrief gewehrt hat.
Presseschau vom 20. März 2017 – Die FAZ besucht den "Kulturpolitischen Dialog" zum Vorwurf des Alltagsrassismus in Altenburg
Die Zerrissenheit der Gesellschaft
20. März 2017. Die Kleinstadt Altenburg in Thüringen ist in den Fokus der überregionalen Presse geraten, nachdem – durch ein geleaktes Papier aus dem Stadtparlament – bekannt wurde, dass Schauspieler des international aufgestellten Theaters Opfer rassistischer Anfeindungen wurden. Jetzt hat Oberbürgermeister Michael Wolf (SPD) seine Mitbürger zum "Kulturpolitischen Dialog" geladen, um den schlechten Eindruck zu korrigieren. Für die FAZ (16.3.2017) hat sich Stefan Locke die Veranstaltung angeschaut und die Kontroverse am Ort hautnah miterlebt: "Die Zerrissenheit der Gesellschaft – sie ist hier zu spüren."
Presseschau vom 10. März 2017 – Der Zürcher Tages-Anzeiger spricht mit AfD-Vordenker Marc Jongen über die Absage einer Diskussion in Zürich und die politischen Positionen der AfD
"Die Festung Europa muss errichtet werden"
10. März 2017. Für den Zürcher Tages Anzeiger unterhielt sich Andreas Tobler mit dem Sprecher der baden-württembergischen AfD, dessen Auftritt in der Zürcher Gessnerallee im Rahmen einer Podiumsdiskussion nach Protesten von den Veranstaltern abgesagt wurde.
Presseschau vom 5. März 2017 – Die Zeitschrift der GDBA spricht mit Opernsänger Thaisen Rusch über den Rassismus in Deutschland
Du siehst scheiße aus
5. März 2017. In einem Interview der monatlich erscheinenden Zeitschrift der Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger erläutert der in Sri Lanka geborene, deutsche Opern- und Liedsänger Thaisen Rusch, wieso er als einer von vier Künstler*innen sein Engagement am Theater Gera-Altenburg vorzeitig beendet hat.
Presseschau vom 3. März 2017 – Theaterleiter Stefan Fischer-Fels über Internationalität im Kinder- und Jugendtheater und die Hemmnisse der Bürokratie
Bürokratie oder gelebter Alltagsrassismus?
3. März 2017. Zur gestrigen Eröffnung des Internationalen Kinder- und Jugendtheaterfestivals "Starke Stücke" in Bad Homburg sprach Stefan Fischer-Fels, Leiter des Jungen Schauspielhauses Düsseldorf und Vizepräsident der ASSITEJ International, über Chancen und Probleme im Aufbau internationaler Künstlerbeziehungen für das Kinder- und Jugendtheater. Seine Rede ist auf dem Blog des deutschen Kinder- und Jugendtheaterzentrums kjtz.co in Gänze abgedruckt.
Presseschau vom 26. Februar 2017 – Die Süddeutsche Zeitung schaut, wie es in Altenburg um den Rassismus bestellt ist
Das Land hat ein Problem
26. Februar 2017. Für die Süddeutsche Zeitung (25.2.2017) ist Mounia Meiborg nach Altenburg in Thüringen gereist, um selbst nachzusehen, was an dem Vorwurf dran sei, die thüringischen Rassisten hätten vier "ausländische" Künstlerinnen aus dem Theater und aus Altenburg vertrieben.
Presseschau vom 17. Februar 2017 – Das Magazin der Süddeutschen verbringt ein ganzes Jahr mit dem kommenden Volksbühnen-Intendanten Chris Dercon
"Ich habe eine Elefantenhaut"
17. Februar 2017. Das Magazin der Süddeutschen Zeitung bringt heute unter dem Titel "Der Unruhestifter – Ein Jahr mit Chris Dercon" eine große Personality Story von Gabriela Herpell über den designierten Intendanten der Berliner Volksbühne. In Teilen liest sich der Artikel wie ein Best-Of von Zitaten, die im vergangenen Jahr aus Dercons Mund kamen ("In Berlin ist ja jeder verdächtig, der Erfolg hat. Vor allem, wenn er von außen kommt, das mögen die Berliner nicht.") oder über ihn gesagt wurden ("Eventbude", "alerter Kunstmanager" etc.).
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