Intellektuelle rufen zum Widerstand gegen die Regierung Orbán in Ungarn
Gegenöffentlichkeit installieren
4. April 2013. In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Theater der Zeit" rufen 40 Künstler und Intellektuelle aus Deutschland und Österreich dazu auf, europaweit eine Gegenöffentlichkeit zu installieren, um über die Entwicklungen in Ungarn zu informieren. Darüber hinaus sollen Strukturen geschaffen werden, um Protest und Widerstand gegen das Regime von Viktor Orbán organisieren und unterstützen zu helfen.
Nach dem Vorbild der Pariser Konferenz "Zur Verteidigung der Kultur" vom Juni 1935, die Kräfte gegen den aufkommenden Faschismus in Europa zu bündeln versuchte (und zu dessen Teilnehmern u.a. André Gide, Ilja Ehrenburg, Robert Musil, Aldous Huxley, Heinrich Mann, Bert Brecht, Lion Feuchtwanger, Boris Pasternak gehörten), soll in Wien ein Strategiekongress erste Maßnahmen treffen. Wann dieser Kongress stattfinden soll, geht aus der Erklärung nicht hervor.
Zu den Unterzeichnern des von Klauß Pierwoß initiierten Aufrufes gehören u.a. Karin Beier, Thomas Ostermeier, Friedrich Schorlemer, Matthias Hartmann und Elfriede Jelinek. Hartmann und Jelinek hatten bereits im Ende Januar einen offenen Protestbrief an Zoltán Balog gerichtet, der in Ungarn Minister für Humanressourcen ist und dem auch die Kultur untersteht. Der mit "Stiftet Aufruhr" überschriebene aktuelle Protestaufruf wurde inzwischen auch von anderen Medien verbreitet, darunter der Frankfurter Rundschau.
(sle)
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"Mit den üblichen Protest-Gepflogenheiten der demokratischen Zivilgesellschaft lässt sich in und gegen Ungarn nichts mehr ausrichten." Will man etwas gegen Ungarn ausrichten? Oder meint man hier nicht vielleicht doch die ungarische Regierung?
Und besonders gruselig: "Ungarn auf zeitgemäße Weise befreien". Vielleicht hätten diese "Intellektuellen" sich mal anschauen sollen, wer schon alles den Begriff der "Befreiung" für sich instrumentalisiert hat und ob man sich in die Niederungen solchen Vokabulars begeben möchte.
Überhaupt liest sich das Ganze eher als ein Versuch, sich selbst in die Schlagzeilen zu bringen denn als ernst gemeinter Vorschlag. Wo sind denn die konkreten Schritte? Womit geht man - sieht man vom Säbelrasseln ab - über die in der Einleitung als vergeblich geschmähten Resolutionen hinaus?
da kann ich ihnen nur zustimmen, denn bei der Formlierung "Ungarn... befreien" erschrak ich regelrecht und dachte, jetzt werden sie größenwahnsinnig.
Natürlich gibt es Wege konkret zu handeln. In der ungarischen Verfassung ist die Gewaltenteilung festgeschrieben, gleich zu Beginn. Zudem steht dort geschrieben, dass jeder Bürger das Recht hat gegen einen Verstoß zu klagen.
Sinnvoll wäre es eine solche Klage vom Ausland aus mental und finanziell zu unterstützen.
Zu dem frage ich mich immer: Wo bleibt eigentlich die europäische Verfassungsbewegung? Nur eine Währungsunion ist eben viel zu wenig.
So wie der Aufruf jetzt da steht könnte ich ihn nicht unterschreiben. Schade eigentlich.
GRUNDLEGENDES
Artikel A
Der Name unseres VATERLANDES ist Ungarn.
Artikel B
(1)
Ungarn ist ein unabhängiger, demokratischer Rechtsstaat.
(2)
Die Staatsform Ungarns ist die Republik.
(3)
Alle Macht geht vom Volk aus.
(4)
Das Volk übt seine Macht über seine gewählten Vertreter, im Ausnahmefall unmittelbar aus.
Artikel C
(1)
Die Tätigkeit des ungarischen Staates beruht auf dem Prinzip der Gewaltenteilung.
