Zeichen auf Abbruch

26. Februar 2015. Eigentlich ist alles gesagt, aber irgendwie muss man seine Katerstimmung abschütteln nach diesem langen Rostocker Abend mit seiner schwerwiegenden Entscheidung für das Volkstheater der Hansestadt, es zu einem "funktionellen Vierspartentheater" umzurüsten. Der strukturelle Umbau, der ein Abbau sein wird, hatte sich angedeutet. Lange schon. Und doch hatte ich als Mecklenburger bis zuletzt die Hoffnung, dass kulturelle Standortargumente in Rostock vielleicht doch schwerer wiegen könnten als die immergleichen politischen Reflexe: Kasse leer? Kamma Kultur sparen. Zwar ist das Ganze erst einmal eine Absichtserklärung der Stadt, mit der sie in die Verhandlungen mit dem Land tritt. Aber: Üppiger wird's nicht, die Zeichen stehen auf "funktionelles" Funktionieren.

stapellauf titanic 280 thomashaentzschel uBlick in die Zukunft: Oper mit Totenmasken
zum Saisonauftakt in Rostock
© Thomas Haentzschel
Wie auch immer die Rudimente aussehen werden, die von Oper und Tanz bleiben, um daran die Gastproduktionen ins Repertoire zu fädeln: Sänger und Tänzer werden sie sicher nicht enthalten. Welche Rolle die Norddeutsche Philharmonie spielen soll, bleibt unklar: ein reines Konzertorchester? Eine Begleiterin der Opern-"Koproduktionen", von einem rasenden musikalischen Leiter fix auf den neuesten Stand gebracht?

Am Ende bleibt vor allem Traurigkeit. Darüber, dass Argumente der Theaterbefürworter nicht zu zählen scheinen. Darüber, dass auch ein verstärktes Hinschauen wie im Nord-Schwerpunkt von nachtkritik.de 2011/2012 nichts bewirkt hat, zumindest nichts vor Ort. Darüber, dass eine Institution, die wir lieben (und die wir gerade deshalb in unserer Stadttheaterdebatte und in der täglichen Berichterstattung immer wieder kritisieren), nicht mehr als notwendig angesehen wird. Die Hansestadt hat ihrem Theater und dem neuen Intendanten nicht einmal die Chance eingeräumt, sich ihr Renommee nach einem über 20 Jahre andauernden Herunterwirtschaften zurück zu erarbeiten.

Dabei klangen die Nachrichten aus dem Volkstheater zuletzt vielversprechend: Mit seinem Auftakt im Herbst hatte Sewan Latchinian gezeigt, was möglich ist, wenn die Sparten kooperieren. Die Oper wurde in der Presse weit über die Stadtgrenzen hinaus gelobt, mit Ingrid Babendererde (nach Uwe Johnson) zeigte das Haus, wie lokale und zugleich welthaltige Stoffe fruchtbar gemacht werden können.

Was daraus jetzt werden soll, da alle Zeichen auf Abbruch stehen? Und zwar in Mecklenburg-Vorpommerns einzig verbliebener Großstadt, dem einzigen Ballungsraum im Land, der noch wächst, statt Einwohner zu verlieren, einer Stadt, die mit Luxuswohnungen am Hafen gerade eine wohlhabende Klientel lockt? Einem Ort also, an dem Zukunft ist? Nein, die Katerstimmung wird sich nicht so schnell verflüchtigen. Aber vielleicht ist das auch alles zu viel verlangt von Rostock: seinem Theater die Erstklassigkeit zu sichern, wenn der lokale Fußballverein mit ähnlich glorreicher Vergangenheit in der 3. Liga spielt. Noch, muss man angesichts der Tabellensituation sagen. Was hoffentlich kein Omen für die verbleibenden zwei Volkstheater-Sparten ist.

