userblog - Afrikanische Oper 1. Teil
Das Libretto 1. Teil
17. Juli 2009. Die Redaktion von nachtkritik.de hat die verschiedenen Teile des Librettos für die Afrikanische Oper zusammengetragen und teilt sie hier, zur weiteren Bearbeitung mit:
I
Du spürst den Grund, der so richtig
unter der Sohle wegschmiert, nasser Lehm,
die Füße drehn sich im Matsch, und die große
Hundeschnauze vor der Brust hilft auch
nicht weiter, greif die Sterne, Fremder,
die Luft schmeckt kalt, dies ist eine neue
Plastikmilchkann für eineinhalb Liter,
und die gehst auf den Kuhstall zu, ohne
Taschenlampe, Wildgänse rauschen durch
die Nacht in deinem Kopf und die Bäuerin
sagt, na, kommt der Chef heut´selber
Milch holen.[2]
II
"Ich liebte die Wüste, die versengten Obstgärten, die verstaubten Läden, die schal gewordenen Getränke. Ich schleppte mich durch die stinkenden Gassen, und mit geschlossenen Augen gab ich mich der Sonne hin, der Göttin des Feuers. ..
Tenor:
Hab ich Gelüst, dann allein
Nach Erde und Stein.
Immer leb ich von Luft, verspeise
Felsen, Kohle und Eisen.
Tut euch um, meine Hunger, weidet
Auf tönender Trift,
Aus der Ackerwinde, das heitre
Sauget, das Gift.
Fresst die Kiesel, die man zermahlt,
Fresst die Steine der Kirchen, die alten
Vergangener Sintflut Geröll,
Brote, gesät in düsteren Talen.
Der Wolf schrie unter dem Laub
..."
(an dieser Stelle arbeite ich an der Adaption, hier müßte ein afrikanisches Tier auf den Plan treten.)[3]
III
"Im Abgrund blau und tief
Die Körperlosen schweben,
Sie zaubern und beleben
Die nächtige Harmonie, -
Den Frühling grüßen sie!"[4]
IV
"Trotz der Nacht allein
Und des Tags voll Feuer.
Also entrinnst du
Dem Menschengebuhl,
Dem Allerwelts-Elan!
Du fliegst deine Bahn...
- Die Hoffnung abgeschafft.
Keine Wandertour.
Geduld und Wissenschaft,
sichere Tortur.
Das Morgen dahin,
Seidenes Glühn,
Euer Brand allein
Muss sein.
Sie ist wiedergewonnen!
- Wer? - die Ewigkeit.
Sie, das Meer, mit der Sonne
Vereint. "[5]
V
„…Ich wurde eine Märchenoper: ich sah, dass alle Wesen in verhängnisvoller Beziehung stehen zum Glück: die Tat ist nicht das Leben, sondern eine Art von Kraftvergeudung, ein Aufreiben der Nerven. Moral ist Gehirnwäsche.
Zu jedem Wesen, schien mir, gehörten mehrere andere Leben. Dieser Herr da weiß nicht, was er tut: er ist ein Engel. Diese Familie da ist eine Hundebrut. Ansgesichts mehrerer Männer plauderte ich laut mit einem Augenblick aus einem ihrer anderen Leben. – Also hab ich ein Schwein geliebt.
Keiner der Sophismen des Wahnsinns – des Wahnsinns, den man einsperrt – wurde von mir ausgelassen: ich könnte sie alle hersagen, das System ist mir vertraut.
Meine Gesundheit war bedroht. Der Schrecken kam auf mich zu. Ich verfiel mehrtägigem Schlaf, und, aufgestanden, setzte ich die düstersten Träume noch fort. Ich war reif fürs Jenseits, und auf einer Straße der Gefahren führte mich meine Schwäche bis ans Ende der Welt und des Mogubu-Lands, Heimat des Schattens und der Wirbelwinde.
Ich musste auf Reisen gehen, die Zauber verscheuchen, die sich in meinem Gehirn versammelt hatten. Über dem Meer, das ich so sehr liebte, als hätte es mir einen Schandfleck abwaschen sollen, sah ich das Kreuz der Tröstung auftauchen. Ich war vom Regenbogen verdammt worden. Das Glück war mein Verhängnis, meine Reue, mein Wurm: mein Leben würde immer viel zu unbegrenzt bleiben, als dass es der Kraft und der Schönheit geweiht sein könnte…“[6]
VI
also gut, in dem Traum ging es um ein Haus, kein Opernhaus, aber es lag in der nähe einer Oper, Chöre, die bei offenem Fenster probten, klangen manchmal durch den Lärm der Straße bis zu mir hinauf in den obersten Stock. Die Wohnung war nicht wirklich meine Wohnung, denn sie war im doppelten Sinn eine Traumwohnung, die, die ich mir immer gewünscht hatte. Alt, geräumig, wie aus einem französischen Film, von morbider Eleganz. Mit Kamin und Spiegel. dorthin könnte ich endlich eine Geliebte laden und ihr mit meinem Geschmack, meiner Großzügigkeit eine ideale Fluchtstätte bieten vor der zähen Gewöhnlichkeit, in der ich sie wähnte. Aber wie ich die Wohnung betrat und sie voll Behagen inspizierte, dämmerte mir nach und nach, daß diese Wohnung nicht erst jetzt in meinem Besitz war und das sich Teile meines Lebens schon früher in ihr zugetragen hatte. Diese waren aber nicht von Glück und Lust bestimmt, sondern in ihnen war ich ein sehr sehr nachlässiger, schusseliger Mensch, der, so begann mir mehr und mehr zu dämmern, jemanden hatte sterben lassen, aus purer Trägheit. So sehr ich mich auch bemühte, die Geschehnisse von einst, als zufällige und unausweichliche zu begreifen, sie offenbarten sich als Schande eines Gewissenlosen. Ich wollte es nicht wahr haben und wähnte mich in einem Traum, wachte auf und war zufrieden, aber in meiner Zufriedenheit bemerkte ich, das ich noch immer in der nämlichen Wohnung war, und da war auch das Zimmer und wie ich es öffnete, war da der Tote, verwest und stinkend und wie ich ihn sah, war auch der Augenblick des Kampfes gegenwärtig und ich wußte, dass niemand anders als ich ihn mit seinen Händen gemordet hatte als …[7]
(Bei deinem Traum würde ich an der Stelle einsteigen, als klar wird, dass die ganze Zeit jemand im Zimmer vernachlässigt wurde. Hat sich dieser nicht bemerkbar gemacht? An dieser Stelle muss etwas passieren. Mit dem Vernachlässigten, der sich noch äußern kann, muss gesprochen werden, sich um ihn gekümmert werden. Wenn du es selbst nicht kannst, lass jemanden anderen kommen, meinetwegen eine Krankenschwester. (Corinna kann vielleicht was dazu sagen?)
Dann kann der Mord (weil der Vernachlässigte irgendwann zu unansehnlich und lästig wurde?) abgewendet werden.)[8]
VII
Baccalaureus:
Anmaßlich find' ich, daß zur schlechtsten Frist
Man etwas sein will, wo man nichts mehr ist.
Des Menschen Leben lebt im Blut, und wo
Bewegt das Blut sich wie im Jüngling so?
Das ist lebendig Blut in frischer Kraft,
Das neues Leben sich aus Leben schafft.
Da regt sich alles, da wird was getan,
Das Schwache fällt, das Tüchtige tritt heran.
Indessen wir die halbe Welt gewonnen,
Was habt Ihr denn getan? genickt, gesonnen,
Geträumt, erwogen, Plan und immer Plan.
Gewiß! das Alter ist ein kaltes Fieber
Im Frost von grillenhafter Not.
Hat einer dreißig Jahr vorüber,
So ist er schon so gut wie tot.
Am besten wär's, euch zeitig totzuschlagen.
Mephistopheles:
Der Teufel hat hier weiter nichts zu sagen.
Baccalaureus:
Wenn ich nicht will, so darf kein Teufel sein.
Mephistopheles:
Der Teufel stellt dir nächstens doch ein Bein.
Baccalaureus:
Dies ist der Jugend edelster Beruf!
Die Welt, sie war nicht, eh' ich sie erschuf;
Die Sonne führt' ich aus dem Meer herauf;
Mit mir begann der Mond des Wechsels Lauf;
Da schmückte sich der Tag auf meinen Wegen,
Die Erde grünte, blühte mir entgegen.
Auf meinen Wink, in jener ersten Nacht,
Entfaltete sich aller Sterne Pracht.
Wer, außer mir, entband euch aller Schranken
Philisterhaft einklemmender Gedanken?
Ich aber frei, wie mir's im Geiste spricht,
Verfolge froh mein innerliches Licht,
Und wandle rasch, im eigensten Entzücken,
Das Helle vor mir, Finsternis im Rücken.
Mephistopheles:
Original, fahr hin in deiner Pracht! —
Wie würde dich die Einsicht kränken:
Wer kann was Dummes, wer was Kluges denken,
Das nicht die Vorwelt schon gedacht? —
Doch sind wir auch mit diesem nicht gefährdet,
In wenig Jahren wird es anders sein:
Wenn sich der Most auch ganz absurd gebärdet,
Es gibt zuletzt doch noch e' Wein.
[Zu dem jüngern Parterre das nicht applaudiert]
Ihr bleibt bei meinem Worte kalt,
Euch guten Kindern laß ich's gehen;
Bedenkt: der Teufel, der ist alt,
So werdet alt, ihn zu verstehen![9]
VIII
Materialien zu einer Kritik der bekanntesten Gedichtform italienischen Ursprungs
Sonette find ich sowas von beschissen,
so eng, rigide, irgendwie nicht gut;
es macht mich ehrlich richtig krank zu wissen,
dass wer Sonette schreibt. Dass wer den Mut
hat, heute noch so´n dumpfen Scheiß zu bauen;
allein der Fakt, dass so ein Typ das tut,
kann mir in echt den ganzen Tag versauen.
Ich hab da eine Sperre. Und die Wut
darüber, dass so´n abgefuckter Kacker
mich mittels seiner Wichserein blockiert,
schafft in mir Aggressionen auf den Macker.
Ich tick nicht, was das Arschloch motiviert.
Ich tick es echt nicht. Und wills echt nicht wissen:
Ich find Sonette unheimlich beschissen.[10]
IX
Vor Jahren kamen wir mit einem burkinischen Macher zufällig in eine Kneipe in Ouaga.
Er fragte „Wo wollt ihr sitzen? Dort unter dem Baum ist es schön schattig.“ und zeigte auf den einzigen Tisch der besetzt war. Dann trat er ganz ruhig an die Gruppe heran die dort saß und bat sie höflich Platz zu machen. Die Gruppe schaute hoch: ein Burkinabé in Anzug und Krawatte und zwei Weiße. Sie standen wortlos auf. Wir waren sehr betreten - aber Wirt bediente uns ganz unbefangen, die Gruppe hatte einen neuen Platz gefunden und lärmte wie vorher auch. Keine peinliche Stille, keine bösen Blicke – alles war in Ordnung. Kein Kampf keine Verlierer, der Macher hatte gewonnen.[11]
X
..."Genug! jetzt die Strafe. - Vorwärts!
Ah! die Lungen brennen, die Schläfen klopfen! die Nacht rollt in meinen Augen, bei dieser Sonne! das Herz... die Glieder...
Wohin gehts? zum Kampf? Ich bin schwach! die anderen rücken vor. Die Werkzeuge, die Waffen... die Zeit!...
Feuer! Feuer auf mich! Da! oder ich ergebe mich. Feiglinge! - Ich töte mich! Ich werfe mich vor die Hufe der Giraffen!
Ah!...
Ich werde mich daran gewöhnen.
Dies also wäre das afrikanische Leben, der Pfad des Staubes und der Ehre.[12]
XI
Die afrikanische Fabel:
"Die Halluzinationen sind unzählbar. Daran habe ich schon immer gelitten: keinen Glauben an die Geschichte mehr, die Prinzipien vergessen. Ich werde es verschweigen: Dichter und Seher würden neidisch. Tausendmal bin ich der Reichste, seien wir geizig wie das Meer.
Oh, auch das noch! soeben ist die Lebensuhr stehengeblieben. Ich bin nicht mehr in der Welt.- Die Theologie ist doch ernst zu nehmen, die Hölle ist zweifellos unten - und der Himmel oben. - Verzückung, Alptraum, Schlaf in einem Nest von Flammen.
Soviel Arglist der Augen in der Landschaft...Satan, Kalidou Owambaga, rennt mit den wilden Samen... Jesus Mbogami wandelt über das purpurne Dornicht, ohne es niederzubiegen...
Ich werde alle Geheimnisse enthüllen: Geheimnisse des Glaubens und der Natur, Tod, Geburt, Zukunft und Vergangenheit, Kosmogonie, das Nichts. Ich bin Meister in Phantasmagorien.
Hört! ...
Ich besitze alle Talente! - Hier ist niemand und dennoch jemand: ich möchte meine Schätze nicht verschleudern. - Wollt ihr Negergesänge? Huri-Tänze? Wollte ihr, dass ich verschwinde, dass ich tauche, den Ring zu suchen? Wollt ihr? Ich werde Gold machen, Arzneien.
Vertraut mir doch, der Glaube hilft auf, leitet, heilt. Alle, kommt - auch die kleinen Kinder -, dass ich euch tröste, dass man sein Herz ausgieße über euch - das wunderbare Herz! Arme Menschen, schwarze Arbeiter! Ich heische keine Gebete; mit eurem bloßen Vertrauen werde ich glücklich sein.
- Und dass wir auch an mich denken. All das lässt mich der Welt wenig nachtrauern. Ich habe das Glück, nicht schlimmer zu leiden. Mein Leben bestand nur aus süßen Torheiten, das ist schade.
Ach was! lasst uns alle erdenklichen Grimassen schneiden.
Wahrhaftig, wir sind außer der Welt. kein Laut mehr. Mein Maß ist hin. Ach! mein Schloß, mein Wüstenland, mein Dornengehölz. Die Abende, die Morgen, die Nächte, die Tage... Bin ich müd!
Ich müsste meine eigene Hölle haben für den Zorn, meine Hölle für den Hochmut - und die Hölle der Schmeichelei; ein ganzes Konzert von Höllen.
Ich sterbe an Ermattung. Es ist das Grab, ich gehe zu den Würmern, schrecklichster aller Schrecken! Satan, Possenreisser, mit deinen Zaubern willst mich zunichte machen! Ich flehe. Flehe! einen Stoß mit der Schürgabel, einen Tropfen Feuer.
Ach! ins Leben zurücksteigen! Die Augen auf unsere Ungestalt richten. Und dieses Gift, dieser tausendmal verfluchte Kuss! Meine Schwäche, die Grausamkeit der Welt! Mein Gott, Erbarmen, verbirg mich, ich halte mich zu schlecht! - Verborgen bin ich und bin es nicht. Dies ist das Feuer, das auflebt mit seinem Verdammten. ... "[13]
XII
"Ein junger Mensch, ich weiß nicht, wie,
starb einst an der Hypochondrie
und ward denn auch begraben.
Da kam ein schöner Geist herbei,
der hatte seinen Stuhlgang frei,
wie´s denn so Leute haben.
Der setzt´ notdürftig sich aufs Grab
und legte da sein Häuflein ab,
beschaute freundlich seinen Dreck,
ging wohl eratmet wieder weg
uns sprach zu sich bedächtiglich:
Der gute Mensch, wie hat er sich verdorben!
Hätt er geschissen so wie ich,
er wäre nicht gestorben!"[14]
XIII
"Achte Deinen Nächsten, auch wenn Du ihn nicht liebst!“[15]
XIV
Fernab von Herden, Beduinen, Vogelstraußen,
Was trank ich, kniend dort im Wüstensand,
umgeben von der Palmen Sausen,
in eines Mittags Hitze, braun verbrannt?
Was konnt ich trinken aus der jungen Oase,
- die Datteln still, verblühter Rasen, Himmelsgleiß! -
Aus Kürbisflaschen trinken hier, fern dem verlassnen
Teuren Dach? Ein Goldlikör, der treibt den Schweiß.
Als Wirtshausschild bracht ich dem Wirt wohl Schande.
- Vor Abend hieß ein Sturm das Firmament verschwinden.
Des Himmels Naß zerrann in reinen Sanden,
Spien Hagel in die Pfützen Gottes Winde;
Im Weinen sah ich Gold - und konnt´nicht trinken. -
...[16]
XV
...
In ihrer Wüste aus Sägespänen,
Wo sie die edlen Hölzer verschalen,
Sorglos, auf denen
Die Stadt falsche Himmel wird malen.
O diesen Tätigen zulieb, die treu
Untertan sind babylonischem König.
Venus! verlass die Verliebten ein wenig,
Die in sich selber sind selig und reich.
Königen der Hirten, o schaff
Den Werkleuten Branntwein her,
dass geruhsam fließe die Kraft
Bis mittags das Bad ruft im Meer.
Schließlich empfand ich die Verwirrung meines Geistes als Fluch, Ich war müßig, von einem schweren Fieber ergriffen. ich beneidete die Tiere um ihre Glückseligkeit - die Raupen, die die Unschuld der noch Ungeborenen verkörpern, die Maulwürfe, den Schlaf der Jungfräulichkeit.
Ich wollte sein wie Antilope und Zebra, frei und wild und nicht verbittert.
Ich sagte der Welt adieu in romanzenartigen Formen:
Lied vom höchsten Turm
Herbei, herbei,
Komm, Zeit der Liebe, sei.
So viel ich ertragen,
Ich habe es verwunden.
Schmerz ist und Verzagen
Zu den Himmeln entschwunden.
Und der zehrende Durst
Verfinstert mein Blut.
Herbei, herbei,
Komm, Zeit der Liebe, sei.
Gleich der Prärie
So vergessen auch,
Gewachsen, durchblüht,
Von Unkraut und Weihrauch,
Umschwirrt von wilden
Scheußlichen Fliegen.
Herbei, herbei,
Komm, Zeit der Liebe, sei.
...[17]
XVI
..."Ich! ich, der sich Magier oder Engel genannt hat, losgesagt von jeder Moral, ich bin der Erde zurückgegeben, eine Pflicht zu suchen und die rauhe Wirklichkeit zu umarmen! Bauer!
Werd ich betrogen? die Barmherzigkeit, sollte sie denn die Schwester des Tods für mich sein?
Wie auch immer, da ich mich durch Lüge genährt habe, will ich um Vergebung bitten. Und weiter!
Denn ich kann sagen, dass der Sieg mir sicher ist: das Zähneknirschen, das Gezisch des Feuers, das verpestete Stöhnen, alles läßt nach. Alle eklen Erinnerungen verblassen. Meine letzten schmerzlichen Anwandlungen stehlen sich fort - Neid und Eifersucht gegen die Bettler, die Räuber, die Freunde des Tods, die Zurückgebliebenen aller Art. - Verdammte, wenn ich mich rächte!
Man muss unbedingt modern sein.
Keine frommen Gesänge mehr: den Vorsprung halten. Harte Nacht! das vertrocknete Blut schwelt auf meinem Gesicht, und ich habe nichts hinter mir als dieses widerwärtige Bäumchen! ...