(2)
Niemand darf Tätigkeiten ausüben, die auf die gewaltsame Erlangung oder Ausübung der Macht sowie auf den ausschließlichen Besitz der Macht gerichtet sind. Jeder ist dazu berechtigt und verpflichtet, auf dem gesetzlichen Wege gegen solche Bestrebungen aufzutreten.
Ich zitiere ein Rechtsmittel mit dem man sinvoll diese Krise in Ungarn bekämpfen könnte, sicher eines der edelsten Instrumente der ungarischen Verfassung, dass jeder nutzen kann, nein, er soll sich sogar dazu verpflichtet fühlen, falls er ungarischer Bürger ist.
Und was hätten sie denn gegen eine europäische Verfassung? Daran wagte wohl noch kein Intektueller der Weimarer Republik zu denken.
Stellen sie mal ihre Reflexe mir gegenüber ab.
Und gerade ist Deutschland, was die Pressefreiheit betrifft auf Rang 17 gefallen und steht nun zwischen Costa Rica und Tschechien.
http://www.welt.de/politik/deutschland/article113224831/Deutschland-faellt-bei-Pressefreiheit-auf-Rang-17.html
Wir haben erst vor kurzem zwei Minister verloren die ihre Doktorarbeiten plagiierten und einen zweifelhaften Bundespräsidenten.
Angela Merkel wird europaweit als Hitler oder wahlweise faschistisches Schwein abgebildet. Wir bekommen seit Jahren kein Verbot der NPD hin. Immerhin wurden die nationalen Garden in Ungarn schon einmal verboten. Lassen sie mich nachdenken, in Sachsen bekam die NPD einmal 19%, so ganz knapp hinter der SPD und in Schwerin sind sie auch gut vetreten.
Sicher, unsere Demokratie ist widerstandsfähiger, weil sie schon etwas älter ist. Sie ist geübt darin Konflikte zu moderieren. - Nur ist es eben so, dass fast nichts mit dem deutschen Nationalismus vergleichbar wäre.
Nationalismus in anderen europäischen Ländern spielt eine andere Rolle. Eine schlichte Erkenntniss. Aber ebenso schlagend.
Also ich würde mir gerne wünschen, dass wir Deutschen in diesen Moment von den Franzosen oder Engländern befreit würden. Kleiner Scherz.
Ein echter Fäulnissherd war auch Berlusconi, und?...wollten deutsche Theaterkünstler da Italien befreien?
Ein Riesenquark ohne ein echtes Fundament.
http://www.guardian.co.uk/commentisfree/2013/apr/03/hungary-ignorant-nonsense
Aber in der Sache ist das richtig. Martin Baucks zitiert zwar korrekt die Verfassung, aber die Präamble derselben, Gott segne die Ungarn: Nationales Bekenntnis, ist meines Erachtens ein drastisch reaktionärer Text, der als Präamble den Ton der Interpretation des Nachfolgenden vorgibt. Dass Ungarn sich massiv nach rechts bewegt, und die Lage für Andersdenkende, Andersfühlende und Andersseiende unerträglich verschlechtert, kann man zwar immer in Frage stellen - aber irgendwann sind für die Betroffenen vor Ort die Feinheiten nicht mehr interessant.
Ich sage aber auch, dass ein solcher Kongress als reine Ungarnkonferenz eine sensationell verschenkte Chance wäre. So liegt zum Beispiel die freie Theaterszene in den Mittelmeeranrainern ebenfalls todkrank darnieder, mit bis zu 50%em Sterben freier Theatergruppen in einem Gründungsland wie Italien. Und davon abgesehen sollte man niemals ein Feindbild aufbauen, an dem man sich abarbeiten kann, und die eigenen Schwächen überspielt. "Verteidigung der Kultur II" - absolut. Aber Europa, als die kulturelle Utopie, die es ist, verdient und braucht eine gesamteuropäische Verteidigung, nicht eine Lokaloperation Ungarn. Ungarn wird sicher einer zentraler Punkt sein - aber wenn der Kongress sich nur für andere und nicht für alle interessiert, dann hat er ein ziemlich falsches Bewusstsein und verschenkt sich selbst.