(Georg Kasch)

Kommentare  
Blog Spartenabbau Rostock: keine Mehrheits-Proteste
Es ist ja schön, dass die Macher von nachtkritik.de das Volkstheater Rostock "lieben". Nur empfinden die Rostocker selbst offenbar ganz und gar nicht so.
Jedenfalls scheinen ihnen die geplanten Strukturmaßnahmen nicht allzu viel auszumachen. Keine Proteste einer breiten Mehrheit wie bei der drohenden Insolvenz des Drittligavereins Hansa. Solidaritätsnoten Kulturschaffender für das Theater von überall her, nur nicht aus Rostock selbst

Im Übrigen fordert die Kommunalpolitik auch keine Abschaffung von Sparten, wie es hier beschrieben wird, sondern eine Kooperation zweier Sparten mit anderen Häusern. Für den Zuschschauer ist es zunächst einmal gleich, wo seine Vorstellungen produziert werden. Für ihn zählt vor allem, dass ein bestehendes Angebot weiterhin erhalten bleibt

Jede Verweigerungshaltung der Theaterleitung, Veränderungen möglich zu machen, wird dem Ansehen des Hauses in der Öffentlichkeit weiteren Schaden zufügen. Das insbesondere unter dem Aspekt, dass das Volkstheater den mit Abstand größten Anteil im Etat der Kulturförderung der Stadt Rostock für sich beansprucht.


http://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Theater-Rostock-vor-harten-Einschnitten,theaterrostock144.html
Blog Spartenabbau Rostock: neue Chance
Nun sparen tut immer weg. Ganz egal wo! Und wenn man schon sparen MUSS, dann wohl da, wo es am wenigsten weht tut. Kultur und Sport eben. Das ist sehr bedauerlich, aber so ist es eben. Lieber im Sport-und Kultur-Sektor sparen, als bei Bildung, Gesundheit oder bei beim Verkehrsnetz.
Denn: Kunst/Theater kann man immer machen. Unabhängig vom Geld. Es müssen sich nur Menschen dafür zusammen finden. So eine Kürzung ist immer bedauerlich, doch sie bietet auch eine neue Chance. Soll das OFF-Theater, das Bürger Theater zu neuem Leben erwachen! Dafür bedarf es nur ein wenig Mut und Liebe leidenschaftlicher Theatermacher.
Blog Spartenabbau Rostock: Geld ist da
Offensichtlich ist durchaus Geld in Rostock vorhanden. So bewirbt sich der Bürgermeister Methling um den Kauf eines (weiteren) Museumsschiffes für seine Stadt. Wie bereits angedeutet, werden immer wieder Mittel für den Sport locker gemacht, wovon nicht nur der Verein Hansa Rostock profitiert, sondern der Breitensport ganz allgemein. Eine erneute Bewerbung zur Ausrichtung der Segelwettbewerbe im Rahmen der Olympischen Spiele ist ein Zeichen dafür. Für all das gibt es in Rostock durchaus Rückhalt in der Bevölkerung, auch Zustimmung für die Politik das amtierenden Bürgermeisters und seiner Fraktion. Nur fehlt diese Zustimmung für das Theater, was auch daran liegt, dass dieses nicht zuallererst mit seinen Inhalten in Verbindung gebracht wird. Veränderungen in der Struktur des Hauses, immer wieder neue Haustarifmodelle werden aus dem Haus heraus viel öfters besprochen, als künstlerische Themen. Die Frage der Literatur wird in etwa nebenbei verhandelt. Schlussendlich hat das Auftreten der Theaterleute selbst dafür gesorgt, dass sich eine Ermüdung in der Bevölkerung breit gemacht hat, was die Belange des Theaters anbelangt. Die teilweise als Bericht getarnten Marketingmaßnahmen des Hauses, Fernsehbeiträge, Zeitungsartikel, Radiofeature, mit denen den Bürgern mit dem Holzhammer klargemacht wurde, dass sie ihr Theater gefälligst zu wertschätzen haben, wurden letzten Endes doch in dem Sinne als anmaßend empfunden. Dass von einer neuen Intendanz zuallererst erwartet wird, dass sie aus dem Bestehenden etwas macht.