Der geistige Kampf ist genauso brutal wie die Menschenschlacht; aber die Vision der Gerechtigkeit ist das Vergnügen Gottes allein.
Jetzt ist die Zeit zu wachen. Empfangen wir alle Impulse der Lebenskraft und der echten Zärtlichkeit. Und zur Morgenröte, gewappnet mit einer glühenden Geduld, werden wir einziehen in die herrlichen Städte. Was sprach ich von Freundeshand! Ein schöner Vorteil ist, dass ich über die alten trügerischen Liebschaften lachen kann und jene verlogenen Paare mit Schande treffen - ich habe dort unten die Hölle der Frauen gesehen; - und es wird mir vergönnt sein, die Wahrheit zu besitzen in einer Seele und einem Leib.[18]
XVII
Ende der 70ger Jahre wurde die Flussblindheit (Onchozerkose) besiegt. Dadurch war es möglich die Flusstäler zu besiedeln. Am Weißen Volta (heute Nakambé) wurde ein Damm gebaut (Barrage de Bagré) der einen großen See aufstaute. An diesem See siedelt die Regierung Menschen an die von der Dürre, den Heuschrecken oder dem Klimawandel aus dem Norden vertrieben wurden. Eigentlich ist das Gebiet Bissaland. Aber Bissa sind naturgemäß wenige unter den Neusiedlern. Die gehören vielmehr vielen verschiedenen Ethnien an. Die Dörfer dort tragen keine Namen, sie heißen Village 01, Village 02…
Gäbe man ihnen Namen müssten diese einer bestimmten Sprache entnommen werden. Das Dorf würde dadurch einer Ethnie zugeordnet. Diese erhielte dann die Rechte des Erstsiedlers. Sie stellte den Erdherren (tengsoba) der den Kontakt pflegt zu den Ahnen denen das Land eigentlich gehört. Er vergibt die Landnutzungsrechte, errichtet die Schreine und sorgt durch die Kontakte zu den Überirdischen für eine gute Ernte. Welche Ethnie sollte das sein? Noch hat keine ihre Ahnen in der Erde von Bagré bestattet Also nennt man die Dörfer 01,02 usw.[19]
[1] "Sebastian Hartmann"/ Hubert Fichte, Nr 152
[2] Carlos Palabras/ Arthur Rimbaud, Nr. 113
[3] Carlos Palabras/ Arthur Rimbaud Nr. 161
[4] „Sebastian Hartmann“/ Michel Foucault, Nr. 171
[5] Carlos Palabras/ Arthur Rimbaud, Nr. 177
[6] Carlos Palabras/ Arthur Rimbaud Nr. 190
[7] Raphael, Nr. 182
[8] Sven Jurgel, Nr. 191
[9] Wo wir gerade beim Thema sind/ Goethe: Faust II, 2.Akt, Nr. 172
[10] Carlos Palabras/ Robert Gernhardt, Nr. 204
[11] Helmut, Nr. 218
[12] Carlos Palabras/ Arthur Rimbaud, Nr. 225
[13] Carlos Palabras/ Arthur Rimbaud, Nr. 227
[14] Billie Jean/ Goethe, Nr. 231
[15] Billie Jean/ Richard David Precht Nr, 236
[16] Carlos Palabras/ Arthur Rimbaud, Nr. 239
[17] Carlos Palabras/ Arthur Rimbaud, Nr. 242
[18] Carlos Palabras/ Arthur Rimbaud, Nr. 246
[19] Helmut, Nr. 249
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Muchas gracias, das ist fantastico, ich freue mich sehr.
Aber bitte, verwechselt nicht den guten Rimbaud mit Baudelaire.
Die Teile 12, 13, 16. 17 und 18 sind allesamt von Arthur Rimbaud - meine Änderungen waren geringfügig.
Bitte, amigos, das muss korrigiert werden:
Arthur Rimbaud, sonst sucht mich der Gute im Nachtmahr heim...
Gracias & salute!
gerade sehe ich, dass auch die von euch als Kapitel 2,3,5 und 6 benannten Stücke Teile aus der "Saison en Enfer" von Rimbaud sind, wie gesagt ich habe nur einzelne Wörter geändert. Pérdon, ich hätte das kennzeichnen müssen, perdón!
Ist das Stück denn nun zu Ende? Schade...
da hat sich wohl ein Fehler eingeschlichen.
Die "Fleurs du mal" von Baudelaire haben zwar maßgeblich expressionistische Dichter wie Verlaine und Rimbaud beeinflusst, sind jedoch in diesem Libretto nicht auffindbar. Da stimmt was nicht, ansonsten aber eine schöne Arbeit, dieses Libretto!
Alles Gute, Karl
Die Redaktion hat nichts hinzugedichtet, nur herausgezogen, was an Beiträgen zum Libretto in den Kommentaren vorhanden war.
Wir finden nicht, dass die Arbeit nun zu Ende wäre. Wir denken, sie geht erst jetzt los.
Oder?
Vamos companeros!
Herzlich
Die redaktion
Gracias nochmals, pene, aber gönnt mir eine Pause, amigos...
Ein Libretto ist keine Fließbandarbeit.
Bettina, chica, bist du wieder im Lande? Hast du den Sonnenbrand verwunden? Saludos, bella
Es ging doch um viel mehr als irgendeinen Text...!
@10 und 11, wüstenfuchs und Raphael, wir treffen uns nach wie vor in "Unser Afrika", bis später, Feli
Oder?
Vamos companeros!
Nur für den Fall, dass sich kein geeigneter Nachfolger oder weibliche Nachfolgerin für mich findet, würde ich noch mal darüber nachdenken, weiterzumachen.
Aber ehrlich gesagt, ist mir momentan mi amor wichtiger, mehr will ich nicht verraten, amigos, caramba!
Dulce sugar kane, vertrau mir, wir gehören zusammen. Schade, dass du nicht mitkommen kannst, mi amor.
Erlaubt mir, auch maravillosa redaction, noch ein letztes Schlusswort zum Libretto,
von der alten Rothaut Häuptling Seattle
"Der Mensch hat das Netz
des Lebens nicht geknüpft.
Er ist nur ein Strang darin.
Was er dem Netz antut,
tut er sich selbst an. "
Adios, adios,
vaya con dios, euer Carlos
vorhin haben wir Carlos zum Flughafen gebracht, ich soll euch nochmal ganz lieb von ihm grüssen, er bleibt eine Weile in Chile, versucht aber, sich von dort aus übers Internet zu melden.
Er hat mir von eurem Projekt hier erzählt, und mich gefragt, ob ich Lust hätte, in eurer Gruppe mitzumachen. Wir waren zusammen im VHS-Theaterkurs, letztes Jahr.
Also wenn ihr nichts dagegenhabt, würde ich mich gern beteiligen, ich bin zwar nicht so weit wie Carlos und habe auch weniger Kapazität und Zeit zur Verfügung, aber wenn ihr trotzdem mögt und einverstanden seid....
Ich bräuchte noch ein paar Infos, z.B. in welche Richtung soll es mit Teil 2 des Librettos gehen, wieder Fabel oder Tragödie, oder gar eine Verwechslungskomödie á là
"Wie es euch gefällt"? Gibt es einen Zeitrahmen? Wieviele Leute sind in eurem Team und wer macht was?
Freue mich auf Infos, LG Henriette
ich hatte mich angeboten, das Lied Wechselwind für die Orgel zu vertonen. Ich und mein Kollege Sven wollten uns um die Noten und Musikrechte kümmern.
Bitte haben Sie Verständnis, dass ich im Moment nicht sagen kann, ob die Kooperation hier fortgeführt wird.
Leider sieht es ja nicht so aus...
Die Kommunikation gestaltet sich mühsam, da wir keine künstlerische Leitung haben.
Viele Grüße, Larissa
carlos, ich werde die gemeinsame zeit tief im herzen aufbewahren. aber familia geht vor, mein vollstes verständnis.kommen sie gesund wieder und viele grüße an mammita und die anderen!!
das carlos nun erstmal in chile ist macht uns schon alle sehr traurig, aber wenn die arbeit an dem libretto fortgeführt wird lässt es sich erstmal verschmerzen.
natürlich kannst du dich gerne beteiligen. momentan pausieren wir gerade noch etwas, einige planen wohl auch auszusteigen. von verschiedenen einzelunternehmen war des letzteren auch immer öfter die rede.
also ich wäre dafür die großen tragischen töne des ersten teils erst einmal ruhen zu lassen, ohne den gran maestro dürfte es auch schwer werden. aber eine verwechslungskomödie wäre mal interessant! am besten wir stimmen das gemeinschaftlich ab. die anderen teilnehmer müssten sich also dazu mal äußern!
Au ja, was heiteres und fröhliches, das fände ich auch schön.
Verwechslungen, so mit Pärchen oder Überkreuz-Anbandelungen, kann ich mir jetzt nicht so vorstellen. Kommt auf die Umsetzung an.
Wo steckt eigentlich Raphael, Flohbär, und du?
Sind Bettina und wüstenfuchs wieder im Land?
dulce sugar, toll dass du so tapfer bist, das lenkt dich sicher ab, hier mitzuarbeiten, ich freu mich, bis bald, Feli
Du, aber in der Rubrik "Unser Afrika" behagt es mir nicht mehr, da melden sich jetzt politische Gruppen zu Wort und Sven wurde ganz unangenehm abgekanzelt, von dieser Jeanne, das finde ich nicht in Ordnung.
Aber deine Idee, sich mehr mit afrikanischer Theologie zu beschäftigen, finde ich total klasse!
Das Bindeglied hat mir hier irgendwie bisher gefehlt, und jetzt habe ich auch wieder richtig Schwung, mich an die Vertonung der Afrikanischen Oper zu machen.
Die haben doch auch so schöne Gospel-Musik, oder ist das eine andere Untergattung?
Jedenfalls wenn deine Schwägerin dem Tutu die Hand gegeben hat, dann kennt sie vielleicht auch afrikanische Sänger oder Theologen. Das würde mich auch interessieren.
Nein, von deinem Moses Mbutu habe ich noch nie gehört, aber gib im Gemeindeblatt doch mal eine Annonce auf, Gott geht ja die verschlungensten Wege, vielleicht ist Moses dir näher als du denkst.
War das eine Art Jugendliebe, geht mich eigentlich nichts an, würde mich nur interessieren.
Du, mein Mann ruft mich gleich an und ich muss noch einkaufen, mache jetzt Schluss, und melde dich bitte wieder, liebe Grüße Larissa
das ist doch schon mal was, dass ihr euch hier eingefunden habt. Bisher haben wir also folgende Vorschläge:
was heiteres, Komödie, Verwechslung (ja-nein) und afrikanische Theologie, Orgel, und einen Djembe Spieler haben wir auch.
Mein Problem ist jetzt, dass ich, im Vergleich zu Carlos, überhaupt keine Opernliebhaberin bin, und mich mit den Handlungselementen überhaupt nicht auskenne.
Deshalb schlage ich vor, wir sammeln erstmal weiter Ideen, bitte traut euch, denn jede Idee kann einen genialen Funken in sich bergen!
Wir brauchen auch mehr männliche Beteiligung, Oper ist schließlich etwas sehr männliches, denke ich.
Mir ist übrigens heute morgen diese Textvorlage "über den Weg gelaufen", Artus, mein Hirtenhund, hatte ihn hinter dem Regal hervorgezogen und apportierte ihn mit der Schnauze. Wer weiß wie lange er dort schon lag.
„ …
Mirabel wandte sich an den Lyriker:“Das heißt, es blüht dein Stück. Hm?“
Da sagte Vandreyst seiner Muse mit einer Verbeugung:
„Entschuldigen Sie – „ und kam ungern zurück aus der opalnen Welt; aber das Missverständnis war auch zu arg: „Nein“, betonte er, „das heißt, ich bin zu traurig jetzt. Das heißt, es ist jetzt die Zeit, wo die Natur alles Werden missversteht, das heißt, dass ich müde bin – müde dieses wunden Keimens.“
„Aber verzeih“, der Romanschreiber tippte ihn mit dem modegrünen Handschuh auf die Schulter, „das mag ja sein, aber das ist doch nicht Frühling.“
Und der Maler dachte: nein, das ist nicht Frühling.
„Im wunderschönen Monat Mai“, deklamierte der Schauspieler.
„Einst“, hauchte der Dichter und machte eine Bewegung mit der Hand, mit welcher er dieses Einst noch weiter zurückdrängte, „einst war das vielleicht so, wie es in alten Gedichten steht – der Frühling: `Licht und Liebe und Leben´. Wer das noch glaubt, belügt sich.“ Er seufzte tief.
Wie schade, dachte der Maler, also kein Frühling mehr.
Vandreyst aber erhob sein Gesicht, das durch große Sommerflecken entstellt war, hoch in das klare Nachmittagslicht und konnte durch das Fenster gerade die Rampe des Nationaltheaters sehen, längs welcher ein Security-Guide auf und nieder ging. Das wollte er nun gerade niemandem zeigen, allein er sagte gleichwohl:
„Schaut nur hinaus. Dieser Kampf mit den blöden brachen Schollen, den jeder der feinen schwachen Keime kämpfen muss, um zu seinem Sommer zu komen.
„Hier“, und er schraubte sich noch ein wenig höher – „steht die hilflose Blüte und will blühen; das ist das einzige, was sie kann, sie kann nur blühen, und sie will wirklich niemanden stören damit, und doch sind alle gegen sie: die schwarzen Krumen, die sie nur nach langem Bitten durchlassen, die Tage, die wahllos Wärme und Regen und Wind auf sie herabstreuen, und die Nächte, die sich langsam an sie heranschleichen, um sie zu würgen mit ihren eisigen Fingern. Dieser feige, traurige Kampf, das ist der Frühling.“ Vandreyst fröstelte, seine Augen starben.
Mirabel sah ihn ganz starr an. Das war etwas sehr ungerechtes, was der Dichter sagte, schien ihr, und sie hatte vieles dagegen im Sinn.
Es drängte sie, aufzustehen und hochragend und heiter den Frühling zu verteidigen, der dennoch voll Sieg und Sonne war.
Ihr stiegen so viele schöne Gedanken in den Kopf, dass ihr die Wangen ganz warm wurden und sie eine Sekunde das Atmen vergaß.
…“
Wie findet ihr das?
@ Henriette: Sind Sie die "Schwungfuß-Broll" aus dem "Castorf-Amanullah"-Blog? Aber ist ja auch egal, Schlingensief macht ja jetzt nichts mehr an der Volksbühne.
nein, mit Schwungfuß-Bolle habe ich nichts zu tun.
Mein Nachname ist nicht so klangvoll, aber Sie hätten es ja sowieso irgendwann rausgefunden, ich bin Henriette Hundskötter.
Aber danke für den Hinweis auf den Castorf-Amanullah blog, auch hier bei nachtkritik, da hab ich grad mal reingelesen und sag nur: Johnny Cash, Blohfäld, puccini, Flohbär, puppetofmasters - um nur einige der hochkarätigen Kommentatoren zu nennen. Ehrlich gesagt, würde ich den Amanullah-blog ganz gerne in Ruhe durchlesen, weil es recht pointiert geschrieben ist.
Darum, Jeanne, kann ich Sie um einen Gefallen bitten?
Können Sie in der Zeit, wo ich wegbin, hier auf die "Schäfchen" aufpassen, die bedürfen ja doch ein bißchen Lenkung.
Sie könnten schon mal die Liste weiterführen, falls neue Vorschläge in Richtung Libretto gemacht werden und ansonsten einfach schauen, dass die keinen Mist bauen. Das sind wir Carlos schuldig, denke ich.
Natürlich nur, wenn Sie Zeit haben, Jeanne, das wäre echt total nett, gegen 17.30 bin ich spätestens wieder hier, tausend dank! Henri
liebe feli - ja, ich du hast recht, die arbeit wird mich ablenken.
henriette - nochmal herzlich willkommen!
der text ist ja schon großartig für den anfang, ich muss das ganze bloß erstmal nachwirken lassen...aber schön, ja! wir sollten das ganze bloß irgendwie in zusammenhang mit afrika bringen, aber das machen wir schon.
hin und wieder kleine religiöse brücken zu schlagen könnte auch spannend werden, aber dafür haben wir ja zum glück erfahrene damen mit an bord. vielleicht sollte wirklich von allem was dabei sein. etwas spannendes von afrikanischen urvölkern, den massai wäre auch gut! schamanische trommelgesänge könnten vielleicht einen übergang herstellen?!
vorerst flog mir heute zufälligerweiße folgender text eines sibirischen schamanen in die hände:
"... oh, wandlungsfähige trommel dort vorn in der ecke!
sei mein reittier, mein hirsch und meine hirschkuh.
sei still, dröhnende trommel,
füge dich meinen wünschen.
wie jagende wolken, trage mich
durch die lande der dämmerung
und unter bleiernen himmel dahin,
fliege wie der wind über die gipfel der berge!"
der schamanistische Text aus Sibirien scheint doch ganz brauchbar zu sein, unterlegt mit Trommelrhythmus...
den könnten wir noch ausbauen und noch mehr religiöses reinbringen, wie auch Dörte meinte.
Ich bin auch immer noch am überlegen, welche Rahmenhandlung oder Textgrundlage passen könnte, werde nachher ein Räucherstäbchen anzünden und meine Percussion CD hören, vielleicht fällt mir dann was geeignetes ein.
Aber, ihr Lieben, wir müssen ja nichts überstürzen. Lieber überzeugt sein von der Sache, auch wenns länger dauert, als halbherzig auf die Schnelle was zusammenschustern, oder?
Mensch, Robert, statt hier herumzulamentieren hätten Sie sich ja auch schon mal was überlegen können. Gestandene Mannsbilder können wir immer brauchen, und sie klingen, als hätten Sie Dampf im Kessel, oder wie das heißt.
Wenn Sie sich künstlerisch nicht einbringen wollen, dann haben sie eventuell handwerklich was drauf?
Euch allen einen schönen Abend, Henri
Ja, was soll ich sagen, Mäßigung, ich komme aus einer Familie, die sich das von jeher auf die Fahne geschrieben hatte, ich kenne gar nichts anderes. Manchmal bin ich es leid, diese ewige Genügsamkeit, Bescheidenheit und Tugendhaftigkeit, ich könnte schreien! Das ist manchmal auch ein Gefängnis, weißt du. Vor ein paar Jahren hab ich versucht auszubrechen, bin über Nacht abgehauen, aber nach ein paar Tagen war ich wieder zu Hause, ein reumütiges Häufchen Elend, für mich ist es wohl zu spät, da noch herauszuwachsen.
Du kannst dir also vorstellen, dass mein Orgelstück gewiss im "gemässigten" Rahmen bleibt, obwohl ich heute schon mal etwas wilder gespielt habe, wenigstens ganz kurz, solange niemand in der Nähe war.