Tibor Fischer, englischer Autor und Sohn ungarischer Einwanderer, erklärt, dass wir hier im Westen alle hysterisch sind und von Ungarn keine Ahnung haben. Die Ungarn wüssten schon wie ein Diktator aussieht und Orban wäre eben keiner. Die Verleumdungen gegen ihn aus dem Lande selber, sind nur von den abgewählten Kommunisten inszeniert worden. Orbans Feinde kommen alle nur von der linken Seite. Wem die Regierung nicht passt, kann sie ja demnächst wieder abwählen. Roma sind auch während der letzten Regierung umgebracht worden. Die ungarische Opposition hat sich schändlich benommen und ein groteskes Bild von Ungarn im Ausland gefördert. Der Schriftsteller György Konrád, einer der Gründer der Freien Demokraten (SZDSZ), der Partei, die endgültig in der letzten Wahl ausgelöscht wurde (definitively wiped out) hat wohl das Kind mit dem Bade ausgekippt, mit seinem Gerede vom Ende der Demokratie. Was eigentlich nur bedeutet, dass er und seine Freunde nicht mehr die ausgezeichneten Törtchen vom Parlamentsbuffet genießen können. Wenn einer den Titel Demokrat verdient, dann ist das Orban.
Klingt wie ein bekannter Ausspruch eines Ex-Budeskanzlers zu Putin.
Fischer fügt noch an, dass in etwa einem Jahr - wenn keine Juden an den Laternenmasten hängen werden und ganze Packungen von Journalisten in den Kerkern verschwunden sind - das wohl einigen Linken etwas peinlich sein wird.
Auch wenn das eine typisch britische schwarze Satire sein soll, kann ich darüber nicht wirklich lachen.
http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/ungarn-eine-‚ethnonationale-diktatur‘-mitten-europa-7649
Es gibt zahlreiche Artikel und Interviews von und mit Magdalena Marsovszky im Netz. Sie sprechen allesamt eine andere Sprache als der reaktionäre Artikel von Tibor Fischer.
Gibt's diesen Titel wirklich?
An ihrer Sprache sollt ihr sie erkennen, sagt Karl Kraus.
Ich kann mich nicht erinnern, dass irgendwann zuvor eine Gruppe von deutschsprachigen Künstler sich über einen europäischen „Fäulnissherd“ gebeugten hätten, Krisenherd wäre wohl eher das passende Wort, und zugleich die Befreiung eines ganzen Landes, eines Volkes als ihr Ziel ansahen.
Abgesehen davon, dass dieses Ziel überzogen erscheint, ist es auch wenig realistisch, denn mit welchen Mitteln wollten solche Künstler denn ihr Ziel erreichen. Mit einer Konferenz zum Thema Kultur? Diese Gruppe hat es ja nicht einmal für nötig erachtet sich mit Künstlern aus anderen Bereichen zu vernetzen, geschweige denn mit Mitgliedern der Politik.
Hinter diesem Ansinnen steht unbewusst die Haltung, Theater erfülle immer noch eine gesamtpolitische Funktion. Das ist eine solch schreckliche Selbstüberschätzung, dass es die Frage aufwirft, ob dort nicht eine Gruppe Theaterschaffender aus dem Bewusstsein der eigenen Unwichtigkeit heraus sich auf ein Thema stürzt, um sich selber in Europa aufzuwerten, um an eine Vergangenheit wieder anzuschließen, die eigentlich schon verloren ist?
Hierzu sucht man sich als Gegenstand ein osteuropäisches Land aus und knüpft zugleich an alte Ressentiments an. Natürlich ist die Situation der Sinti und Roma in Ungarn schrecklich, dies ist sie aber nicht erst seit Orban. Und ja, es gibt eine bedenkliche Entwicklung im Bereich der Medien und der Kultur.