http://www.ostsee-zeitung.de/Vorpommern/Stralsund/Politik/Rostock-will-Stralsund-die-Gorch-Fock-wegschnappen


http://www.veus.de/index.php/de/news/227-verlaesst-die-gorch-fock-i-stralsund
Blog Spartenabbau Rostock: Kultur und Bildung
@Enax
Ich ärgere mich immer darüber, wenn Kultur und Bildung so behandelt werden, als seien es zwei Dinge, die nichts miteinander zu tun haben. Wenn ich die Kultur einer Region auf ein Nichts zusammenstreiche, verhindere ich auch Bildungserlebnisse, die über die bloße Zweckabrichtung des Heranwachsenden aufs Funktionieren in einer durchrationalisierten Gesellschaft hinausgehen. Eine Kulturinstitution wie das Theater i s t eine Bildungsinstitution, warum begreift das keiner?
Blog Spartenabbau Rostock: Kapital, Kalaschnikow, Konsum
Lieber Herr Kasch -

bitte lesen Sie diese Kommentare nicht, Sie werden den Kater sonst nie wieder los. Der hirnverbrannte IS-artige Fundamentalismus der Stellungnahmen („Lieber im Sport-und Kultur-Sektor sparen, als bei Bildung, Gesundheit oder bei beim Verkehrsnetz“, als gäbe es da keine Zusammenhänge!) korrespondiert nicht nur mit den aktuellen Verwüstungen im Museum von Mossul, sondern weckt die gleichen Zweifel: ob hier noch von einem evolutionären Prozeß die Rede sein kann, ob wir nicht vielmehr den Beginn eines Ent-Entwicklungsprozesses konstatieren müssen, an dessen absehbarem Ende der Homo sapiens den ohnehin nie wirklich fundamentalen Geist zugunsten einer rein vegetativen Existenzform aufgegeben hat, die in ihren verschiedenen, einander bekriegenden Ausprägungen nur noch auf die einfachsten grobstofflichen Reize zu reagieren imstande ist, wie sie durch die Dreieinigkeit von Kapital, Kalaschnikow und Konsum geschaffen und gewährleistet werden. „Die Politik“, die sich gegen diesen Verblödungskatarakt stemmen müßte, fährt stattdessen auf ihm Paddelboot, in der Hoffnung, wenigstens auf diese Weise noch an ein paar Wählerstimmen zu kommen. Die Deutschen waren noch nie ein „Kulturvolk“, nun ist der Zeitpunkt endgültig verpaßt - sie sind ein Kommentarvolk geworden. Ich leide mit Ihnen, das darf ich Ihnen versichern.
Blog Spartenabbau Rostock: Theater ist nicht sexy
Der Mensch im Wachstum verzichtet gerne auf den Besuch einer weiteren Bildungseinrichtung, wo er ohnehin schon einen Großteil seiner Jugend an den Schulen des Landes zubringen darf. Viel lieber als eine weitere Romanadaption anzuschauen, die ganz wunderbar zum Agitationsprogramm der Bundeszentrale für politische Bildung passt, versichert er sich seiner Freiheit, indem er Windsurfen geht und Pomusik hört. Das Theater ist ohnehin nicht besonders sexy, Häuser wie das Volkstheater Rostock sind es schon mal gar nicht. Der Eröffnungsspielplan der Intendanz Latchinian will schulisches Ergänzungsangebot sein. Ob von der Kulturpresse hochgelobte Inszenierungen wie Johnsons Babendererde geeignet sind, ein irgendwie doch ziemlich alt gewordenes Theaterpublikum durch servierfähige Gesichter aufzufüllen, darf bezweifelt werden.
Blog Spartenabbau Rostock: hingehen
Lieber .... Gehen sie einfach hin.vom Spielplan lesen wird man seine Vorurteile nicht los,und Sex mit dem Monatsplan ist wirklich nicht so heiß.Sexy wird es erst bei direktem Kontakt.Vielleicht riskieren Sie den ja mal,dann werden sie sehen (...)
Blog Spartenabbau Rostock: Nachfrage
"Servierfähige Gesichter"?
Blog Spartenabbau Rostock: mieses Nachtreten
Das ist wirklich eklig - da gebe ich Frank-Patrick Steckel schon recht - diese Kommentare hier zu lesen: Ein Theater wird mit mafiosen Vorgängen (nicht alle Fraktionen einladen...) kaputtgemacht und es gibt nur als Realpolitik verkleidete Häme in den Kommentaren. schämt euch, ihr "Realisten". Herr Latchinian ist gegen euch ein Ausbund an Leidenschaft und Einsatz. Jetzt nachzutreten ist einfach nur mies.
Blog Spartenabbau Rostock: vorgerechnet
Ich habe überlegt, ob ich hier eigentlich kommentieren soll, weil ich mit dem Thema nichts zu tun habe. Aber einige Kommentare, insbesondere der von Herrn Steckel, regen mich auf.