Ich hoffe, dass ihr in der Familie aufeinander zufindet, aber es klingt fast, als ob eine Auszeit auch mal gut wäre. Lass es dir gutgehen und sorge für dich, liebe
Grüße, Larissa
Ich verfolge die diversen Schauplätze hier durchaus noch mit Interesse, wenn ich auch sagen muss, dass die Aussage von Herrn Murbengel "Stoppt Schlingensief" die einzig wirklich entschiedene und überzeugende Äußerung ist, die ich seit einiger Zeit hier gelesen habe. Irgendjemand sollte sich erbarmen und diesem Trauerspiel der Phrasendrescherei ein Ende machen.
Und damit meine ich selbstverständlich nicht nur Herrn S. Alles Gute, Karl
aber langsam bekomme ich ein schlechtes gewissen. vielleicht sollten wir jetzt wirklich wieder platz für wichtigere debatten lassen, die hier auch her gehören?! so schön wie es war und soviel spass wie es auch immer noch macht - die kritik ist wohl berechtigt.
von daher würde ich ein ende sofort unterschreiben wenn alle teilnehmer damit einverstanden sind. obwohl ich den austausch zwischen larissa und dörte sehr interessant finde und gerne noch weiterverfolgt hätte!
schlingensief wünsche ich viel erfolg mit seinem opernhaus! (wer das in zusammenhang stellt mit dem was hier geschrieben wurde-mal abgesehen vom anfang- nimmt sich mit den kritisierten kommentatoren aber auch nicht viel, aber naja...)
Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten...
Ich find ihn cool - Afrikanischer Opa hin oder her -
ist doch völlig egal, was andere über ihn sagen.
Mal ehrlich, wen interessiert das schon, was andere an ihm rumzumäkeln haben.
Long live Christoph!!!
Hier das Gedicht:
Oh Afrika
mein heller Kontinent
leuchtend hell
von der Sonne geküßt
von der Sonne verbrannt
seit der Weiße
der Wilde
seine Hand
an uns gelegt hat
mit seinen Zähnen hat er uns gerissen
unser Fleisch gefressen
unsere Wüste entleert
durch seinen Blick darauf
vorher
war sie Universum
war sie Welt
jetzt ist sie Nichts
bloß voller Sand
unsere Hütten können wir wieder aufbauen
mühsam zwar
aber es geht
unsere Hütten können wir wieder aufbauen
doch das Herz der Wüste
im Innersten
getroffen
braucht Jahrhunderte
um wieder zu schlagen
Gott, hilf!
aber du bist ein Fremder hier
so bleich und tot wie deine Jünger
Gott, hilf!
Flüstern wir leiser
Irgendwo
Irgendwann
wird dieser Ruf ein Echo erzeugen
und aus dem Hall
ein Anfang
ein neues Wort
entstehen
und dann
ja dann, liebe Freunde
dann kann ich Christ sein
und bleiben
Batista Bomyana
(Ist das nicht ergreifend?)
auch ich bin nun infiziert, von einem Fieber für diesen Kontinent, das wohl immer schon in mir schlummerte.
Oh Dörte, wie wunderschön das Gedicht von Batista Bomyana. Ich sag auf Wiedersehen mit diesem afrikanischen Spruch, den ich heute fand:
Gott schuf das Meer, wir das Schiff.
Gott schuf den Wind, wir die Segel.
Gott schuf die Windstille, wir die Ruder.
Eines Tages kehren wir alle zurück nach Afrika,
da wo alles anfing.
Good luck! Sidi
Wenn wir keinen Feind in uns tragen, dann kann uns der Feind draussen nichts anhaben
Fehler sind wie Berge, man steht auf dem Gipfel seiner eigenen und redet über die der anderen.
Hausa
Wer Fragen stellt muss auch akzeptieren dass er Antworten bekommt.
Kamerun
gar kein Problem, das ist kein Thema für mich, wenn ihr lieber die Arbeit an der Oper bis auf weiteres beenden wollt. Ich bin sowieso nur Carlos zuliebe eingesprungen, eigentlich ist das nicht so mein Spezialgebiet...
Hat mich gefreut, euch ein kleines bißchen kennenzulernen, schon das chatten hier hat mir Spass gemacht.
Gestern nacht kam eine mail von Carlos, er kommt zu nachtkritik von Chile aus nicht durch, das Netz ist zu schwach, aber er schreibt, es ist alles okay, die Drillinge sind dulce (?) und er möchte am liebsten auch gleich Babies haben - naja, der Hitzkopf.
Folgendes fand ich noch über Afrika: der Körperschmuck, also Bemalungen und Tättowierungen spielen eine große religiöse und rituelle Rolle. So zum Beispiel bei den Lobi in Burkina werden den Mädchen bei der Initiationsfeier mit weißer Farbe skelettartige Muster aufgemalt. Dadurch solle ausgedrückt werden, dass die Ahnen nicht gänzlich verstorben sind, sondern durch die jungen Frauen wieder lebendig werden.
Auch die Jungen werden mit weißer Farbe bemalt, um sie "so sichtbar der menschlichen Welt zu entrücken".
Masken spielen eine große Rolle, zum Beispiel die männliche Maske der Bakuba während der Initiationsriten der jungen Männer, seine Chamäleonaugen deuten auf das mythische Wesen Mulwala hin.
Mit all diesen Riten, Mythen und Traditionen hätten wir uns auf jeden Fall beschäftigen müssen, aber das kann ja ohnehin tun, wer mag...
Ich weiß nicht, ob es hier so richtig hinpasst, aber nun wo ihr alle so nette Verse zum Besten gebt, möchte ich auch nicht fehlen.
Dem Unwissenden erscheint selbst ein kleiner Garten wie ein Wald.
Der Dumme sucht auch dort nach Dung, wo niemals Kühe gegrast haben.
Das Böse dringt unbemerkt wie ein Nadelstich ein und wird doch gross wie eine Eiche.
(aus Äthiopien)
Möge der grosse Wumbaba uns alle schützen,
alles alles Liebe, eure Henriette Hundskötter
Gestern wollten wir noch großartig starten, und jetzt plötzlich über Nacht will keiner mehr mitmachen?
Sehr sehr schade...
Trotzdem viele Grüße, Feli
"Ihr LUSCHEN - weitermachen!"
Aber das versteht in diesem kulturellen Zirkel ja eh niemand.
Das war eh alles zu lahm mit der Oper, und demnächst habe ich endlich Urlaub, da hält mich hier nichts mehr, gell.
"Annabel , ach Annabel du bist so herrlich intellektuell
ich bitte dich, komm sei so gut, mach meine
heile Welt kaputt"
von Reinhard Mey
Mit den besten Grüßen
Netiquette alias Etikette
ps.: Schlussendlich lässt sich alles verwursten. Gott sei Dank gibt`s Nachtkritik. Die haben`s ständig mit Paradoxien zu tun.
die Idee - Ausbilder Schmitt brüllt ´ihr Luschen´, dann kommt Jeanne mit den Fleischmessern, während im Hintergrund weißbemalte Farbige singen ´Annabel ach Annabel...` - finde ich richtig gut!
Heute nacht hab ich sogar was ähnliches geträumt, krieg das nur nicht mehr zusammen...
Ihr habt recht, es war voreilig, gestern die "Segel zu streichen", um es mit Larissa zu sagen.
Ich möchte alle Beteiligten bitten, aufgrund der heute völlig veränderten Ausgangslage - siehe erster Akt - der Oper die Aufmerksamkeit zu widmen, die sie verdient! Ich danke euch, Henri
ich verstehe zwar nicht ganz, wieso jetzt Jeanne mit einmal die Hauptrolle spielen soll, und finde die Idee von der Wahrheit, die mit Fleischmessern in der Gegend rum läuft, auch nicht so prickelnd - aber ich bin nach wie vor dabei.
Würde ganz gern im Chor mitmachen.
Bis später, Feli
sehr schön zu diesem Thema ist das Lied anzuhören oder anzusehen (1974!,Reinhard Mey)
http://www.youtube.com/watch?v=dsG9SGZXESM
Dort ist übrigens auch „Annabel“ zu finden. (für Henriette).
„Zwei Hühner auf dem Weg nach Vorgestern“, so steht es reißerisch auf dem Programm
Modernes Schauspiel von Alfons Yondraschek, und inszeniert ist es von Moro Schlamm
Und Yondraschek ist dem geneigten Theaterkenner wohl bestens bekannt
Wird er doch gern zu Recht der Meister des irrealen Parasymbolismus genannt
Da hebt sich zögernd schon der Vorhang, das Bühnenbild zeigt „Nirgendwo“
Der Schauplatz ist bedrückend leer, das bleibt noch gut zwanzig Minuten so
Doch dann erscheint gleichsam dämonisch, in jähem Wechsel des Rampenlichts
Ein Mime halblinks auf der Bühne, und dann passiert lange Zeit nichts
Dann ruft er: „Ha! Wo steckt denn der Verräter?“ Übrigens, der Held ist selbstverständlich nackt
Die Frage lastet bleischwer auf dem Publikum, und damit endet der erste Akt
Und jeder, der bis dahin folgen kann, und der sich mit Bildung auskennt
Der schätzt am ersten Akt vor allen Dingen des Dichters ungestümes Temp'rament
Da hebt sich gnadenlos der Vorhang, das Spiel nimmt unbarmherzig seinen Lauf
Der Held ist vorsichtshalber erst mal umgefallen, und nun steht er langsam wieder auf
Und wie das Leben nun mal spielt, trifft er zufällig einen zweiten Nackedei
Die beiden üben laut Sozialkritik und schlagen Purzelbaum dabei
Ein Kritiker klatscht stürmisch Beifall, er ist im Innersten wild aufgewühlt
Weil er hier all' seine Probleme endlich so recht verstanden fühlt
Derweil robbt sich aus der Kulisse der tückische Verräter auf dem Bauch
Der Weg ist lang, da schläft er ein, ein Teil des Publikums tut das auch
Der Held nimmt sich schnell einen Plastikbeutel, darin wird der Bösewicht verpackt
Und er begießt ihn mit drei Eimern Farbe, und damit endet der zweite Akt
Und jeder, der bis dahin folgen kann, und der sich mit Bildung auskennt
Der schätzt am zweiten Akt vor allen Dingen das gesellschaftskritische Moment
Im dritten Akt erfolgt die Läuterung des buntverpackten Bösewichts
Die Spannung wird schier unerträglich, man hört sie knistern, sonst hört man nichts
Die Läuterung findet im Plastikbeutel und zudem völlig geräuschlos statt
Wohl dem im Saal, der Butterbrote oder eine Thermosflasche bei sich hat
Alsdann kommt ein maskierter Sprech-Chor und ruft: „Oh seht, der Held erfriert!“
Dabei war das nun wirklich nicht nötig, denn das Theater wird subventioniert
Ein Poltern hinter den Kulissen verheißt ein grässliches Schicksalssymbol
Denn nun kommt der tragische Höhepunkt – verkörpert von Frau Emma Pohl
Frau Pohl tritt von rechts auf die Bühne und ruft: „Das hier ist ein anständiges Haus!“
Und sie entkleidet sich zum Schrecken aller, doch da ist Gottseidank das Drama aus
Und jeder, der bis dahin folgen kann und der bislang auch noch nicht pennt
Der ist entweder nicht ganz klar im Kopf oder Theaterkassenabonnent.“
ich finds ja gut, dass Sie sich Gedanken gemacht haben, aber ich sehe noch nicht so richtig, wie wir diese Hühner-Geschichte für Afrika gebrauchen könnten.
Danke für den Text von Annabel, das Lied kenne ich schon. War mal lustig, müsste auf irgendeine Weise aktualisiert werden.
Überhaupt sollten wir aufpassen, dass wir nicht altmodisch oder rückschrittlich werden.
Wir sind im Jahr 2009 und es geht um die Oper in Afrika, liebe Leute, vergessen wir das nicht.
Aber ansonsten, schöner Beitrag, Georg - darauf können wir aufbauen!
Es grüßt euch Henri
da Billie Jean bisher nicht auf Jeannes Frage geantwortet hat, was Magnolia mit Afrika zu tun hat, würde ich das gerne machen.
den Film Magnolia habe ich zweimal gesehen, und fand ihn beim zweiten Mal noch besser als beim ersten. Bin gespannt aufs dritte Mal. Sehr packend gemacht, wie sich die Wirklichkeiten der verschiedenen Personen miteinander verflechten, wie immer mehr ein Zusammenhang erfühlbar wird, zwischen ihnen allen – wie ein Puzzle, das allmählich im Zuschauer lebendig wird. Man ist irgendwie direkt dabei, mir ging es jedenfalls so.
Die Szene, als es Frösche regnet, ist einfach genial, obwohl es auch eklig ist, aber ich könnte mir kein Bild vorstellen, dass diese von den Figuren jeweils erlebte Hölle besser darstellen könnte, man schaudert vor dem modrigen, fauligen, toten Sumpf und empfindet diese „Plage“ der Frösche als einzig richtige Antwort auf die Schuld und ungelösten Probleme, die die Darsteller mit sich herumschleppen.
In Wikipedia habe ich diese Zusammenfassung gefunden, falls es jemanden interessiert:
Magnolia ist ein Spielfilm des US-amerikanischen Regisseurs Paul Thomas Anderson aus dem Jahr 1999.
Im Film werden die Geschichten von neun in Los Angeles lebenden Menschen (an einem Tag) miteinander verbunden. Der Faktor „Zufall“ spielt hierbei eine entscheidende Rolle, was schon im Vorspann mit drei kleinen Episoden erklärt wird. Der Sprecher sagt: „Ich glaube an solche Zufälle, sie passieren täglich.“
Claudia Wilson Gator hat aufgrund ihres Kokainkonsums die Kontrolle über ihr momentanes Leben verloren. Der von ihr gehasste Vater, der krebskranke TV-Veteran Jimmy Gator, moderiert die Fernsehshow „What do kids know?”. In dieser Show arbeitet das von seinem Vater rücksichtslos nach oben gepuschte „Wunderkind” Stanley dem Sendungsrekord entgegen.
Der Ex-Kinderstar Donnie sieht derweil keinen anderen Ausweg aus seiner finanziellen Zwangslage, als Geld aus dem Firmensafe zu stehlen. Als er vom Firmengelände wegfährt, überkommen ihn Zweifel und er kehrt um, um die Beute zurückzubringen. Linda bringt es nicht fertig, Earl beim Sterben zuzusehen und flieht mit dem Auto. Sie versucht sich mit Tabletten umzubringen, ein kleiner Junge aber ruft einen Krankenwagen. Jim Kurring verliert inzwischen seine Dienstwaffe und verzweifelt an seinem Leben: ohne Claudia kann er nicht leben, ohne Dienstwaffe kein guter Polizist sein. Auf die Bitte des Pflegers Phil hin kommt Frank tatsächlich zu seinem Vater Earl ans Krankenbett.
Nach mehreren Einblendungen zur Wetterlage und zur Luftfeuchtigkeit im Laufe des Films regnet es am Ende vollkommen unvermittelt Abertausende von Fröschen.
Nach diesem Regen scheint für die einzelnen Darsteller ein Knoten geplatzt zu sein, die Probleme der Figuren steuern auf eine Lösung zu.
Der Regen der Frösche wird bereits während des Films angedeutet über die Bibelstelle aus dem zweiten Buch Mose Exodus 8:2. Diese ist in der Gameshow zu sehen, wo kurzzeitig ein Mann eine Tafel mit der Aufschrift EXODUS 8:2 hochhält.
Die zitierte Bibelstelle lautet:
„Aaron streckte seine Hand über die Gewässer Ägyptens aus. Da stiegen die Frösche herauf und bedeckten ganz Ägypten.“
– Ex 8,2EU
P.S. Ähnlich beeindruckt hat mich der Film „Arizona Dream“ von Emir Kosturiza, bei dem immer wieder die surreale Szene eines „sprechenden Fisches“ eingeblendet wird, die aber haargenau da reinpasst. Ich kann gerne auch darüber noch mal mehr erzählen, wenn es jemanden interessiert. Viele Grüße, Sven
sven, schön das sie auch wieder mit dabei sind - über den film mit dem sprechenden fisch möchten wir gerne mehr erfahren. "arizona dream", kenne ich leider nicht. werde mir die filme demnächst mal ausleihen.
die hühnergeschichte von 47 (georg d.) ist ja sehr amüsant, wer ist den der verfasser? aber für die afrikanische oper müsste man sie irgendwie ändern, aber da lässt sich bestimmt was mit anfangen.
ich habe zufälligerweise noch ein afrikanisches gedicht entdeckt, naja für die große spannung wird es nicht sorgen, aber vielleicht könnte man es irgendwie in kontrast zu den fleischmessern und den weiß bemalten farbigen bringen. ich würde es hier aber auch nur hinzufügen wenn es erwünscht ist, ich will ja nicht unnötig die nerven strapazieren. einen schönen guten abend.
Der Georg hatte ganz richtig angegeben, dass das Lied von Reinhard Mey ist, die Hühnergeschichte, ich habe mir das Video angehört. Wie gesagt, wir müssten es ein bißchen für Afrika aufarbeiten, Sidibou als Trommler muss rein, und von Jeanne würde ich gern mal wieder hören. Was sagen Sie zur Hauptrolle? Und können Sie den Text von Heiner Müller noch ein bißchen weiter ausführen? Das wäre toll! Grüße, Henri
gerne berichte ich noch etwas zum Film „Arizona Dream“ und dem besagten Fisch.
Ich erinnere mich, dass der Film wirkt, als sind alle Personen mehr oder weniger durchgeknallt, man fragt sich, ob überhaupt jemand darin „normal“ ist. Aber sehr liebenswert wird sich der diversen Macken gewidmet, ohne zu verurteilen oder irgendeine Lösung der Probleme in Betracht zu ziehen.
Die eine baut sich Flugzeuge à là die ersten „fliegenden Kisten“, die andere hat Depressionen und Jonny Depp beobachtet alles mit seiner unvoreingenommenen Art. Mit dem fliegenden Fisch bekomme ich es nicht mehr ganz zusammen, ist schon eine Weile her, der Film ist von 1993. Also bitte um Nachsicht, falls das nicht ganz der Realität entsprechen sollte:
Johnny (Axel) begegnet einem Innuit und dieser erzählt ihm vom „goldenen Lachs“ der für irgendeine mythische Geschichte steht. Und dieser Lachs taucht dann ab und zu in der Landschaft auf. Ob er wirlich spricht, weiß ich nicht, aber der Erzähler spricht auf jeden Fall.
Hier eine Kurz-Zusammenfassung von cinema.de:
Axels (Johnny Depp) Eltern sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Seitdem ist der junge Mann zum Tagträumer geworden und verbringt seine Tage damit, im Auftrag der New Yorker Fischereibehörde die Fische im Hudson River zu zählen. Da ist es schon eine willkommene Abwechslung, als Onkel Leo (Jerry Lewis) ihn nach Arizona einlädt, wo er sich vermählen will. Außerdem will er seinem Neffen sanft eröffnen, dass er ihn als Nachfolger für seine Cadillac-Vertretung ausgewählt hat.