Aber zunächst: Ein Blick in die Zahlen hilft, wie häufig. Es gibt ja den veröffentlichten Teil der Theaterstatistik des Deutschen Bühnenvereins 2013, mehr habe ich nicht. Ohne Anspruch auf große Genauigkeit ergibt ein schneller Blick mit Taschenrechner:

In Deutschland hat MVP die meisten Theaterplätze auf 1000 Einwohner (28,5), das sind 5,68% der gesamten Plätze Deutschlands (die Rechenweise 'auf 1000 Einwohner' bezieht sich nicht auf die Gesamteinwohnerzahl des Bundeslands, sondern der Einwohner am Sitz des Theaters, was übrigens für Berlin zu einer sehr niedrigen Zahl von 5,5 Plätze auf 1000 Einwohner führt, das nur am Rande).
In MVP finden 5,1% der Theaterveranstaltungen in Deutschland statt, und 4,9% der Neuinszenierungen. Nur noch 3,1% aller deutschen Theaterbesuche finden in MVP statt, wobei die Zahl eigentlich dem Bundesland nicht gerecht wird, wenn man mal die Gesamteinwohnerzahl nimmt: wenn es auf 82 Mio. Deutsche 20 Mio. Theaterbesuche gibt, sind 660.000 auf 1,5 Mio. McPommeraner nicht schlecht.

Aber die Auslastung! Von 16 Bundesländern ist MVP bei der Auslastung: bei Oper 14. Platz, Tanz 15., Operette 15., Musical 15. Schauspiel letzter Platz, Kinder/Jugendtheater 15., Konzert 14., Figurentheater letzter Platz.

Bei den Karten ist es so, daß in MVP (zusammen mit Sachsen-Anhalt) nach Berlin die wenigsten Abonnements verkauft sind, und insgesamt die höchste Quote an verbilligten Karten verkauft werden.

Immerhin werden in MVP nur 2,9% der öffentlichen Zuschüße ausgezahlt, das führt dazu daß das Bundesland nach Bayern den niedrigsten Zuschuß pro Besucher (104,94 Euro) hat, unter dem Bundesdurchschnitt von 115,74 Euro/Besuch. Trotzdem: viel Geld.

MVP ist kein reiches Bundesland, leistete sich aber bislang relativ viel Theater. Das die Politik in Zeiten knapper Kassen da ansetzt, ist doch eigentlich selbstverständlich. Das kann man bedauern - und ich tue das auch - aber Politik muß ja (eigentlich) für alle gemacht werden, und nicht nur für eine kleine, privilegierte Kaste.

Da also gleich die Rostocker Entscheider mit dem IS zu vergleichen und überhaupt wortreich den Untergang des Abendlandes zu bedauern, womit man sich in interessanter Gesellschaft befindet, ist der wahre Verblödungskatarakt. Die Spitze der Ironie aber ist, daß Dauerkommentierer Steckel über den Übergang zum Kommentarvolk lamentiert. You can't make this shit up.
Blog Spartenabbau Rostock: Kommentar und Kultur
@dabeigewesen: "Viel Geld" ist relativ! Sind 1,6 Cent von jedem Steuer-Euro für Kultur viel und 10 Cent für Rüstung wenig? Oder stellen Sie die Systemfrage und behaupten, Kultur müsse sich rechnen? Ja, wer rechnen könnte! Der müsste einberechnen, was jeder Cent für Bildung, Kunst und Kultur einsparen könnte an Ausgaben für Drohnen, Lenkraketen und Flugzeugträgern. Und das lediglich durch eine schwer zu bilanzierende Zunahme von Vernunft! Steckel tut das Notwendige, wenn er vom Zerschlagen eines Theaters abhebt auf das Zerschlagen einer jahrtausendealten assyrischen Maske. Nur in Einem hat er unrecht: Kommentar und Kultur sind nicht unvereinbar, sondern bedingen einander.
Blog Spartenabbau Rostock: was ist daraus geworden?
Latchinian ist nicht zuletzt ein Angestellter der Stadt. Zusammen mit Rosinski ist er eingestellt worden, der Belegschaft des Theaters mehr Arbeit für weniger Geld abzuringen. Dass er für die unangenehme Arbeit des Kollegenschweines das Harlekinkostüm eines Künstlers trägt, hilft ungemein davon abzulenken, worum es bei dieser Farce tatsächlich geht

Aus dem Rathaus kann es kein Interesse an einem zeitkritischen Spielplan geben. Auf dem Speiseplan der Biederstraße 15 stehen Brecht, Ringelnatz und natürlich Latchinian selbst. Alles leicht verdauliche Stoffe, wegzulutschen wie ein zuckersüßes Bonbon und ganz im Sinne der Administration, die in den letzten Tagen einmal mehr unter Beweis gestellt hat, dass sie mit einem Schulterzucken und einem Grinsen imstande ist knallhart autokratisch zu führen. Folgerichtig, aber auch zahnlos, lächerlich und hochnotpeinlich ist es, dass Latchinian nun die Installation eines Volksbegehrens als sein nächstes großes Projekt ankündigt

Ganz besonders schlecht stehen nun die Steigbügelhalter zu dieser miesen Schau da. Was ist denn aus dem Sechsspartentheater geworden, das unter anderem auch auf nachtkritik.de beworben wurde? Kein Wort mehr davon. Stattdessen neue Rechenspielchen. Weitere Solidaritätsadressen an einen Intendant, der es tatsächlich schafft euch einen zu recht vergessenen Johnson-Erstling als „lokal und zugleich welthaltig“ zu verkaufen.

http://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Volkstheater-Intendant-ist-kaempferisch,theaterrostock144.html
Blog Spartenabbau Rostock: nur zwei Pünktchen
Versteht sich von selbst, dass dieser Zyniker mit zwei Pünktchen unterzeichnet und so zwar kenntlich macht, wem seine Verachtung gilt, aber nicht, wer er ist.
Blog Spartenabbau Rostock: neue Sparten
zu ..
die einzige frage ihres textes, die sich lohnt zu bedenken oder gar beantworten, ist die nach den zwei neuen sparten:
das Figurentheater hat bisher schon über 25 umjubelte Vorstellungen gehabt.
die bürgerbühne probt seit drei Monaten, und hat am 11. April premiere ...
Blog Spartenabbau Rostock: schwach
Sie haben uns keine neuen Erkenntnisse geliefert, Michael Günther. Ihre Vorstellung ist schwach.
Blog Spartenabbau Rostock: Einigkeit in allen Medien
Das einzige Zeichen, welches als wirklich aufrichtig empfunden würde und mutig, wäre die Kündigung Latchinians durch Latchinian selbst. Er weist in dem Gespräch mit dem NDR bereits darauf hin. Seine Begründung, es erstmal nicht zu tun, ist etwas krude. Was hat er schon zu verlieren? Irre Erfolge in Rostock. Einigkeit in allen Medien. Lupenreiner Wikipediaeintrag, Hans-Dieter Schütt hätte ihn nicht besser schreiben können. Ganz sicher wird man jemandem wie Latchinian anderswo gleich ein neues Haus geben mit einem Riesenetat, inklusive eigenem Fahrer und Lehrverantwortung an der Freien Universität. Die Volksbühne wäre geeignet oder das Schauspiel Frankfurt.
Blog Rostock: weiter kämpfen
ich finds aufrichtig und gut, dass latchinian kurz hinschmeißen wollte, demonstrativ und aus stolz, aber noch besser find ich, dass er bleibt, weiter kämpft - aus Verantwortung ...danke.
Blog Spartenabbau Rostock: Medienpartnerschaft fragwürdig
Ich finde das ehrlich gesagt auch ziemlich bedenklich, wie sich das so genannte neue Volkstheater bei der Presse anwanzt. Mir fehlt da vollkommen der Abstand, der für eine freie Kritikerarbeit notwendig ist. Schlimm genug, wie die Glaubwürdigkeit auf Nachtkritik durch das Schalten von Theaterwerbung gelitten hat. Latchinian und seine Leute setzen noch eins drauf, indem sie die einzige überregionale Landeszeitung als Medienpartner an das Theater binden. Mittlerweile ist der Hinweis dazu von der Homepage des Theaters verschwunden ("Seite befindet sich noch im Aufbau"). Stellt sich die Frage, wozu ein Theater einen Medienpartner braucht?