Auf dieser Hochzeit lernt Axel allerdings nicht nur Onkel Leos (zu) junge Frau Millie (Paulina Porizkova) kennen, sondern auch die Witwe Elaine (Faye Dunaway), die eine Geistesverwandte des Jungen sein könnte. Auch sie hängt ihren Tagträumen nach und bastelt mit Vorliebe an abenteuerlichen Fluggeräten, die ihre Funktionsfähigkeit in (Selbst-)Versuchen erst noch beweisen müssen. Mit ihr freundet Axel sich an - und lernt gleichzeitig auch ihre Stieftochter Grace (Lili Taylor) kennen...
P.S. Noch mal zu Magnolia, das Thema „Fernseh-Quiz“ spielt auch in „Slumdog Millionair“ eine große Rolle, wo ein indischer Junge unerklärlicherweise ständig bei „Wer wird Millionär“ gewinnt. Regisseur Danny Boyle hat wieder besondere Filmmusik verwendet und zeigt das Leben in den Slums von Bombay anhand einer kleinen Kinderbande, und wie diese heranwächst. Viele Rückblenden, viele Momente der Synchronizität, wo das, was damals erlebt wurde, und gegenwärtig wichtig wird, zusammenkommt. Den Film würde ich mir sofort noch einmal ansehen. Allen einen schönen Tag, bis bald, Sven
Das bringt mal wieder etwas Ruhe rein, nach den komischen Hühnern und der Messerwerferei.
@ 53 - falls Jeanne sich nicht meldet oder die Hauptrolle nicht will, denk bitte auch an mich, Henri. Ich bin zwar noch nicht solange mit dabei wie Jeanne, aber ich würds versuchen.
Liebe Grüße, Feli
hier nun das erwünschte gedicht(ich fand es in einem buch über klimaverhältnisse und vegetation in afrika, verfasser unbekannt):
die schönheit der natur
ein abend in der regenzeit.
eine herde gazellen ist zum trinken an den fluß gekommen.
die zeichnung ihrer felle ist harmonisch.
von weitem dachte man, daß der schöpfer dieser kreaturen an die regenzeit gedacht hat.
an diesem abend, wo die zeichnung ihrer felle
eins wird mit den farben der natur.
ich bezweifle, jemals wieder die gelegenheit zu haben,
ein so volkommenes, natürliches bild zu sehen.
später gehen sie weg
auf einem von büschen gesäumten pfad,
der den kleinen berg hinaufführt.
in der ferne berührt der gipfel des kleinen berges den himmel.
welche vollkommene harmonie der natur.
danach könnte jeanne als personifizierte wahrheit auftauchen und in einem (noch) weißen nachthemd mit ihren fleischmesser die kleinen gazellen abschlachten. (feli, falls du die rolle übernimmst-die gazellen sind natürlich nicht echt) dazu winden sich die weiß bemalten(am besten nackten) athletischen afrikaner inbrünstig schreiend im stroboskop- licht, dazwischen mein trommelnder mit fellen behangener schamane. wie findet ihr das???
na hör mal - ich bins doch, die Henriette (Hundskötter), immer noch oder schon wieder, ich hab nur meinen Spitznamen benutzt.
Wenn ich etwas dominant (?) rübergekommen sein sollte, könnte das an meiner Begeisterung liegen, ich wollte aber niemandemAnweisungen geben...
Dein Gedicht ist sehr schön und auch die anschließende Szene mit den Gazellen und den nackten Afrikanern mit dem fellbehangenen Schamanen gefällt mir.
Ich würde nur geringfügig in der Reihenfolge was ändern und eventuell statt den Gazellen weiße Hühner nehmen.
Vorhin habe ich beim Rauch eines Räucherstäbchens folgende Vision gehabt:
auf der Bühne wird so gut es geht die Stimmung eines Sonnenaufgangs in der Savanne simuliert.
Die Afrikaner liegen mit weißen Skeletten bemalt, schlafend, nur in Lendenschurzen, auf dem Boden und schlafen, mittendrin auch der fellige Schamane.
Ein Kommandant in Kapitänsuniform kommt herein, pfeift kurz auf der Trillerpfeife, so dass die Schwarzen aufblicken. Er spricht durch ein Megafon: Hier spricht General Motors. Ihr Luschen, aufstehen und fertigmachen zum Morgenappell!
Die Afrikaner stehen etwas unwillig, aber gehorsam auf und fangen an, einen Stammestanz aufzuführen, dabei können sie sich gerne, wie von sugar vorgeschlagen, mit ihren weiß bemalten Körpern im Licht winden. Ob es unbedingt Stroboskop sein muss? Der Schamane trommelt und singt die erste Strophe von sugars Gedicht, dann singen auch die Afrikaner im Chor und tanzen sich in Trance. Das geht eine Weile so.
Die ganze Zeit befinden sich ein Haufen weiße Hühner oder auch braune und schwarze Hühner auf der Bühne, die jedoch nicht weiter auffallen. Sie picken friedlich vor sich hin.
Bis mit einmal Jeanne als personifizierte Wahrheit hereinwirbelt, und einen kurzen Solotanz mit ihren Messern hinlegt. Die Afrikaner staunen.
Dann schreit sie den Text von Heiner Müller, den mit der Wahrheit, und gerät allmählich in Rage. Sie schnappt sich nacheinander die Hühner und schlachtet sie ab.
Der Chor singt nicht mehr, sondern weicht erschrocken zurück.
--- an dieser Stelle wurde ich durch einen Telefonanruf meiner Mutter unterbrochen, sie hat einen Riecher für die passenden Momente, naja. Deshalb bricht die Szene vorerst hier ab.
Liebe Feli, bitte sei mir nicht böse, aber ich sehe immer noch Jeanne in der Hauptrolle, mit ihrer klaren, aufrechten Haltung und der erforderlichen Brutalität, wenn ich das so sagen darf... Es wäre deshalb gut, wenn du dich meldest Jeanne, damit wir wissen, woran wir mit dir sind! Machst du mit, oder nicht?
Und Feli, für dich gibt es auf jeden Fall auch eine tragende Rolle, aber du bist nach meinem Eindruck eher für eine gefühlvolle, etwas weichere Rolle geeignet. Ich hoffe sehr, dass persönliche Eitelkeiten zugunsten der Gesamtheit des Projektes zurückgestellt werden können.
Lieber Sven, lieber Georg, ich freue mich über eure bisherige Beteiligung und möchte euch alle als gesamte Gruppe ermuntern, so weiterzumachen.
Stellt euch nur vor, wie Carlos staunen wird, wenn wir ihm nach seiner Rückkehr aus Chile unsere Ideen oder sogar schon erstes Skript vorstellen...!
Das wird ein Spaß, Ihr seid wunderbar, Grüße, Henri
wobei, wir bräuchten dringend männliche verstärkung! ich glaube kaum das wir karl laberfeld für die rolle des schamanen begeistern können?!
sidibou sollte sich dringend wieder melden, aber der ist wahrscheinlich auch schonwieder in seine heimat gereist, ach...mißt und die ganzen athletischen afrikaner, wo wollen wir die denn auftreiben? naja, vielleicht fällt dir ja was ein.
sven jurgel ist ja mehr für die recherche zuständig.
ansonsten finde ich das großartig wie du dir das bis hierher gedacht hast. mit den hühnern!! eine tolle idee, wenn wir nutzvieh nehmen ,bekommen wir auch keinen ärger mit dem tierschutz. aber um die rechtlichen angelegenheiten sollte sich lieber jemand anderes kümmern, da kenne ich mich nicht so aus. (sven jurgel -wie verhält sich das, dürften wir hühner schlachten?) aber wenn euch das nicht gefällt könnte man das sicher auch anders lösen! mit dem stroboskop-licht war ja auch nur so ein spontaner einfall, also ich vertraue da ganz auf henriette hundskötters künstlerisches geschick. wenn ich etwas neues für unsere oper entdecke melde ich mich, werde aber ein paar tage in ruhe suchen um auch das forum evtl. nicht zu überlasten.
einen schönen sonntag abend wünsche ich unserer afrika gemeinde! bis bald...
Ja, ich fände es auch gut, wenn Jeanne sich nicht länger ziert oder drum herum drückt, sondern sich endlich klar und deutlich äußert, wie sie zu dem Projekt und unseren derzeitigen Vorschlägen steht.
Henri, als ich deine Vision der Morgenszene las, fielen mir spontan diese Bilder ein:
Nach dem Gemetzel fliegen auf der Bühne überall wild die Federn umher, Blut ist geflossen und Jeannes Nachthemd ist rot gesprenkelt.
Sie tobt immer noch - erschöpft zwar - und wir sind an der Stelle, als die Afrikaner erschrocken zurückweichen.
Es treten auf: sugar und ich, als die Schwestern der Wahrheit, Vernunft und Sanftmut! Oder vielleicht gibt es auch andere "Schwestern" der Wahrheit, da fällt uns vielleicht noch was ein.
Auch wir sind in Nachthemden, laufen auf Jeanne zu und flehen sie an "Wahrheit, was hast du getan! Komm zu dir, sieh uns an, wir sinds deine Schwestern Sanftmut und Vernunft!" Die Afrikaner machen große Augen und kommen wieder etwas näher.
Ich und sugar nehmen die völlig aufgelöste Jeanne in unsere Mitte, ihr Haar hängt wirr ins Gesicht, sie schaut uns mit irrem, entmenschlichtem Ausdruck an.
Wir beruhigen sie kraft unserer Anwesenheit und halten sie fest, voller Verständnis.
Da bricht sie zusammen, schlägt die Hände vors Gesicht und sagt "Bringt mich fort von diesem Ort"
und "so will ich nicht weiterleben".
Die Afrikaner schauen sich fragend und ratlos an und sehen uns Dreien hinterher, wie wir die Bühne verlassen.
Da kommt unvermittelt Kapitän General Motors herein und traut seinen Augen nicht.
"Was habt ihr angerichtet, ihr nichtsnutzigen Eingeborenen mit euren verrückten Woodoo-Ritualen, seid ihr wahnsinnig geworden?"
Bevor einer antworten kann, dreht er sich um, geht wieder raus und droht "das wird ein Nachspiel haben, alles weitere habt ihr euch selber zuzuschreiben".
Die Afrikaner stehen vor Schreck ganz erstarrt und drehen sich nach dem Schamanen um, der immer noch in Trance dasitzt. ....
Bis hierhin, wir sollten das gemeinsam besprechen, ob das mit dem Hühner-Schlachten angebracht ist oder lieber verfremdet werden sollte. Ich wäre ja sehr für künstliche Hühner, die armen Viecher haben schon genug zu leiden.
Was haltet ihr von der Idee? Liebe Grüße, Feli
ich wäre gerne die schwester "vernunft" wenn henri nichts dagegen hat. aber toll, ich bin begeistert!!!!!
bis bald
Nachdem ich jeanne nicht mehr als personifizierte wahrheit aus dem kopf bekomme und befürchte, aufgrund meiner mangelnden musikalität nur mehr an die rolle eines huhnes zu gelangen, möchte ich doch trotzdem nun sehr wagemutig sein und larissa erneut auf den plan rufen! Als wechselwind könnte ich fast alle elemente des ausdruckstanzes verwenden, dem ich mich seit jahren widme. Verzeihen sie, frau schneider sölleking, wenn ich ihnen mit der urschreitherapie zu nahe getreten bin, aber mir hat sie sehr geholfen!
Ich habe einen platonischen freund im zuhältermilieu. Da er kulturell sehr interessiert ist und seine aus neun nationen stammenden prostituierten viel potential bieten finden häufig unterschiedlichste kunstaktionen in seinem etablissement statt. Kürzlich war ich auf einer seiner vernissagen und wie es der zufall will befasste sich ein ganzes zimmer mit afrika! Dort las ich folgendes:
In meinem auge silberschimmer- die wahrheit lässt sich nicht vertreiben,
in meinem kopf der gold'ne sand- ich fühl' ihn, spür' ihn, grabe um,
in meinem herzen rotes blut- wann darf ich mich ergeben dem ewigen, dem schmerz, dem großen?
Es ist die zeit im wandel stets und der hoffnung untertan, der himmel kann sich noch so winden.
Wahrheit! Silbern, golden, rot!
Ich wart' auf dich, du schwarze pest!
Zugegeben, ganz verstanden habe ich es nicht, aber so übel klingt es nicht, oder?!
gerne bin ich mit Djembe dabei, trommeln und singen.
Ich frage meine afrikanischen Freunde, alle gerne tanzen und singen, ob sie mitmachen!
Corinna, das letzte von Ihnen "In meinem Auge silberschimmer ...- bis die Worte: Ich wart auf dich du schwarze pest" kann ich gut singen, wenn Sie möchte.
Afrique dans mon coeur,
Sidi
Wenn ich nicht nächste Woche in Urlaub fliegen würd, tät ich mich glatt für die Rolle des Commander GM zur Verfügung stellen, aber so müsst ihr halt mit Karl Laberfeld oder Sven Jurgel Vorlieb nehmen - einer besser als der andere!
Und Corinna& Co., die Wahrheit hat doch bestimmt (!) noch mehr Schwestern, da kommen Sie auch noch zum Zuge, gell. Adé und schaffts gut!
Es werden Hühner geopfert. Hühner sind DIE Opfertiere in Burkina. In Ouaga gäbe es keine Schwierigkeiten mit der öffentlichen Schlachtung von Hühnern.
Aber natürlich will ich wieder eine Geschichte erzählen – Griots sind wichtige Leute in der burkinischen Kultur.
Vor längerer Zeit hatten wir eine junge Agraringenieurin in „unserem“ Gebiet. Ich werde sie Agra nennen. Agra hatte den Auftrag Brunnen zu graben und Gärten anzulegen. Außerdem sollte sie unser Pflugprojekt befördern. Zu diesem Zweck kaufte sie einen Pflug und ein Pferd. Das Pflugprogramm lief schlecht, das Pferd war arbeitslos. So wurde es Agras Reittier und mit der Zeit „ein guter Freund“.
Hier beginnt die Geschichte. Sie hat inzwischen sogar einen Namen: Les funérailles d’un cheval.
Eines Tages war das Pferd tot. (Warum weiß ich nicht.) Agra war außer sich: sie weinte, klagte und schrie. Sie war nicht mehr zu beruhigen. Da hatten die Afrikaner eine Idee: Sie sagten ich, dass sie das Pferd nach afrikanischem Ritus beerdigen würden, dann könne es eingehen zu seinen Ahnen. Sie begannen eine große Grube auszuheben. Agra beruhigte sich. Als das Loch etwa 10 cm tief war erklärten sie Agra müsse nun gehen, bei der eigentlichen Beerdigung dürfe sie nicht dabei sein, denn dann könne das Tier sich nicht trennen und fände nie den Weg zu den Ahnen. Agra sah das ein und ließ sich zurück ins Haus führen.
Kaum war sie verschwunden begann eine fieberhafte Arbeit. Eine Gruppe schippte die Grube wieder zu und überstreute sie mit Blüten und Blättern. Eine zweite Gruppe zerlegte das Pferd in portionsgroße Stücke, mit Fleischermessern vom nahen Markt. Die dritte Gruppe besorgte einen Eselskarren um die Knochen zu entsorgen.
Als alles fertig war überstreute man die Blutlache mit loser Erde und trat sie fest.
Dann holte man Agra. Die vergoss noch ein paar Tränen aber konnte endlich Abschied nehmen.
Das Pferd aber wurde noch am gleichen Abend würdevoll beerdigt – in den Kochtöpfen von etwa 10 Familien.
Liebe Corinna, ich nehme handelsübliche indische Räucherstäbchen, gibts auf jedem Flohmarkt. Gestern hatte ich allerdings ausnahmsweise eine andere Sorte, auf der Packung steht: Green Tara Traditional Tibetan Incense, hab ich zum ersten mal probiert, von einer Freundin geschenkt.
Heute Nacht habe ich viel geträumt, beeile mich deshalb, es hier aufzuschreiben.
Unser Stück brach gestern an der Stelle ab, als die Wahrheit von ihren Schwestern hinausgebracht wird, der Captain General Motors reinkommt, die toten blutigen Hühner und das Durcheinander sieht und droht:
"das wird ein Nachspiel haben, alles weitere habt ihr euch selber zuzuschreiben".
Die Afrikaner stehen vor Schreck ganz erstarrt und drehen sich nach dem Schamanen um, der immer noch in Trance dasitzt. ....
Der Schamane in Trance, das ist es!!!
Durch entsprechende Beleuchtung wird er in den Mittelpunkt der Szene gebracht, die anderen Afrikaner gesellen sich ehrfurchtsvoll um ihn herum und sehen ihn erwartungsvoll an.
Er murmelt vor sich hin, afrikanisches Kauderwelsch, aber schließlich verstehen wir, dass es sich um Dörtes Gedicht "dann kann ich Christ sein" handelt.
Die Naturbeschreibung von Sugar läuft im Hintergrund auf Video: Tierherden begeben sich des Abends zur Tränke, Gazellen, Kudus, Impalas und was es alles gibt. Wechselnde Sonnen-auf und -untergänge, vorbeiziehende Tiere, vertrocknende Seen, eventuell im Zeitraffer. Der Schamane erzählt die Geschichte Afrikas. Schließlich sehen wir auch Eingeborene, jagen, kämpfen, rituelle Handlungen begehen, das volle Programm. Sidibou beginnt im Hintergrund leise zu trommeln, das Orchester läßt ein paar Violinen zart schluchzen und seufzen.
Auf dem Video sind jetzt Szenen aus der Kolonialzeit zu sehen: Weiße, die Schwarze herumkommandieren oder ihnen etwas beibringen. Missionare. Diamanten-Minen und dann weiße Geschäftsleute, die Dollarscheine in Koffer packen. Ausbeutung, Hunger, Armut, Leid. Kinder mit hungrigen Augen und aufgeblähten Bäuchen, das volle Programm. Aidskranke. Hilfsorganisationen mit Medikamenten und Milchpulver.
Der Schamane murmelt immer noch mit eindringlicher Stimme seinen Text.
Inzwischen haben die ihn umgebenden Afrikaner leise, bedächtig und fast unbemerkt begonnen, die Hühner zu rupfen und auszunehmen. Frauen tragen einen großen Kochtopf herbei, Holz wird für ein Feuer aufgeschichtet,
die Hühner in den Topf gelegt und allerlei Kräuter hinzugegeben.
Helmut, wenn ich Ihre Geschichte mit dem Pferd einfach so abändern und verwenden kann?
Karl, wären Sie bereit, die Rolle des General Motors zu übernehmen?
Helmut, könnten sich sich vorstellen, den Schamanen zu übernehmen?
Sidibou trommelt und seine Fraunde tanzen, und kochen.
Jeanne, jetzt lass dich nicht länger bitten. Spring über deinen Schatten, lass deinen blöden Stolz beiseite und mach mit. Wir brauchen dich.
Viele Grüße, Henri
Ob die Journalisten im Baströckchen sein müssen ? - mir würde Herr Jurgel vollkommen genügen.
Wenn ich die Rolle des Kaptain General Motors übernehmen soll, möchte ich noch einmal daran erinnern , dass dieser mit Konsequenzen gedroht hat.