http://www.volkstheater-rostock.de/de_DE/partner

http://www.volkstheater-rostock.de/de_DE/1-stapellauf-neubeginn-titanic
Blog Spartenabbau Rostock: zuviel didaktisches Bemühen
Wir können darauf verzichten, wie auf dieser Seite jede Kritik niedergebrüllt wird. Dieses Verhalten schädigt das Volkstheater, das offen sein will für alle Meinungen. Ich bin seit vielen Jahren Besucherin dieses Hauses. Ich habe Zeiten unterschiedlicher Qualität dort erlebt. Trotzdem bin ich dem Haus verbunden geblieben und glaube Gleiches auch für meine Partnerin sagen zu können. Den Beginn der neuen Intendanz haben wir gespannt erwartet. Es hat uns erstaunt und auch erfreut, wie oft Herr Latchinian in den verschiedenen Medien aufgetaucht ist. Man kann durchaus sagen, dass er das Haus ins Gespräch gebracht hat. Allerdings erleben wir auch, dass die Berichte, sei es in der Ostsee-Zeitung oder im Nordmagazin, oft nur Werbebotschaften enthalten. Nach wie vor ist das Haus kein Denkraum, sondern eher ein Ort des didaktischen Bemühens, was wir schade finden. Insgesamt wirkt das derzeitige Programm etwas hausbacken. Man will es jedem recht machen und irgendwie passt das ja auch ganz gut zu Rostock. Außerdem finden wir es wichtig, dass jeder seinen Anteil an den Sparmaßnahmen trägt. Gerade weil wir regelmäßige Theatergängerinnen sind, freuen wir uns über den Kompromiss, der trotz allem doch viele Möglichkeiten offen lässt. Es ist nun Sache der Intendanz, etwas daraus zu machen.
Blog Spartenabbau Rostock: Vielfalt auf der Biederstraße
Sehr geehrter ... Auf dem Speiseplan des von Ihnen Biederstrasse genannten Theaters stehen allein in diesem Monat Premieren von Kleist, ingmar bergman, Brecht, und ja auch Ringelnatz an. Das sind die aktuellen von in dieser Spielzeit 52 Premieren. Diese auf 2 Autoren zu verkürzen ist vielleicht ein wenig absichtsvoll unlauter.
Es gab in dieser Spielzeit bereits u.a. Mozart, Moliere, Horvath, Fassbinder, Goethe, Johnson, Heine, und eine Vielzahl zeitgenössisches wie Wikmarks "modernen Tod".Den Roman "Ingrid Babendererde" hatte außer Ihnen glaube niemand vergessen, er gilt gemeinhin als frühes Meisterwerk und eine der treffendsten Beschreibungen der Zustände in den Anfängen der DDR.
Blog Spartenabbau Rostock: mehr Spaß
Vollumfänglich versorgt, macht die Revolte gleich viel mehr Spaß.
Blog Spartenabbau Rostock: mehr zum Änderungsantrag
Ziel des Änderungsantrages - so der Rostocker Journalist Frank Schlößer - sei es