Es ist doch klar, dass er den Eingeborenen ihren vermeintlichen "Aufstand" nicht durchgehen lassen kann.
Seine Aktion könnte daraufhin in einem Telefongespräch gezeigt werden, als er mit Militärattachés im Ausland bespricht, dass gegen die Aufständischen ein Vergeltungsschlag verübt werden müsse, ggf. mit Luftangriffen oder ähnlichem. Auf jeden Fall sollen Truppen herübergeschickt und in Alarmbereitschaft versetzt werden.
Den genauen strategischen Plan können wir ja noch ausarbeiten...
Während also die Hochzeitsgesellschaft mit den Eingeborenen ahnungslos feiert, am Lagerfeuer gemeinsam mit dem Schamanen und dem glücklichen Paar die gekochten Hühner verzehrt werden - und natürlich auch Jeanne, Feli, Sugar und Corinne einen schwesterlichen Schleiertanz aufführen,...
bahnt sich im Hintergrund in Gestalt der militärischen Bedrohung ein schreckliches Unheil an!
Das wäre meine Bedingung, bzw. mein Beitrag. Damit jetzt nicht ein Aufschrei der Empörung losgeht, möchte ich das zuletzt Geschilderte etwas abmildern:
es muss ja nicht zwingend zur Katastrophe, das heißt zum Angriff auf die Festgesellschaft kommen!
Zu einer Wendung könnte es kommen, weil jemand von außen eingreift, zum Beispiel denke ich da an Bettina, die aufgrund ihrer weltweiten Kontakte und Beziehungen
auf wunderbare Weise politischen Einfluss gewinnen kann, durch den der Anschlag auf die Afrikaner und Feiernden verhindert werden kann... Bettina, was halten Sie davon?
Auch von mir die besten Wünsche für Aino und Christoph Schlingensief-Leberenz! Alles Gute, Karl
henri, großartig wie du das alles mit hineinarbeitest, die geschichte mit dem pferd, toll! ich habe auch schon die ganze zeit an dörte gedacht, wo wir ihren ergreifenden text mit einflechten könnten, aber das mein schamane ihn sprechen wird- fantastisch!!!!!
mit der besetzung bin ich auch mehr als zufrieden, ich glaube so sind die rollen ganz gut verteilt.
jetzt müssen wir noch auf bettina und jeanne warten.
ob der herr piepmann hier mitmachen darf, das müssen wir erst gemeinschaftlich entscheiden. das letzte statement war mir persönlich etwas zu fantasielos. aber naja, eine erfolgreiches unternehmen zieht auch immer neider an. vielleicht möchte er ja nur mitmachen und weiß sich nicht anders zu helfen , der arme. herr piepmann, wir brauchen auch noch praktikanten. wär das nicht erstmal was? wir haben doch alle mal angefangen, nicht wahr?!
wie ich sehe, wurde also doch noch weitergearbeitet. Ein bunter Flickenteppich, aber sehr schön und ein Einzelstück.
Corinna, du hast, glaube ich, gefragt, ob ich wieder einsteige - ja, gerne! Wechselwind eignet sich sicher für deinen Ausdruckstanz, darauf freue ich mich schon.
Da ja noch eine Wendung der Geschichte (Abwendung des Angriffs auf die Festgesellschaft) stattfinden wird, ist das doch die optimale Begleitmusik dazu, oder?
Versteht mich nicht falsch, aber ich finde es nicht in Ordnung, dass Leute wie Piepmann eingeladen werden, mitzumachen. Da wäre doch vorher erstmal Sven dran - er hat hier wenigstens schon konstruktiv mitgearbeitet. Oder von mir aus auch Georg, der doch gutes geleistet hat. Herr Piepmann hat bis auf ein paar flippige Ideen noch nichts nennenswertes beigesteuert.
Ebenso Jeanne - da sie offenbar nicht an dem Projekt und einer Mitarbeit interessiert ist, oder überhaupt nicht informiert ist, sollte nicht länger auf sie gewartet werden. Stattdessen könnte doch jemand wie Dörte die Rolle der Wahrheit spielen, das wäre mein Vorschlag.
Es hat keinen Sinn, eine "Diva" zu beknien, die sich ganz offensichtlich in der Rolle der rebellischen Kratzbürste viel zu gut gefällt. Die lacht uns doch nur aus...
Und was ich auch noch loswerden möchte, das liegt mir schon länger auf der Seele:
es stimmt zwar, dass einzelne Personen wie Henriette und sugar ganz wesentliche Ideen beigesteuert haben, aber in erster Linie ist das hier doch ein Gemeinschaftsprojekt - ohne die ganz spezielle Zusammensetzung derer, die auch in "unser Afrika" mit dabei waren, ohne die besondere Chemie, die durch ein Zusammentreffen von so Leuten wie Carlos, wüstenfuchs, Bettina, flohbär, raphael und so vielen anderen entstanden ist, die teilweise nicht mehr mit dabei sind, wäre die Entstehung der Geschichte nicht denkbar.
Bis hin zur sensationellen Unterstützung der Redaktion von nachtkritik, die unser Libretto so geduldig hat wachsen lassen und mit ihrer Sonne beschienen.
Dieses ist eine Schöpfung, die wir nicht einzelnen Personen, sondern einer höheren Fügung oder Macht zu verdanken haben, diese Worte hat übrigens auch unser Pastor in der Predigt am Sonntag gesagt. Oder um es mit einem Buchtitel von John Irving zu sagen "Gottes Werk und Teufels Beitrag".
Dieses Projekt hat mir mehr gegeben als ich in Worten ausdrücken kann, ich sehe wieder Licht am Ende des Tunnels, mein Leben hat seinen Sinn zurückgewonnen.
Es war eine fruchtbare Zusammenarbeit mit euch allen, und ich freue mich, wenn es noch etwas weitergeht.
Herzliche Grüße, Larissa
aber der sven ist doch sowieso fest im team integriert?! er gehört doch mit zu den anführenden kommentatoren! was wären wir ohne seine recherche arbeit?
wenn dörte die rolle der warheit übernimmt, das fände ich großartig!!!!
aber das angebot für den herrn piepmann war wirklich vorschnell von mir. wir hätten ja auch noch eine tolle hühnerrolle zu vergeben. da hätten wir das auch gleich geklärt! großartig!!!
Außerdem braucht die Afrika-Gemeinde einen Vorsitzenden, so wie jedes Theater einen Intendanten braucht. Ich halte Sugar für den fähigsten Denker mit Macherqualitäten. Deshalb sollte er demokratisch zum Chef gewählt werden, d.h. er ist so gut wie schon gewählt. Als seinen Assistenten und Stellvertreter schlage ich Karl Laberfeld vor. Das wird eine tolle Sache!
Viele Grüße,
Euer Heinz
sie haben mich wieder zum lachen gebracht.vielen dank!
ich gebe zu das der ganze spaß hier ganz schön ausgeufert ist, das hat sicher keiner der beteiligten hier von anfang an so gewollt. aber ja, was soll ich sagen- es hat sich halt so ergeben. und mir hat es eine menge freude bereitet, ich bereue kein wort und würde es jederzeit wieder tun. außerdem muss es noch weiter gehen, wir sind ja noch nicht fertig.
mick- schön das auch du dich für eine hühnerrolle bewirbst!
Wir werden es wohl nie erfahren...Guten Abend, wenn ich mich vorstellen darf, ich bin einer der maskierten Spießer, die in dieser virtuellen Realität ein Zuhause gefunden haben. Herzlich willkommen im Club!
Allerdings sehe ich Herrn Steinmeier weniger als bejubelten Helden, sondern schon eher als Woodoo-Zauberer oder Magier, der direkt in der Oper mitmachen könnte. Denn wenn es eine Lösung gäbe, die mal eben so als "Plan Deutschland" aufgestellt werden könnte, um Vollbeschäftigung zu erreichen - und das innerhalb des herrschenden Systems, also ohne das System, was die Mißstände verursacht hat, zu verändern! - dann muss er tatsächlich zaubern können. Toll! Schade nur, dass er erst jetzt, so kurz vor der Wahl damit rausrückt, so einen Zaubertrick hätten wir schon ein kleines bißchen früher brauchen können!
Es ist mir eines der unbegreiflichsten Rätsel, wieso die Bevölkerung sich so für dumm verkaufen lässt. Aber wie heißt es so schön: jedes Volk hat die Regierung, die es verdient. Mist nur, dass ich als schweigende Mehrheit auch dazugehöre!
Jeanne, das Lied, das Sie zum Ende der Oper singen möchten, finde ich sehr passend, wirklich! Ein Trauerchor, danach ist man dann im wahrsten Sinne erleichtert, dass es vorbei ist...
Heinz, ihr Vorschlag, bzw. ihre "demokratische" Wahl des Vorsitzenden passt auch wie Faust auf (elektronisches) Auge, denn hier können wir uns die Hierarchien noch selber schaffen, ein Traum! Ist Sugar nicht eine Frau? Aber hier ist wohl niemand, was er vorgibt zu sein, das gehört wohl zum Spiel.
Allen einen schönen versponnenen Abend, alles Gute, Karl
die Geschichte mit dem Pferd ist nicht erfunden. Ich kenne Agra, kannte das Pferd und kenne die meisten der beteiligten Afrikaner. Sie muss auch nicht abgeändert werden. Bei einem Opfer wird stets nur das Blut geopfert. Es gilt als Sitz der Seele (Anima), wie bei uns das Herz. Die teilnehmenden Hühner wandern immer in den Kochtopf. Bei großen Tieren wie Rindern, gibt es sogar festgelegte Regeln welches Teil in wessen Kochtopf landet.
Allerdings, das Rupfen der Hühner ist immer Frauensache, und – in Burkina gibt es keine Schamanen. Dafür gibt es andere Figuren die interessant sein könnten: Einmal gibt es den griot, den Erzähler und Sänger, der die Erinnerungen und Traditionen wach hält, dann den tengsoba, den Herrn der Erde, der Kontakt hält zu den Ahnen. Schließlich gibt es den naaba, den Herrn der Macht, der Herr ist über Rituale und Opfer, selbst dann wenn er selbst kein Animist ist sondern Christ ist oder Moslem.
Mich erinnert das Ganze an den Wiener Aktionismus mit Leuten wie Nitsch und Mühl ( ich bin schon etwas älter), die nannten das aber Happening und nicht Oper. Denkt ihr daran, dass Blut nach kurzer Zeit anfängt zu stinken zumal in Afrika.
Viele Grüße, Helmut
Du hast recht, der Schamane muß eher einem naaba, tengsoba oder griot angenähert werden, ich denke aber, dass wir bei der Umsetzung nicht hundertprozentig originalgetreu sein müssen, oder was meinen die anderen?
Voodoo kommt aus Brasilien, ich weiß und ich habe geahnt, dass es zum Beispiel in Burkina nichts zu suchen hat. Das könnte man dann eben rituelle Handlung oder Anrufung von mythischen Figuren nennen, das Wort Voodoo muss ohnehin nicht im Operntext vorkommen. Obwohl mich die Vorstellung von Steinmeier als Voodoo-Praktizierender fasziniert hat, wie er mit Schaum vorm Mund, knochenwerfend, Beschwörungen murmelnd und wild rhythmisch tanzend und zuckend die Arbeitslosigkeit in Deutschland vertreibt oder austreibt. Ein schönes Bild, Karl.
Und Jeanne, die Anregung mit dem Chor am Schluss
und vor allem der Text von "Alle Beteiligten hatten die Augen vor der Realität verschlossen. Schließlich war es die sozialverträglichste Lösung gewesen, dass die...-...
Die Ware, die wir zu verkaufen haben, zahlbar in der Landeswährung, Tränen, Schweiß, Blut, wird auf dieser Welt nicht mehr gehandelt. [...] Ich entlasse uns aus unserem Auftrag."- ist der auch von Heiner Müller? Wie auch immer, er passt glänzend in unser Stück.
Auch das Zitat von Globalisierung, Gentechnik und Exorzismus könnte eingebaut werden, auf jeden Fall!
Wir haben jetzt wirklich Material, mit dem wir etwas anfangen können, prima, weiter so.
Hallo Konrad, ob Herr Schlingensief von unserer Collage weiß, das weiß ich leider nicht, ich vermute aber, er hat in seinen Flitterwochen anderes zu tun. Zumindest hat er sich noch nicht (ablehnend) geäußert, oder?
Wieviel wir hier im Team sind? ich schätze mal an die 10 Personen, im engeren Kreis ca. 5, so in etwa. Es ist doch nicht schlimm, dass Sie uns nicht verstehen. Ich verstehe auch nicht, warum es Menschen gibt, die Münzen sammeln oder Hunde züchten oder anderen Menschen Mogelpackungen oder dubiose Versprechungen verkaufen. Warum es Menschen wie millionenschweren Waffenhändler Schreiber mit seinen Kontakten zu Parteispitzen gibt, der leider, leider, erst nach der Wahl zum Prozeß antreten muss. Solche Leute kann es eigentlich nur geben, um sie in solchen "Happenings" einzubauen, oder? Ich wüsste nicht, wozu die sonst gut sind.
Ich finde es auch nicht schlimm, wenn wir hier gelegentlich "herumstümpern", probieren geht über studieren, learning by doing, das ist spielerischer Umgang mit der Materie. Machen Sie doch mit!
Vielleicht macht es Ihnen sogar Freude...
Für die Urheberrechte ist Sven Jurgel zuständig, sie können sich per email an ihn wenden, siehe weiter oben.
Allen einen schönen Tag, Grüße, Henri
ih und meine Bruder haben in TV die Sendung uber Oper in Afrika geschaut und wir alle Freunde mache gern mit,
good luck fur diese Projekt,
Afrique dans nos coeurs,
Sidi
warum nicht den "canto general" nehmen? wenigstens als vorlage...
"Liebe ist auf Kreuzfahrt unterwegs von Leid zu Leid,
von Insel zu Insel, schlägt Wurzeln, die Klage benetzt,
und niemand kann, niemand kann den Schritten des Herzens entgehn, das verschwiegen und grausam dahineilt.
So kommt es, dass du und ich eine Höhle suchen,
einen Planeten, wo vom Salz dein Haar verschont wird,
wo kein Leid erwächst durch meine Schuld,
wo das Brot lebt ohne Todesnot.
Ein Planet weit weg, von Laubwerk ganz umhüllt,
ein Brachfeld, ein Stein grausam und unbewohnt,
mit unsren eigenen Händen ein dauerhaftes Nest
wollten wir, wo es den Schmerz nicht gibt, nicht Wort noch Wunde,
und trafen doch die Liebe hier nicht an, in dieser Stadt des Wahns, wo Menschen auf ihren Balkonen erbleichen."
vaya con dios, hasta luego
Carlos
In der Pädagogik gibt es einen Grundsatz: wenn du einen Menschen erreichen willst, hole ihn da ab, wo er gerade steht. Wenn die Wahrheit allerdings keinen Wert darauf legt, Menschen zu erreichen, um mit ihr etwas anzufangen, dann ist Ihre Wahl der Mittel absolut folgerichtig.
nichtsdestotrotz sollten wir uns jetzt wieder frisch gewagt an die arbeit machen, schon dem carlos zuliebe aber auch uns allen zur freude!
wenn wir "canto general" als vorlage nehmen wollen, haben wir uns einiges vorgenommen. also ich wäre ja dafür!
wir werden wohl das eine oder andere nochmal ändern müssen. um eines möchte ich euch aber trotzdem bitten, den sibirischen! schamanen hatte ich mir als vermittler zwischen den welten (auch der afrikanischen) vorgestellt und mehr oder weniger als fiktive gestalt. also nicht real existent, das bedeutet wir brauchen uns nicht an strenge vorgaben halten. es wäre mir sehr lieb, wenn wir den schamanen als solchen lassen könnten?! um an glaubwürdigkeit nicht zu verlieren könnten wir ja zusätzlich noch einen naaba, tengsoba oder griot mit auftreten lassen. in fünfzehn abschnitten bleibt uns ja genug spielraum, die drei noch mit reinzubringen.
auf meiner suche nach inspirationsquellen bin auf viele interessante sachen über kenia gestoßen (völker und kulturen, geschichte, auch zur theatersituation!) bin mir aber im zweifel darüber ob sie für unsere afrikanische oper tauglich sind.
liebe gemeinde, diese frage zu stellen kommt mir ja nun etwas...komisch vor, aber ich muss es trotzdem tun:
wer ist denn nun alles noch mit dabei?
einen wünderschonen donnerstag wünsche ich euch!
Ich gebe Ihnen recht: der jeweiligen Wahrheit und Wirklichkeit des anderen können wir uns nur durch Kommunikation und Respekt annähern.
Verehrte abstrakta, ihr Beispiel verdeutlicht sehr anschaulich, welchen Stellenwert Neid, Mißgunst und Eifersucht haben, wie zerstörerisch sie sein können, wenn man sie nicht rechtzeitig auflöst. Auch die Araber vermeiden es, bei anderen Neid oder Mißgunst auszulösen, und sind im Gegenteil gastfreundlich bis zur Aufopferung.
In dieser Hinsicht könnten wir Europäer oder Deutsche viel von ihnen lernen oder in unserem eigenen Wesen Verlorengegangenes wiederbeleben.
Die Idee des "canto general" gefällt mir spontan. Kann man sich das im Internet irgendwo anhören/ansehen?
Alles Gute, Karl
tja, also, das sind ja völlig neue Perspektiven... Diesen canto general kenne ich überhaupt nicht, kann jemand da mal Infos zusammenfassen? Sven, du vielleicht?
Und sugar, ich finde auch, dass der Schamane, in welcher Form nun auch immer, ein fester symbolischer Bestandteil der Oper sein sollte.
Auch Kenias Geschichte ist interessant, berichte ruhig darüber, sugar.
Die Frage, wer nun alles noch mit dabei ist, würde ich auch noch gern klären. Letzter Stand der Dinge war:
Larissa, Sven, ich, Karl, Jeanne, Corinna, Sugar, Feli und eventuell Helmut als Schamane. Ach ja, und Sidibou natürlich! Falls ich jemanden vergessen habe oder umgekehrt, jemand nicht mehr dabei ist, bitte ich um Rückmeldung, danke. Schönen Abend, Henri
Nichts von Aids Epidemie Bürgerkriege, Piraten, Ausbeutung, Armut, Hungersnot, Umweltverschmutzung etc
Hi Wahlsinn, vielleicht kannst du uns mit Filmmaterial über die von dir genannten Themen (Epedemie, Bürgerkriege, Umweltverschmutzung etc.) versorgen, denn sieh mal @66 nach, da hat Henri bereits vorgeschlagen, dass Szenen mit "Ausbeutung, Hunger, Armut, Leid. Kinder mit hungrigen Augen und aufgeblähten Bäuchen, das volle Programm. Aidskranke. Hilfsorganisationen mit Medikamenten und Milchpulver" auf einer Videoleinwand gezeigt werden. Das darf natürlich in der Oper nicht fehlen...Herzliche Grüße, Sven
Gleichwohl ist es aber vielleicht besser, solche Sätze (wie Heiner Müller) aufzuschreiben oder besser noch auf der Bühne zu sprechen als das in der Realität auszuleben. Eine solche "Ästhetik des Risikos" nach Hans-Thies Lehmann ermöglicht es, sich mit den aus dem rationalen Diskurs ausgeschlossenen Tabus künstlerisch auseinanderzusetzen, deren untergründig schlummernde Kraft und überschüssige Energie sich im anderen Fall katastrophisch verausgaben würde - in Form von Kriegen und zerstörerischer Aggression.
falls das dringende interesse besteht könnte ich eine kurze zusammenfassung zum kenianischen theatergeschehen abliefern. aber wie ich schon sagte, wird uns das bei unserer abeit an der oper evtl. nicht dienlich sein.
natürlich sind die politischen unruhen nicht zu vergessen, nicht zu letzt 2007 wegen der präsidentschaftswahl. aber das ist uns doch sicher alles nicht neu?!