- Planungssicherheit für das Theater bis min. 2020 zu gewährleisten

- Den Wiedereinstieg in den Flächentarifvertrag für die Beschäftigten des
Theaters bis 2020 zu gewährleisten

zudem sollen

- betriebsbedingte Kündigungen ausbleiben

- die Hälfte der Kosten für einen Theaterneubau durch das Land übernommen
werden

Das sind zumindest vier Punkte, die Kasch in seinem Blogbeitrag nicht einmal streift. Ferner soll nicht unerwähnt bleiben, dass es eine Vielzahl kritischer Leserbeiträge zu den Berichten über das Theater Rostock gibt, wie man sie auf nachtkritik.de in dieser geballten Form nicht findet. An vielen Stellen wird darauf hingewiesen, dass es gar nicht darum geht, das Theater ganz und gar abzuschaffen, sondern darum geht, vorhandene Mittel gerechter aufzuteilen. Hier ist der Artikel in ganzer Länge. Die Kommentare befinden sich unter dem Beitrag

http://www.das-ist-rostock.de/artikel/51186_2015-02-24_zwei-plus-zwei-oder-vier-minus-zwei/
Blog Spartenabbau Rostock: kurze Sicherheit
Es geht um 86 Stellen und vermeintlich keine Kündigungen. Aber wohin sollen denn 86 Mitarbeiter einfach umgesetzt werden. Nur weil es im Beschluss etwas niedlicher formuliert ist wird es davon nicht schöner.
Der letzte Versuch Planungssicherheit herzustellen war vor einem halben Jahr die Schließung der Spielstätte Theater im Stadthafen um die Tanzsparte zu erhalten. Kurz darauf schloss das Orchester einen Haustarifvertrag bis 2020 ab, in dem es auf Millionen verzichtete um Planungsicherheit zu erhalten.
Diese Sicherheit hielt nicht mal ein Jahr.
Wie soll man solchen Verhandlungspartnern überhaupt noch vertrauen?
Blog Spartenabbau Rostock: Kooperationen?
Der überall hochgelobte Rostock-Polizeiruf des Norddeutschen Rundfunks wird von einer Hamburger Produktionsfirma in Hamburg produziert. Es gibt lediglich einige Außendrehs in Rostock. Die Kritiken an der Reihe sind durchweg positiv. Die Botschaft ist klar: Die Leute mögen es.

Wieso nicht auch über Kooperationen für die Bühne nachdenken. Es muss ja nicht mit dem verschlafenen Theater Schwerin sein. Das Thalia in Hamburg wäre eine schöne Alternative. Nunes, Stemann, Rüping spielen Wagner, Jelinek, Lotz. Sicherlich nicht zum Nachteil eines Rostocker Publikums.
Blog Spartenabbau Rostock: Einsparung zügig umsetzen
Als regelmäßige Besucher und Freunde des Volkstheaters möchten wir, dass das Haus seinen Anteil an den Einsparbemühungen der Stadt und des Landes leistet. Solange die Haushaltslage der Stadt Rostock nichts anderes zulässt, erachten wir mögliche Kooperationen mit anderen Häusern als eine gute Alternative. Im Übrigen schließen wir uns den Kommentaren von Herrn Markus und Frau Dr.Heiden an und erwarten, dass die Intendanz des Volkstheaters die Entschlüsse der Bürgerschaft umgehend umsetzt.
Blog Spartenabbau Rostock: zwei Dinge stören
Dass Latchinian mit den Medien umzugehen weiß, ist lebensnotwendig und ihm bestimmt nicht vorzuwerfen. Dass Rostocks Bürgerschaft vor Brodkorb und Methling einknickt, ist tragisch. In späteren Jahren, wenn beide längst nicht mehr im Amt sind, wird man fragen, wer das verbrochen hat.
An der Debatte hier stören mich zwei Dinge: die – wie ich finde, naive – Obrigkeitshörigkeit der akademischen Rostocker Stammbesucher, die nicht zu sehen scheinen, dass ihr Theater klein gemacht werden soll, mit irreparablen Folgen. Und die wenig sachkundigen Vergleiche mit dem FC Hansa, der zwar mehr Fürsprecher hatte als das Volkstheater (Kunststück), aber keineswegs eine breite Unterstützung in der Bevölkerung / Öffentlichkeit, wie hier suggeriert wird.
So oder so – gut, dass nachtkritik ein Forum für das Thema bietet.
Blog Spartenschließung Rostock: was stört
Zwei Dinge stören. Dass andere eine andere Meinung haben. Und sie vertreten.
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