über"canto general" müssen wir aber unbedingt mehr in erfahrung bringen, bin sehr gespannt! (mein assistent und stellvertreter interessiert sich ja auch sehr dafür!) ich denke schon das wir uns daran orientieren sollten, wenngleich unsere arbeit auch so schon exzellent war.
ich verreise übermorgen erstmal für eine woche und weiß nicht ob und wie oft ich bis nächsten sonnabend internetzugang habe. ich hoffe ihr arbeitet trotzdem fleißig weiter!!! falls ich erst sonnabend wieder hier reinschauen kann, bin ich schon ganz gespannt was bis dahin geschieht!
geerhte abstrakta- wir sind doch noch längstens nicht fertig und möchten gerne mehr von ihnen lernen. sie haben recht wir müssen themen wie aids, hunger, diktatur und folter, isalmisierung, frauenbeschneidung dringend mehr platz einräumen. vielleicht möchten sie uns dazu was genaueres erzählen? und ja, wir sollten alle todesgegenwärtiger leben auch wenn das leichter gesagt ist als getan.
im barock hat man das ja auch getan, hat nicht jemand mal lust dazu etwas zu erzählen? das thema fasziniert mich schon lange! und passt zum thema oper!
viele, viele grüße und gute nacht!
Weiße kaufen Land in Afrika und bauen Gemüse an das nach Europa, Saudi Arabien oder USA exportiert wird. Z.B. Prinzessbohnen, die in Gourmetrestaurant serviert werden. Davon profieren die Einwohner kaum. Der afrikanische Bauer bekommt keinen Samen, keine Landmaschinen, wenn er keine Dollars hat.
Hier geht es um eine indirekte (Re) Kolonialisierung , wovon gewisse korrupte afrikanische Politiker und Schichten Kohle machen, während andere in Armut verharren. Aufgrund dieser Situation versuchen viele Afrikaner abzuhauen, kommen über Nordafrika und Gibraltar illegal nach Europa. Diese "Einwanderer" leben hier mit Hartz IV besser als in Afrika. In Deutschland sind diese Menschen billige Arbeitskräfte,arbeiten in Putzkolonnen u.a. zum Dumpinglohn.
In Afrika findet regelrecht eine Landnahme durch Weiße, die Dollars besitzen.
Ich finde, wenn Oper, dann bringt mal die reale Oper mit ins Spiel. In meinen Augen sollte Schlingenschief ne Suppenküche dort unten aufmachen und seine Kohle verteilen. Dann wäre er so arm wie die meisten Menschen in Afrika. Dann käme er der Wahrheit etwas näher. Mein Vorschlag: Lasst uns alle arm sein!
Ich hoffe, das ist eine Anregung für Euer Stück!
@ 104, Sugar: Schön, dass Sie in Urlaub gehen und mich für Ihren Stellvertreter halten. Ich bin nächste Woche beruflich sehr eingespannt und möchte daher - wie gehabt - diese Aufgabe Henriette überlassen.
Wahlsinn, Luzie, Klaus und abstrakta: registrieren Sie sich bitte per mail an Herrn Jurgel, dann können wir sehr gern über Ihre Vorschläge sprechen. Wir können zwar in der Oper nicht die ganze grausame Geschichte zeigen, wie Menschen einander ausbeuten, abzocken und umbringen, aber es sollte wichtiger Bestandteil sein.
Alles Gute, Karl
Hier wird munter das Klischee vom edlen Wilden gepflegt, mit Wumba-Wumba Romantik und Voodoo Puppen. Dann tritt irgendwann der Salonsozi auf den Plan und erhebt mahnend den antiimperialistischen Zeigefinger. Die armen Neger sind nämlich alle OPFER des bösen Kapitalismus. "Schämt euch!" ruft er dann, und die ahnungslosen sozialdemokratischen Entwicklungshelfer, mit ihrer Lagerfeuerromantik und interkulturellem Ringelpietz schweigen betroffen.
Leute wie Wahlunsinn finden überall einen Tummelplatz für ihre Realitätsbeugung. Dies wird augenfällig, wenn man sieht, wie er die oben erwähnten tatsächlichen Mißstände, wie totalitärer Fundamentalismus oder Frauenbeschneidung, kaltschnäuzig ignoriert.
Überflüssig zu erwähnen, daß es gerade der MANGEL an demokratischen Strukturen, Kapitalismus, freiheitlichen und rechtsstaatlichen Normen ist, der bestimmten afrikanischen Ländern (nicht "AFRIKA", herrgottnochmal!) zu schaffen macht.
Aber da ist es dann eben bequemer, vom agitatorischen Wohnzimmersofa aus "Ausbeutung" zu schreien und andere zum "Verzicht" "aufzurufen". Viva compañeros!
Angefangen von der rein biologischen Erklärung , dass erstens der Mensch schon vor der Geburt ein "Schmarotzer" ist (und manche Eltern lassen es ihre Kinder später auf die eine oder andere Weise büßen, 16-18 Jahre ruht sich der Mensch erstmal auf Kosten seiner Eltern aus - aber, wie gesagt, auch das hat seinen Preis!) und zweitens muss er, wie alle Lebewesen ständig nachtanken und fressen , um die nächsten 48 Stunden zu überleben. Darin sind wir - egal welcher Nationalität - alle gleich. Ich hab immer den Eindruck gehabt, dass die Natur und unser Planet alles bieten, was wir zum Überleben bauchen, Nahrung, Obst, Gemüse, Wasser und Schutz vor Unwetter. Dann gibt es aber das Phänomen, dass einige Menschen mehr davon haben wollen, als ihnen der Gerechtigkeit halber (da alle das gleiche Recht teilen) zusteht. Sie verschaffen sich dieses Mehr auch, und da gerät das Gleichgewicht ins Wanken. Denn gegenseitig voneinander abhängig sind wir sowieso, keiner - bis auf Ausnahmefälle wie Nehberg oder Messner und einige Naturvölker - kann auf sich selbst gestellt überleben. Von dem Moment an, wo wir akzeptieren, dass sich einige viel mehr nehmen, als sie sollten, damit auch die anderen ihren Teil bekommen - sehr anschaulich ist das beim Essen in einer größeren Gruppe, wenn sich einige aus der Schüssel zu große Portionen aufhäufen, bleibt für die anderen nichts übrig, und alle passen meist auf wie die Luchse! - von dem Moment an läuft etwas gravierend schief, würde ich sagen. Wie seht ihr das?
Sobald ich etwas in der Richtung sage, reagiert meine Umwelt meist mit Bemerkungen wie: willst du damit sagen, der olle Marx hat recht gehabt. Nein, ich will gar nichts weiter damit sagen, ich stelle nur fest, dass im Grunde genug für alle da ist, aber nicht brüderlich, schwesterlich oder überhaupt menschlich geteilt wird!
Warum das so ist, muss wohl jeder in sich selbst erforschen. Ich habe in der Familie früher auch Schokolade stibitzt, um alles für mich zu haben! Ganz für mich allein, und endlich mit niemandem teilen! Okay, das ist im Vergleich zu dem, was heute global abläuft, wirklich harmlos, aber mit diesem Impuls fängt es doch an, oder? Dass sich niemand traut, den Millionären eine Grenze zu setzen - braucht zum Beispiel ein einzelner Mensch wirklich mehr als eine Million oder sollte das die "Anstands"-Höchstgrenze sein. Wir scheuen uns doch auch nicht, den Menschen, der sich an der Kasse vordrängeln will, zurechtzuweisen. Warum können wir das mit den Hyper-Raffgierigen, den Investment-Spekulanten, den Millionen-Steuerhinterziehern, den Verbrechern nicht? Ist es schon so eine Art "Mafia", ist gar nichts mehr zu machen? Es ist vielleicht so, wie wenn man jahrelang nicht aufräumt, die Bude ist komplett vermüllt und kann nur noch professionell entsorgt oder abgefackelt werden. Das ist natürlich nur ein Bild.
Oder hat der Mensch sein Gehirn eben doch zu diesem Zweck, eine Lösung für dieses Problem zu finden?
Sorry, jetzt bin ich total vom Thema "Oper" abgekommen. Habe gestern abend auf youtube ein paar Teile von "canto general" gehört, ziemlich schwermütig und gefühlvoll. Aber schön.
Liebe Grüße, bis später, Feli
Oder was wollen Sie mit Ihrem Kommentar sagen?
Wollen Sie damit sagen, dass es im Westen keinen Überfluß gibt auf Kosten armer Länder? u.a.auch Afrika?
Also nach Ihrer Meinung sollte man dass bei der Oper ausklammern? Könnte in der Oper nicht im Mittelpunkt ein Mensch stehen, der diesen Verzicht vorlebt?
Ich verstehe Ihre Aussage so, dass es in Afrika nicht um Bodenschätze wie Öl, Gold, Silber etc. geht? Nach Ihrer Meinung ist alles in Ordnung, verstehe ich das richtig?
Oder was wollen Sie mit dem Kommentar aussagen? Man soll die Dinge verschweigen?
guter ansatzt zur diskussion den wahlsinn hier gemacht hat! genau die frage beschäftigt mich schon des längerem. weshalb man die materiellen güter dieser welt nicht gleichberechtigt verteilen kann?! solche extremen unterschiede zwischen grenzenlosem reichtum und armut darf es nicht geben. ich glaube das auf dieser welt genug vorhanden ist um allen ein halbwegs humanes leben zu ermöglich. oder ist das zu naiv?! mir ist auch klar das sowas erstmal nicht in dem wesen der natur liegt. leider ist das so. so einfach funktioniert das nicht. aber so eine ausbeutung kann es ja nun auch nicht sein?! man kann das doch nicht mehr mitverantworten was so passiert( das meine ich jetzt alles ernst!) aber ich weiß auch nicht was man daran ändern / sinnvoll, aktiv tun könnte.vielleicht kann wahlsinn uns da noch mehr erzählen?!
herr laberfeld, ich fahre übrigens nicht in den urlaub sondern verreise beruflich!
ich dachte sie hätten sich gefreut über das angebot mit dem stellvertreter? aber ich würde niemals von ihnen verlangen das sie sich während meiner abwesenheit hier um alles kümmern, das war dann ein missverständnis!
außerdem hat henri (die das großartig macht!) die gesamte leitung!
ich freue mich wenn ich wieder bei euch bin, bis nächste woche!
es grüßt euch sugar!
Ich muss jetzt an die frische Luft, das macht mich wütend, das Thema.
Bis später, Feli
Der Verzicht, von dem Sie sprechen, ist eine der schlimmsten kulturimperialistischen Unverschämtheiten, die sich im linksintelektuellen Milieu hartnäckig eingenistet hat. Konsum und Kapitalismus sind Krankheiten und verachtenswerte Fehlentwicklungen. Dem edlen, vorzivilisatorischen Wilden geht es viel besser, weil er "innerlich" reich und gesund ist. Das sagen Sie mal einem eritreischen Flüchtling, der auf einer Nußschale über das Mittelmeer schippert.
Was die "Oper" angeht, ist es das generelle Problem einer vorwiegend linken Gesinnungskunst, irrationale und halbgare Pauschaleintöpfe zu produzieren, die vor allem der moralischen Selbstvergewisserung und der politisch korrekten Bauchnabelschau dienen. Ich empöre mich, also bin ich.
Unbezahlbar!
Anstatt andere zu "neuem Denken" zu missionieren, sollten Sie selber mal damit anfangen! Prost!
Wasser, Medikamente, Weizen, Land zum Anbau, bezahlbarer Samen, Milch usw., verläßliche Politiker, Polizisten, Diktatoren, Milizen & Militärs, die nicht morden, foltern & korrupt sind, westliche Geschäftspartner, die sie nicht ausnehmen, die helfen, die keine Waffen liefern. die mit der korrupten afrikanischen politischen Klasse nur zusammenarbeiten, wenn die sich an gewisse humane Prinzipien halten. Ich glaube mein Standpunkt in Bezug auf Afrika ist damit glasklar. (Und im geplanten Schlingensief Opernhaus kann man ja eine Suppenküche eröffnen, oder? )
Ich verstehe nicht ganz Ihre Einwände so und so, wollen Sie die humanen Konditionen unserer Tage so hinnehmen wie sie sind? Und auf was wollen Sie verzichten? Oder hinaus? Oder haben Sie etwas was man in die Waagschale werfen könnte? Ein Haus? Ein Auto? Ein Teil Ihres Lohnes?
hoppla, was ist denn hier im Gange? Ein Stammtisch-Treffen von Bundestagsabgeordneten oder ein WG-Gespräch über die allgemeine Weltpolitik?
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich unter der Vorraussetzung, dass hier die Welt verbessert werden soll und einem Schwellenland oder Teilen Afrikas Hilfe geleistet werden soll, mich nicht so ganz mit der Sache identifizieren kann. Wir wollten doch an einem Libretto für eine Oper arbeiten, die in Afrika, aber auch andernorts aufführbar ist, oder?
Muss darin denn die ganze Globalisierungskacke aufgedröselt werden? Die ist uns doch sowieso automatisch präsent, sobald Captain General Motors auftaucht und seine Rüstungsgeschäfte macht. Und die nackten, selbstverständlich schlanken Afrikaner, die in einfachsten Verhältnissen leben (Kochtopf über dem Feuer, nur einfachste Kleidung etc.) sprechen doch auch für sich und ihr nicht gerade luxusverwöhntes Leben. Das reicht doch. Und wenn auf der Video-Leinwand noch Problem-Themen gezeigt werden, obwohl da ja auch schon Stimmen zu hören waren, die das mit den Videos zu anspruchslos fänden...- ach, mir raucht der Kopf, es ist heute so tropisch warm, ich kann gar nicht so gut denken. Hitze vereinfacht das Leben ungemein... man will nur noch Schatten und Wasser und Luft.
Liebe Sugar, aber mal zu dir, du bist also eine Woche weg, da wünsche ich dir gute Reise, ob mit oder ohne Urlaub, geniesse die Zeit und lass bald wieder von dir hören.
Ich finde übrigens, wir haben uns alle eine kleine, klitzekleine Pause verdient, zum Aufatmen und neue Inspirationsquellen auftun, wie sugar so schön sagte.
Wie wärs, wenn jeder für sich mal den canto general anschaut oder anhört, damit wir alle wissen, worum es da geht?
Und anschließend können wir ja gerne hier weitermachen, okay?
Viele Grüße, Henri
In der Oper geht es auch um Verzicht. Um eine herbeigeführte Armut. Der Westen solidarisiert sich mit Afrika. Alle werden freiwillig arm. Anstelle von 10 Tshirt nur 3. Ist das so schwer zu verstehen? Gibt es in Afrika Kleiderschränke? Werden diese Kleiderschränke in Afrika gebaut, oder in China? Wieviel passt in diese Kleiderschränke? Um die Oper zu entwerfen und zu skizzieren stellt sich die Frage, hat jeder Afrikaner einen Kühlschrank? Muss der Mensch Krawatten tragen? Wie viel Krawatten besitzt der einzelne Afrikaner? Okay?
Es gibt auch Kinder, die älter sind als 6 Jahre, bereits in die Schule gehen, und schon einiges wissen, die meisten haben dann so langsam ihre magische Phase hinter sich, spätestens ab 10 Jahre. Und können denken!
Wissen Sie, wer den Preis bei Jugend forscht gewonnen hat? Zwei 10-12jährige, die versucht haben, von dem Hartz IV einer Familie mit 2 Kindern zu leben, also die haben das freiwillig eine gewisse Zeit durchgespielt in ihren Familien. Dabei haben sie rausbekommen, dass Kinder in der Wachstumsphase sind - was die zuständigen Behörden eben nicht berücksichtigt haben, und ebenso viel Kalorien und Nährwert benötigen wie Erwachsene - und daraufhin wurde der Sozialhilfesatz für Kinder angehoben!!! Frau Merkel hat ihnen noch persönlich gratuliert. Können Sie einen ähnlichen politischen Erfolg vorweisen, Herr Fassbender? Also, ich nicht, ich bin wohl schon zu alt für solche sensationellen Aktionen.
Ja, Henri, ich finde auch, das geht ein bißchen zu weit, dass jetzt der Westen arm werden soll und nur noch 3 T-shirts im Schrank haben. Ich habe erst seit 2 Jahren einen Kühlschrank, echt (!), hatte jahrelang nur ein kleines Waschbecken, und eine schlechte Heizung. Ich kenne keine Leute, die Krawatten haben und zum Anziehen habe ich mir schon lange nichts mehr gekauft.
Das brauch ich alles nicht unbedingt. Lebensqualität wäre mir lieber... gut gelaunte Mitmenschen, Menschen die zusammenhalten und meinetwegen auch für die Ärmsten in Afrika oder sonstwo, zum Beispiel Indien, etwas tun.
Aber müssen wir die Oper damit überfrachten?
Wahlsinn, wie würden sie das in der Oper in Handlung umsetzen, ohne dass es zäh und fingerzeig-mahnend wird?
Ich werde ja schon depressiv, wenn ich die letzten Beiträge hier lese...
Henri, ich fände eine Pause auch okay und dir, sugar,
eine schöne Zeit, wo gehts denn hin?
Liebe Grüße, Feli
Aber was soll die Bemerkung über Herrn Schlingensiefs angebliche Praktikanten? Also ich engagiere mich hier aus freien Stücken, außerhalb meiner regulären Arbeitszeit, nur aus Freude an diesem Projekt und der gemeinsamen Planung.
Möchten Sie vielleich auch mitarbeiten? Im Grunde sind Sie ja schon dabei...
Also allen einen schönen Abend, Gruß Sven
Und irgendwie erinnern mich die Beiträge in diesem Blog an Zettel, welche auf WG-Küchentischen liegen. Darauf stehen so Sätze geschrieben wie zum Beispiel der folgende: "Der schwarze Diktator ist ein Ober-Ossi." Ach Gott.
Megafonen: Gott, ist es uns der uns zerstört, da wir ihn verrieten. Gott, verzeih unseren Verrat!
(Fortsetzung folgt!)
Herrn Fassbender kann ich nur raten, auf seinen Besitz zu verzichten. Verschenken Sie Ihr Auto und Ihr Haus, mein Freund Heribert, Sie können Ihren Besitz auch in meine Hände geben. Nach einer kurzen Testphase, die mir abermals die Verderbnis der materiellen Welt vor Augen führen wird, werde ich den Besitz an Notleidende weiterleiten. So kann ich wieder verzichten und werde wieder neu geboren. Geben Sie alles her, Herr Fassbender, und ihre Seele ist frei von allen Zwängen. Gehen Sie nach Uganda und lernen Sie dort meine alten Freunde kennen!
Nur, warum müssen Kinder drin vorkommen, die sich prostituieren? Es reicht doch, wenn junge Frauen oder Männer das tun, aber Kinder sähe ich nicht gern in dieser Rolle, schlimm genug, dass es in Bangkok traurige Realität ist. Da bin ich dagegen.
Wenn die Schwarzen von Weißen gespielt werden und umgekehrt, ist das im Text gut zu erklären, aber auf der Bühne ist das für den Zuschauer nicht zu erkennen, oder? Er wird die Dunkelhäutigen für die Schwarzen halten und den Doppelsinn gar nicht mitbekommen. Aber Ihre Schilderung der Szene macht mich neugierig.
Bin gespannt auf Ihre Fortsetzung, alles Gute, Karl
Herr Kiskabirwa, ihr Vorschlag, dass Herr Fassbender Ihnen seinen Besitz schenken soll, um Verzicht zu üben ist ja süss, echt goldig. Meinen Sie das ernst?
Was sagt eigentlich Sidbou zu dieser Sache? Als Afrikaner...
Liebe Grüße, Feli
Da die Polizei in diesen Fällen nicht tätig wird, die können diese Scheinfirmen mit getürkten IP-Adressen nicht ausfindig machen, die Luschen - habe ich das jeweils an den Verbraucherschutz weitergeleitet, die haben gesagt, sie speichern das und sammeln weitere Daten. Kürzlich hatte ich ein Ding aus .es (=spanien), ich solle mich dringend melden, weil es eine Erbschaft gebe, für die kein Erbe aufzufinden sei, und sie nun nicht wüssten, wohin mit dem Geld, echt lustig. Ja, das treibt die merkwürdigsten Blüten, Abzocke(versuche) per Internet, da kann ich einiges berichten. Eine Tante hat irgendwie meine Anschrift herausbekommen und mir seitenweise geschrieben: lieber Sven Jurgel, in Kürze werden Sie das ganz große Los ziehen, Ihr Schicksal wird sich wenden undsoweiter, seitenweise, und dann zum Schluss der Hinweis, ich bräuchte ihr nur 54 € zu überweisen, dann würde sie mir die Glückszahlen und alles weitere zusenden. Ich würde, nach ihrer Information, mindestens 100.000 Euro gewinnen... Ich schrieb ihr zurück, dass sie die Glückszahlen doch lieber für sich selber nehmen sollte, damit sie auf die popligen 54€ von mir nicht angewiesen ist. Hab nie mehr von ihr gehört.
Bis demnächst, Sven
Ihr seid so armselig, weil Euereins jede Regel missachtet, außer die Regeln der Rechtschreibung. Einfach grandios!
ps. Die Regel bei Clipfish lautet: Nach 50 Seiten ist Schluss mit lustig! Was sind Eure Regeln?
bite, bite nikt mer money chicken or teater maken ohne ich. Bitte nikt mer gewisen stil or ruig maken nur duch ich. bitte denken. wegen deuts nikt denken, mein deuts bad, aber bitte nikt denken, alein wiel deuts better, besser. bitte deuts teater nikt afrikaans.
dank.
bitte, redacion: bite sließen. bite spasten, bite endlik stil.
Sincerely bite dank,
Nbeka
@134; ich hatte das doch verstanden, dass die "Afrikaner" Geld von Ihnen wollten. Auch dort, wie überall, versuchen Menschen irgendwie an den Geldtopf ranzukommen. ICH habe noch nie gedacht, dass ALLE Ausländer lieb und nett und bescheiden sind, natürlich brauchen die auch Geld zum leben, und manche sind Verbrecher! Wie überall.
Nur dass offensichtlich bei den "Weißen" die stärkeren und besseren Verbrecher leben... So siehts aus.
So langsam zweifle ich an meinem Weltbild, dieses Projekt wirbelt ganz schön Staub auf.
Aber, verehrte Redaktion: Autismus ist eine ernstzunehmende, nach wissenschaftlichen Erkenntnissen genetisch bedingte, veränderte Hirnstruktur. Menschen mit z.B. Asperger Syndrom haben meist überdurchschnittliche Fähigkeiten auf einem einzigen Gebiet, z.B. Mathe, können aber mit anderen Menschen nichts anfangen. Dadurch werden sie auf eine Weise unbestechlich und ehrlich, wie es in unserer Zeit und Welt nicht erwünscht ist.
Im Gegensatz zu Autisten, kann ich mich noch in andere r Menschen Gefühlslage hineinversetzen. Ich schlage daher vor, wir machen nun wirklich mal eine Pause mit der Oper.
Herzliche Grüße, Sven
das habe ich, etwas weiter oben, doch bereits vorgeschlagen, eine kleine Pause einzulegen!!??
Wir sind an einem sehr komplexen Themenbündel angelangt, dass entwirrt werden sollte, damit nicht noch mehr Bekloppte anfangen, dieses Forum zu torpedieren.
Wenn wir uns jetzt auch noch untereinander "zerstreiten", zerfasert wirklich alles, wie jemand weiter oben schon bemerkte.
Eine Art "Sendepause" könnte bewirken, dass wir unsere Gedankenkräfte wieder neu konzentrieren, und an einen roten Faden anknüpfen können, meint Ihr nicht?
Zu wahlsinn, ich finde deinen Vorschlag zur Oper (fuck faust) konstruktiv, bis auf einige Punkte (Kindernutten) und habe zumindest einen Widerschein meiner anfangs erwähnten "Frühlingspflanze" aus dem Stück von Rilke wiedergefunden...schön.
Was mir noch auf der Seele liegt, Sven, das hast du sicher nicht so gemeint, das mit den "Luschen" von der Polizei, die nehmen sich dieser Internetkriminalität schon an, und tun was sie können! Mein Mann darf nicht allzuviel darüber berichten, aber er hat genug damit zu tun.
Und zum Libretto wollte ich noch sagen: erst wird man hier eingeladen, daran mitzuarbeiten, und dann wieder "rausgeschmissen" oder beleidigt. Das ist nicht in Ordnung.
Die letzten Szenen der Oper fand ich total unpassend, blutverschmierte Kinder, Prostitution, Gewalt, sowas möchte ich nicht sehen.
Wie gesagt, Wechselwind auf der Orgel und dazu der Ausdruckstanz von Corinna, das ist und bleibt das letzte der Gefühle, was ich guten Gewissens vertreten kann. Herzliche Grüße, Larissa
In vielleicht zwei Jahren kehre ich zu meinem "schwarzen" Kontinent zurück, und ich zahle hier auch Steuern, von denen ich nie etwas haben werde. Was nützt mir die Arbeitslosen- und Rentenversicherung, wenn ich hier nicht alt werden möchte? Meine Steuern fließen auch in die Handvoll Panzer, die kürzlich bestellt wurden (ca. 50). Afghanistan ist für neues militärisches Material ein geeignetes Übungsquartier, wo die Gerätschaften für den Ernstfall getestet werden können. Vom sozialistischen Standpunkt gesehen sind das auch meine Panzer, denn ich habe dafür bezahlt, also besitze ich auch Anteile, auf die ich gern verzichten würde.
Ich wünsche Herrn Schlingensief viel Erfolg bei der Installierung seiner Oper. Aber darüber sollten nicht so viele Worte verschwendet werden.
Mes amis, friends and fellows, das alles Lugen, wir sind nicht Verbrecher, wir wollen kein money!!!
Gott allein kennt der Wahrheit!
Meine Bruder und Freunde, wir alle habe geubt für Oper: Trommel, Tanz und Chor afrikanisch, alles viel geubt!
Ganze Zeit wir geubt und alles machen für Oper.
Wir wollen kein money, aber ich muss schicken Geld zu Familie in Guinea Bissau, Tochter krank, Mutter alt, Familie Hunger, sehr arm und Hunger. Bitte, wir mitmachen!
peace, Sidi
Also, über welches Thema wollen wir stattdessen sprechen? Ich wäre an der anstehenden Fußball-WM interessiert, Gruß E.
Ich bin weder übertrieben eitel, noch habe ich etwas mit Herrn Schlingensief zu tun. Das scheint so eine Art fixe Idee zu sein, die hier herumgeistert, die Welt dreht sich nicht um Herrn S.!
Nötig hab ichs auch nicht, ich hab die Aufgabe hier nur der Allgemeinheit zuliebe übernommen, und habe im übrigen mehrmals vorgeschlagen, eine Pause einzulegen.
Was genau ist Ihr Problem?! Grüße, Henriette
Wurde das Forum nicht eher aufgewertet? Einige meiner Bekannten, die früher nie reingeschaut haben, lesen jetzt hier öfter mal auf nachtkritik die Artikel. Aber Undank ist der Welt Lohn! Alles Gute, Karl
P.S. ich habe hier noch nicht einen cent verdient, im Gegenteil ich zahl wahrscheinlich noch drauf. Macht mir aber trotzdem Freude und ich hoffe schwer, einigen anderen Lesern und Leserinnen auch! Liebe Grüße,Feli
( Zum PS. Im Internet werden Autoren momentan öfters ausgenutzt siehe u.a. Freitag.de. Und die Urheberechte sind schwer zu regeln. Insgesamt denke ich aber, dass sich die Foren noch verbessern lassen und in Zukunft kann man über das Internet z.B. im Team evtl. ganze Romane und Stücke schreiben. Es gibt auch hier durchaus interessante Stimmen. Merci.)
Liebes Team, liebe Jeanne,
unser Projekt läuft jetzt sozusagen auf stand-by, weil einige eine Pause machen möchten. Und aus Rücksicht auf die Redaktion.
Möchte nur Feedback geben, dass ich die letzten Änderungen von wahlsinn produktiv finde, der Tanz um die Quelle - statt Tanz um das goldene Kalb, du bist ein Genie!
Zu Jeanne, noch kurz eine Bemerkung zu deinem Zitat aus dem Strukturalismus/Dekonstruktion "die Welt ist Text".
Vor nicht langer Zeit (ein-zwei Jahre her) hat ein japanischer Wissenschaftler eine von seinen Kollegen anerkannte Studie veröffentlicht.
Er hat die Auswirkungen von geschriebenen oder gesprochenen Worten auf die Molekularstruktur von Wasser untersucht und das per Elektronenmikroskop dokumentiert. Bei Wassermolekülen, die der Schwingung von Schimpfworten (negativ "geladenen" Begriffen) ausgesetzt wurden, wurde die Molekularstruktur der H und O-Atome verändert und gestört.
Ganz anders bei Wassermolekülen, die der Schwingung von positiv "geladenen" Begriffen, z.B. Leben, Freude, etc. ausgesetzt wurden. Sie hatten eine "heile" Struktur.
Einzelne gestörte Moleküle übertragen diese Information an ihre Umgebung.
Sogar Gedanken senden Schwingungen aus, was uns nicht überrascht, wenn wir sehen, dass die Reizweiterleitung der Nevenzellen über die Axione zu den Synapsen mittels geringer "elektischer" Spannung, und auch Neurotransmittern stattfindet.
Es fällt nicht schwer, von da den gedanklichen Schritt zu vollziehen, dass sämtliche Aktivitäten des Menschen Schwingungen auslösen, und wir auch Membrane besitzen (biologisch, im Körper) die diese Schwingungen aufnehmen. Eine Störung findet also auf der kleinsten molekularen Ebene statt.
Durch die Physik wissen wir, dass alle Quarks oder was auch immer sich in ständiger Schwingung befinden.
Sogar die Erde und andere Planeten besitzen eine ihnen eigene Schwingung, die als ein vom Ohr nicht wahrnehmbarer tiefer Summton imaginiert werden kann.
Was meint ihr, ob diese Schwingungen um uns herum, z.B. durch Satelliten, Lärm, ständige Radio-, TV-, Handy-Wellen, ganz abgesehen, von üblen Worten und Gedanken, sich alle positiv auswirken?
Ich bin jedenfalls froh, dass es zum Beispiel "gute" Musik gibt, die all der negativen Beschallung entgegenwirkt!
Aber das ist natürlich rein subjektiv. Könnte aber auch für die Auswahl der Musik und Klänge für die Oper wichtig sein?! Viele Grüße, Henri
Dein Zitat "die Welt ist Text" (Dekonstruktion und Intertextualität - in die Materie habe ich mich brav eingearbeitet) würde ich erst mal so stehen lassen. Dann weitergehen und sagen: Text ist Schwingung, JEDER Text hat eine Schwingung, ob er geschrieben oder gesprochen ist. Unsichtbar, geistig, eventuell auf einer feinstofflichen Ebene, also auf der molekularen Ebene meßbar und dokumentierbar, für manche Menschen spürbar, aber für die meisten nicht.
Also, angenommen, das wäre so, dann würde jedes Wort, was ich sage oder schreibe oder auch nur denke (!) eine Schwingung haben, die wahrscheinlich elektromagnetisch messbar wäre oder ist, wenn man die entsprechenden Instrumente dafür benutzt.
Wahrscheinlich können diese Schwingungen entweder positiv oder negativ geladen sein, stärker oder weniger stark oder "neutral", wie aus Chemie und Physik bekannt. Auch wenn das für dich Quark ist, der Mensch besteht aus über 70% aus Wasser, seine Zellen sind oder haben Membrane. Es ist daher nicht auszuschließen, dass die Schwingungen rings um uns und unsere eigenen Gedankenbewegungen (!) von den Körperzellen aufgenommen werden, dass sie etwas in unserem Körper bewirken. Jeder Gedanke, jedes Gefühl hat damit verbundene Schwingungen als Ursache und wird erst dann, in einem Bruchteil einer Sekunde zu TEXT. Anschaulich ist das in dem Satz "der Ton macht die Musik", du kannst Dinge mit verschiedenen Gefühlen geladen sagen und schreiben!
Sicher hast du schon ein Orchester bei der Probe gehört, das klingt nicht immer schön. So ungefähr ist das, was wir an Schwingungen täglich "empfangen", nur schlimmer, was Lärm für die Ohren ist, sind schädliche Schwingungen für die Zellmembran.
Wenn ich das zugrundelege, ist folglich alles, was ich von mir gebe, entweder Umweltverschmutzung oder fügt sich mit den Absonderungen der anderen zu einem einigermaßen harmonischen oder erträglichen Resonanzspektrum.
Das heißt, TEXT ist SCHWINGUNG und tritt mit der Umwelt in INTERAKTION.
Es könnte daher wichtig sein, was man sagt und wie man es sagt. Auch was man denkt, und wie man denkt.
Darauf wollte ich hinaus... Grüße, Henriette
Die Frage ist sehr gut : was mache ich, wenn ich mit "bad vibrations" beschossen werden? An diesem Punkt stehe ich des öfteren, eigentlich täglich.
Mein Erfahrungsbericht ist dieser, mit 20 habe ich meist direkt die Sachen, die mir entgegengebracht wurden mit demselben Muster "beantwortet". Sagte jemand "blöde Kuh", kam von mir sofort "Mistkerl" undsoweiter. Es gab viel Ärger, Verärgerung, Streitereien und unproduktive Verwicklungen, mit denen ich längerfristig beschäftigt war, Missverständnisse, Unfälle, Diebstahl, Angriffe, ungute Begegnungen. Ich brauchte starke Ventile, für meine Aggressionen, Alkohol, Kneipen, Musik, Zigaretten. Hass, Gift, Wut. Okay, die darauffolgenden 20 Jahre im Zeitraffer, allmählich dazugelernt, etwas klüger geworden, etwas mehr drauf geachtet, mit wem ich zu tun habe und wie miteinander umgegangen wird. Holprige Versuche, mich sachlicher und besser verständlich zu verhalten, zeigten erste Erfolge. Nicht immer. Ich wurde ausgenutzt und für blöde gehalten. Macht nichts. Leute mit denen kein "friedlicher" Austausch möglich ist, vermeide ich so gut es geht, da gehören leider eine ganze Menge dazu. War nicht einfach, weil man sich erst mal alleine fühlt. Aber dafür lernt man Leute kennen, die eher auf derselben Wellenlänge sind, wie man selber oder sogar noch besser drauf sind. Dass das überhaupt noch zu steigern ist... vor zwanzig Jahren hätte ich mir selber jetzt einen Vogel gezeigt!!! Mit der Zeit werde ich geübter, gelassener, die paar positiven Ergebnisse, die meine Verhaltensänderung gebracht hat, geben mir Kraft, es weiter zu versuchen. Rückfälle, Vorwürfe, Streit, Verletzungen, Trennung. Passiert alles, aber es hängt mir nicht mehr ganz so lange nach. Wenn jemand es auf "Krieg" mit mir anlegt, frage ich mich, ob diese Person für mich wichtig ist. Ist sie mir wichtig, versuche ich mit ihr eine Lösung zu finden. Will sie das nicht, beschliesse ich, dass die Person schon allein dadurch erheblich unwichtiger für mich wird. Auf diese Weise rege ich mich über ihr dämliches oder provozierendes Verhalten viel weniger auf, und begegne ihr um einiges gelassener, manchmal erledigt sich die Sache dann von selbst.
Es stimmt, der Wald könnte einem in den Rücken fallen. Ist mir auch schon passiert, aber auch das kann man verkraften. Es kommt darauf an, was mir wichtiger ist: Mich durchzusetzen, zu "gewinnen", oder meine Sicht der Dinge beizubehalten, auch wenn der andere sie ignoriert und trotz allem (!!) meine halbwegs gute Laune zu behalten. Laune ist das falsche Wort, es ist, auch wenn es sich affig anhört, eine Art, sich selber noch mögen zu können, weil man das Beste aus sich versucht, herauszuholen.
Das Beste aus mir und der jeweiligen Situation herauszuholen, das hätte ich früher gar nicht für möglich gehalten - das war mir auch viel zu langweilig und klingt so abstossend nach "happy end" oder Harmoniesucht. Nein, aber es geht nicht um Harmonie um jeden Preis oder geheuchelten Frieden, es kann durchaus Meinungsverschiedenheiten, Ärger, Grenzsetzungen geben, aber auf eine Art und Weise, dass weder ich noch der andere "das Gesicht verlieren".
Ich musste mein Gesicht erst wiederfinden, ich hatte keins mehr, und das war das allerschlimmste.
Lieber halte ich also mal "bad vibrations" aus, höre Musik oder denke an beschauliches, als dass ich mich sofort davon überwältigen lasse. Oft wundern sich Leute über mein Verhalten, und mit diesem kurzen Moment der widerwilligen Überraschung sind wir uns ein kleines Stück näher gekommen.
So jetzt habe ich aber genug von mir gequatscht. Du hast offenbar andere Erfahrungen oder eine andere Lebensphilosophie. Das ist sicher auch wesensabhängig. Für manche bin ich ganz sicher nur eine "Lusche"...
grüße, Henriette
An anderer Stelle hat jemand Jeanne ein plötzliches Harmoniebedürfnis vorgeworfen, als sei das eine Anwandlung von Schwäche. Nun, es ist kein Kunststück, polemisch zu schreiben, den ewigen Rebellen zu spielen und ein Pamphlet zu verfassen. Aber ein Anzeichen von Stärke ist das auch nicht.
Das gehört zu der mit materiellen Gütern nicht aufzuwiegenden "Belohung" der Arbeit im relativ friedlichen stillen Kämmerlein (wie ich) oder im relativ freien Elfenbeinturm (wie Sie), dass man ähnlich Gesinnte an Orten antrifft, wo man gar nicht damit gerechnet hatte!
Nein, zu den Höhen der Berühmtheit oder in die erste Reihe der Wichtigen kommt man damit NIE, aber mir ist das so wirklich lieber, weil ich für die dünne Luft des "Kampfes" und aggressiven Wettbewerbs nicht so geeignet bin. Das Feld überlasse ich relativ gern den selbstgewählten (oder selbsternannten) "Rampensäuen", sorry, mir fällt gerade kein angenehmeres Wort ein. Jeder kann nur auf seine Weise Zufriedenheit finden... Grüße, Henriette
P.S. Flohbär, ein gemeinsamer Theaterbesuch ist eine schöne Idee!
"Geht man auf dem formreligiösen Weg einen Schritt weiter, so zeigt sich, wie man Religion als bloße Vehikelfunktion einsetzen kann, um m a l a f i d e fremde Inhalte zu realisieren. Das unumgängliche Beispiel hierfür bieten die neuerdings wieder viel beachteten 'politischen Theologien', durch welche die Religion als psychosoziales Hilfswerk für den Staatserfolg herangezogen wird. [...] Sobald die formreligiöse Auffassung sich radikalisiert, schreitet die Abstraktion bis zu dem Punkt voran, an dem potentiell jeder beliebige c o n t e n t ein religoides Design anzunehmen vermag, sofern der c o n t e n t p r o v i d e r es wünscht. Religion erscheint dann als rhetorisch-ritueller Modus und als Immersionsverfahren, das jedem Projekt, sei es politisch, künstlerisch, industriell, sportlich oder therapeutisch, als Medium der Selbstverbreitung dienen kann." (Peter Sloterdijk, "Du mußt dein Leben ändern")
@ Flohbär: "Von allen Gedanken schätz ich doch am Meisten die Interessanten" (Die Sterne). Sie polarisieren leider nur: "Harmoniebedürfnis" vs. "ewiger Rebell". The truth is in between.
Er sagt: "Jeder ist gezwungen das Leben neu zu denken, wie er diese Welt auffasst, wie er in ihr lebt und auf sie reagiert."
Mich würde interessieren, was Jeanne zu Leben, Tod und Krieg sagt.
Wenn die Quelle philosophisch gesehen "Rückwendung zum Ursprung des Denkens" ist, dann hat jeder der zum Ursprung des Denkens also zu einer geistigen (spirituellen Quelle) zurückkehren möchte, ein "Anrecht" bzw. die Möglichkeit dazu jederzeit und uneingeschränkt zur Verfügung! Logischerweise muss daher auch gar nicht um die Quelle "gekämpft" werden, das ist überflüssig, denn es ist für ALLE GENUG DA.
Die "Mittel im Kampf um die Quelle" können daher nur künstlich geschaffen sein, fiktiv, erfunden und an den Haaren herbeigezogen. ÜBERFLÜSSIG, oder? Das ganze Hickhack, Heckmeck, und Muckefuck findet daher wahrscheinlich nur aus Langeweile, also zur Unterhaltung statt. Oder weil die Leute nichts besseres zu tun haben, was aufs selbe hinausläuft. Oder bin ich jetzt echt komplett verblödet? Was meint ihr, liebe Grüße, Feli
Schließlich, über Leben, Tod und Krieg lässt sich nichts Universelles sagen. Für mich ist eine kritische Haltung immer verbunden mit einem verantwortlichen Handeln in jeweils konkreten Situationen. Alles andere ist ideologisch-metaphysische Indoktrinierung.
Jeanne. Niemand ist gezwungen neu zu denken oder sich aufzuopfern. Es gibt immer Entscheider und Nichteintscheider im Machtgefüge. Daher gibt es Menschen, die Angst vor der Macht haben und die nicht erkennen, wie die Struktur der Macht ist. Um das zu analysieren braucht es kluge Köpfe wie Sie. Jeder kann tun, was er für richtig halten. Der eine kifft, der andere philosophiert, der nächste zeugt ein Kind. Das ist die Vielfalt von der Glissant redet. Jeden Tag aber verändern sich die Dinge, sei es nur eine Steuererhöhung. Was ist dann für den Einzelnen die Konsequenz? Vielleicht hat er nach der Steuerhöhung weniger Geld, er kann sich nur noch bei Aldi Asiatische Nudelsuppe holen, in der das Hühnerfleisch reine Chemie ist. Weitere Konsequenz möglich er bekommt von den Inhaltstoffen der Nudelsuppe Krebs. Alles ist ineinander verwoben und nicht alles ist in Worte zu fassen und beweisbar. Möglich die Steuerhöhung führt zum Tod des Instant Suppenessers. Und irgendwo stehen Sie ein glitzekleines Menschlein mit machtvollen Gedanken. Was wollen Sie tun in Zukunft, wenn Sie alles so gut durchschauen?Was verstehen Sie unter verantwortlichem Handeln? Machen Sie Drecksarbeit? Wenn ja, was ist die Konsequenz? Wollen Sie nicht an de Quelle oder will nicht jeder an die Quelle?
Was kommt nach der Philosophie? Wollen Sie Steine werfen? Sich anketten am Reichstag? Oder sind Sie ein Mitläufer? Welche Rolle übernehmen Sie im Spiel um die Quelle? Sind Sie der kluge Moderator? Der Weltphilosophenzitierer? Welche Maske trügen Sie dann?
Sie kennt die passenden Zitate, Werke und "Vordenker", denen wir anderen dann hinterherdenken können. Was wäre denn Ihre Rolle, wahlsinn? Alles Gute, Karl
Den Text "Marionettentheater" von Kleist sollte Henri mitbringen. Er könnte den Dramaturgen geben, der auch auf die Bühne kommt und ab und an unterbricht.
Er fragt: Herrr Kleist, oder sind Sie Wahlsinn, was machen Sie in Afrika? Kleist sagt, stotternd, überall ist Afrika.
Das Marionettentheater handelt von der menschlichen Unzulänglichkeiten, die Afrikaoper auch.
Mir gefällt persönlich die Rolle "Kleist als Autist" irgendwie besser, wenn ich schon eine spielen soll. Den Text von Marionettentheater, hab ich noch nie von gehört, kann mir den jemand per mail rüberschicken? Oder Sven, kannst du bei Gelegenheit mal was drüber sagen?
Toll, dass wir nun auch endlich wissen, dass es in der Oper (wie auch im Marionettentheater) um "menschliche Unzulänglichkeiten" geht. Puh, bin ich erleichtert.
Wünsche allen einen schönen Tag und vorab auch schon mal eine schönes Wochenende! Grüße, Henri
Was hältst du von der Idee? Du kannst aber auch gerne Dramaturg sein, ganz wie du willst... Grüße Henri
In Kleists Essay "Über das Marionettentheater" geht es übrigens um das Potential der menschlichen Erkenntnis: "Mithin, sagte ich ein wenig zerstreut, müßten wir wieder vom Baum der Erkenntnis essen, um in den Stand der Unschuld zurückzufallen."
Denn ernie&bert, wir beide, ich und mein bester kumpel, wir leben schon lange im stand der unschuld, in der geistigen einheit des menschlichen nebeneinanders.
ernie&bert sind immer nebeneinander, nie übereinander.
drecksarbeit machen wir grundsätzlich nicht, dafür kommt ab und zu miss piggy bei uns putzen.
dürfen wir sie zu einem gepflegten umtrunk in einem lokal ihrer wahl treffen - nicht im wahllokal!!! - um mal einen blick auf ihre zweifellos götter- oder engelsgleiche gestalt zu werfen, ernie hat schon schlafstörungen, weil ihr heroisches bild ihm nicht aus dem kopf geht, die ganze sesamstrasse schwärmt für sie, ihre glühenden verehrer, ernie&bert
Liebes Team, das ist der absolute Hammer: Ernie und Bert als Autisten in der Afrikanischen Oper! Oder greife ich da schon zu weit vor?
Und auch Kleist passt sehr gut, mit seiner inneren Zerrissenheit. Hier aus einem Brief an seine Schwester: "Die Hölle gab mir meine halben Talente, der Himmel schenke dem Menschen ein ganzes oder gar keins."
1811 beging er mit seiner Freundin Henriette Vogel, die unheilbar krank war, Selbstmord. ...Er hatte keins seiner Dramen zu Lebzeiten auf der Bühne gesehen, nur drei seiner Stücke wurden mit geringem Echo aufgeführt. In seinen Stücken spiegeln sich seine verzweifelten Versuche, sich der Wahrheit und Untrüglichkeit des Gefühls zu vergewissern.
Keine schicksalshafte (göttlich verursachte) Zwangsläufigkeit führt zur Katastrophe, zum Beispiel im Schauspiel "Familie Schroffenstein", wo die jeweiligen Unfälle von den verfeindeten Familien aus Paranoia für absichtliche Morde gehalten werden.
"Durch den Argwohn, durch das von Hass geblendete Gefühl, wird der bloße Anschein einer bösen Absicht zur geglaubten aber falschen GEWISSHEIT"
Und ein Zitat aus Kleists Drama von 1803:
"Denn etwas gibt´s, das über alles Wähnen /
Und Wissen hoch erhaben - das Gefühl / Ist es
der Seelengüte andrer."
Wir sind auf dem richtigen Weg, abstrakta überwinde dein aspergus-Syndrom (heisst das nicht Asperger) oder mache zumindest platonisch weiter mit,
ihr seid großartig und danke vor allem Ernie und Bert, mir fehlen die Worte... Viele Grüße, Henri
einen wunderschönen guten morgen wünsche ich euch!
ach, bin ich froh endlich wieder hier zu sein, ich hoffe ihr seht das genauso! jetzt können wir die arbeit hoffentlich wieder vernünftig fortsetzten.
die sache mit der quelle gefällt mir ja auch außerordentlich gut! vielleicht könnten wir sie symbolisch für meinen schamanen ersetzen, damit es deshalb keinen streit mehr gibt. das müsste ich mir aber nochmal überlegen.
auch die zwei autisten! - sehr schön, wirklich. damit sollten wir weiterarbeiten, ich verstehe bloß nicht weshalb ihr jetzt mit kleist weitermachen wollt? wir waren doch bei canto und neruda! also wir müssen dringend wieder soetwas wie einen roten faden und eine gewisse struktur finden. bitte vergesst nicht worum es uns einmal ging...so geht das nicht weiter!!!
oder wir machen sowas wie eine collage, aber ich muss mich erstmal ordnen.
alles in allem würde ich sagen wir lassen es wie gehabt ruhig angehen.
bis bald...
heute nachmittag ist in der sesamstrasse ein fest mit demo, denn die wollen unsere strasse mit einem einkaufscenter plus riesenparkplatz und anbindung zur schnellstrasse plattmachen. auch jim henson, der wie ein löwe für uns gekämpft hat, kann nichts mehr machen...
als erstes solle oskar aus seiner mülltonne geräumt werden, die shop-kette sagt, er passt nicht ins bild, seine tonne ist zu schäbig.
liebe frau jeanne, sie sind und bleiben unsere traumfrau und sobald es geht möchten wir uns gerne mit ihnen an einem sonntag im august treffen, nur wie gesagt, momentan steht der strassenkampf an.
sie haben uns mir ihrer antwort sehr glücklich gemacht, wir schmachten weiter! luftküsse von ernie&bert
He, aber mach dir keinen Stress, ich denke, die Quelle, der Schamane, das Hühner-Ritual, der Trommeltanz, Jeanne mit den Messern und Heiner-Müller-Zitaten, captain GM, der canto general, das sind nach wie vor feste Bestandteile der Oper!
Hinzu gekommen sind seit neuestem nur Ernie und Bert, was Henriette jetzt genau mit der Kleist-Geschichte sagen will, weiß ich nicht, ich glaub, sie ist da nur auf was interessantes gestossen.
Du und ich sind nach wie vor Schwestern der Wahrheit, jedenfalls ist da offiziell noch nichts geändert. Du, es haben jetzt einige eine Pause gemacht, ich tret auch mal ein bißchen ruhiger, aber wir bleiben dran!
Liebe Grüße, Feli P.S. Grüße natürlich an alle
er ist ein philosoph in seinem element
das stört die tiere nicht am trinken
denn sie wissen
wasser ist gut
De Coubertin wollte den Inhalt Sport an eine religiöse Form binden. Die olympische Bewegung im Sinne Coubertins ist mittlerweile entspiritualisiert und hat mit den Strukturmerkmalen einer Religion nichts mehr zu tun. Zurück bleibt die Hierarchie der Funktionäre und ein System von Exerzitien, die Trainingseinheiten heißen. Training ist nach Sloterdijk nun aber etwas anderes als Übung. Denn das Training bleibt angewiesen auf die äußere Unterweisung, wohingegen die Übung aus einem inneren Antrieb heraus erfolgt.
Die Church of Scientology dagegen hat sich das Spirituelle weltlich angeeignet. Meister Hubbard wird als Erwecker der Menschheit gefeiert, nachdem zuvor die Scientology-oder-Selbstmord-Apokalypse geschürt und ordentlich für das survival-Training von Geist oder Seele abkassiert wurde.
Kurz: Nach Sloterdijk ist Religion nichts als Opium für das Volk. Stattdessen kommt es darauf an, sich durch Übungen selbst zu erzeugen und dabei über sich hinauszugehen. Es geht um die Selbstbildung alles Humanen. Alles was wir tun, wirkt unablässig auf uns zurück.
möchte nur mal wieder von mir hören lassen. Im Moment kann ich nicht viel Recherche -Arbeit leisten, weil ich für die Bundestagswahl als Wahlhelfer und supporter von Horst Schlämmer fungiere, habe mich für dieses ehrenamtliche Engagement spontan entschieden. Die Partei heißt HSP, aber ich will hier keine Schleichwerbung machen, das hat Horst auch gar nicht nötig.
Canto general, Sloterdijk und Scientology müsstet ihr also mal alleine googeln.
Nach der Wahl stehe ich dem Projekt wieder zur Verfügung, bis dahin, viel Erfolg, euer Sven
war gestern und heute mit kleist-recherche beschäftigt und habe die nächste zeit viel zu tun. werde deshalb auch, wie feli, etwas ruhiger treten, aber dabei bleiben.
schlaft gut und inspirative opernträume!!!
"der frosch starrt löcher in die luft
er ist ein philosoph in seinem element
das stört die tiere nicht am trinken
denn sie wissen
wasser ist gut"
Henriette, das könnte eine Schlüsselszene für die Ausgangslage an der Quelle in der Oper sein, nicht wahr?
Ich schlage Jörn Jörn als freien Mitarbeiter vor, wenn er singen kann, sogar für die Rolle als Frosch, die sicher von einem Tenor besetzt werden sollte...
Alles Gute, Karl
bin noch in der wüste gobi auf meiner expedition durch die mongolei+++wir haben funkkontakt zu befreundeten stationen+++diese haben funkmeldungen von captain gm mitgehört+++er plant ein ganz grosses ding+++es geht nicht nur um afrika+++es geht um europa+++auch asien+++wahrscheinlich muss ich untertauchen+++für eine weile+++die funkverbindung ist sehr schlecht+++ichasfk mxdaioschluß krrrrckssxxxkafjadj
`tschuldigung, ich hab mich in das Leben und Werk von Kleist so reinvertieft, dass ich alles andere um mich herum ganz vergessen hab.
Das war ein ganz schöner Schreck gestern Nacht, die Meldung von wüstenfuchs zu lesen.
Habs erst überhaupt nicht verstanden, und bin immer noch etwas durcheinander darüber.
Eins sollte aber klar sein, Wüstenfuchs hat mit uns Kontakt aufgenommen, weil er uns etwas wichtiges - aus seiner Sicht - mitteilen will.
Mongolei ist ziemlich weit weg und auch echt riesig, wie ich glaube. Was können wir also tun?
Meine Idee war: kennt sich jemand mit Funkgeräten aus, hat jemand ein Funkgerät, und sieht er eine Möglichkeit, irgendwie mit wüstenfucs in Kontakt zu treten ?
Immerhin ist er ein Mitglied unseres Teams und ich denke er würde das umgekehrt auch für einen von uns tun...
Mit Politik kenne ich mich nicht so aus, und habe da auch Berührungsängste, aber das wäre eventuell auch eine Möglichkeit, zuständige Politiker und Außenminister einzuweihen und um Hilfe zu bitten. Kürzlich würden doch auch wieder Geiseln in Malaysia mit Millionen von Frau Merkel freigelassen, oder?
Sven kannst du da die zuständigen Diplomaten herausfinden und auch per email anschreiben?
Wer noch andere Einfälle oder Vorschläge hat, bitte gleich melden, wie immer. Aus der Fülle der Ideen werden wir eine Lösung finden, hoffentlich,
eure Henriette
schön wieder von dir zu lesen.
ich bin auch immer noch mit kleist beschäftigt, zur zeit lese ich gerade amphitryon, spannende sache, aber alles sehr komplex, muss mich noch mehr in die materie vertiefen, um einen bogen zu unserer oper zu spannen. und habe leider zu wenig zeit...
so, aber jetzt erstmal zum momentanen problem oder besser zur katastrophenankündigung, ich war ja gestern genauso geschockt.
zum glück geht es unserem wundervollen, geliebten carlos gut, bin ich froh!!!
aber wir müssen unbedingt mit wüstenfuchs kontakt aufnehmen, mit funkgeräten kenne ich mich leider gar nicht besonders gut aus, aber wenn niemanden was besseres einfällt, könnte ich es mit einem schamanischen trommeltanz versuchen! was hälst du davon?
danke, dass ich es nochmal schreiben darf, das übt im Formulieren und Konzentieren.
Wie ich gestern bereits feststellte:
Ich habe zwar eine alte Funkerausrüstung, noch aus dem letzten Weltkrieg im Keller, aber ich sehe nicht ein, was ich mit Herrn Wüstenfuchs und seinen rebellischen Eskapaden und seinen abgehörten Funksprüchen von Captain GM zu tun habe. Das ist doch sein Problem!?
Und warum soll Sven mit Politikern Kontakt aufnehmen, wenn noch nicht mal eine konkrete Geiselnahme oder Lösegeldforderung im Raum steht.
Henriette und Sugar, bewahren Sie Ruhe und lassen Sie uns abwarten, ob einen neue Nachricht aus der Wüste Gobi kommt, und sich ggf. die Lage bereits entspannt hat...
Stattdessen wieder die Afrikanische Oper in den Fokus rücken, Kleist ist da ein guter Stimulus,
Alles Gute, Karl
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Herzlich
Die Redaktion