Aber ich kann mich auch nicht des Eindrucks erwehren, dass sich hier ein paar deutschsprachige Theaterleute auch endlich einmal als „Befreier“ aufspielen wollen, um sich einer „gewissen historischen Rolle der Deutschen in der europäischen Geschichte“ weiter zu entledigen. Niemand von ihnen würde sich so schnell wagen oder hätte sich gewagt, den selben Blick mit der selben Haltung, den sie heute auf Ungarn werfen, auf andere europäische Länder zu werfen. Anlass gab es dazu in Italien, aber auch in Frankreich zur Zeit der Ermordung jüdischer Schulkinder, aber auch erst kürzlich als 300 000 Tausend Menschen gegen die Homo-Ehe in Paris demonstrierten.
Ebenso lohnenswert wäre es den Blick nach Innen zu richten und das eigene Land zu betrachten. Es wäre überhaupt sinnvoll, auch mit Sicht auf Menschen wie „Breivik“ den Blick insgesamt zu öffnen für die kulturellen Gefährdungen in Europa. Aber es soll eben dieser schmale Blick eine Spezialgruppe deutscher Künstler auf Ungarn bleiben. Das missfällt mir.
vorher vielleicht informieren! bevor man selber schlaumeiert.
und ja der titel klingt etwas lächerlich aber er heißt nunmal so.
(eben auch ne folge von "Umstrukturierungen inkl. Umbennenungen" bei den Ministerien in ungarn vor einigen Jahren.)
(Und an Ihrer Sprache kann mann Sie erkennen! Große Worte zitieren von Großen, weil mann selber zu "klein" und zu faul ist zum Denken.)
reingefallen, na.ka.
Ich hab das "Zitat" Karl Kraus untergeschoben, um mir Autorität zu erschleichen.
Aber immerhin haben Sie mir jetzt "großes" Denken bescheinigt.
Enikö
Ja, das ist schon seltsam, wenn Menschen sich auf ein Medium als "Waffe" gegen Ungarn berufen und es so gar nicht nutzen wollen, zumindestens nicht hier, Frank Patrick Steckel ausgenommen.
Zum Teil wird es eine Generationenfrage sein und zu anderen Teilen meine diese Menschen wohl auch, sich einen solchen Ruf und Nimbus verschafft zu haben, dass es sich ausschließt dieses Medium wirklich zu nutzen.
Sie leben von einem etwas ältlichen Sendungsbewußtsein, sie seien der Sender und die anderen die Empfänger. Meldet sich der Empfänger unangenehm und kritisch zurück, schnappen sie ein, oder strafen den Empfänger mit Ignoranz und Missachtung ab, um ihn abzuwerten.
Schwierig, wenn man sich denoch dieses Mediums bedienen will.
Da scheuen die Macher dieses Aufrufs die Mühen der Ebene.
Diese Seite müsste ja an sich auch europaweit ganz gut vernetzt sein, aber man hört nichts aus den anderen Ländern, außer eben sie.
Schon seltsam.
Und klar ist doch auch seit ehedem, dass es mitnichten allein um die "Faschisierung" (und wie das schon wieder klingt, wie "Faschiertes") eines Landes geht, sondern vielmehr und zuallererst um die Finanzialisierung und Ökonomisierung der europäischen Gemeinschaft als Verbindung der unterschiedlichsten Kulturen und Menschen. DAS verschärft den Rechtsruck innerhalb der Regierungen Europas, nicht allein innerhalb Ungarns.
Schließlich, warum werden die "Greepeace-Aktivisten" in der Anzeige so hervorgehoben? Wollen die die Wale vor den Finanzhaien retten?
Das ganze klingt doch wie ein Anarchoflugblatt aus den Siebzigern? Und da unterschreiben sovielmal Intendanten? Was ist das für ein Club von Denkern? Die wenden sich gar nicht an User, die wenden sich nur an andere europäische Eliten. Was hat das mit neuen Medien zu tun? Da wäre doch ein Clubhaus naheliegender.
(Sehr geehrter Dragan, in Zeiten von Google ist Ihre Eingangsfrage eigentlich nur polemisch. Aber für den Fall, dass sie doch ernst gemeint ist: http://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Pierwoss . Mit freundlichen Grüßen, die Redaktion)
Dann kann ich nur sagen, wenn die Wirkung dieses "Aufruhrs" das werden sollte, was Herr Rothschild hier zusammenfasst, Herr Khuon, Herr Steckel und die vielen anderen: Nein! Die Ungarn in ihrer Gesamtheit sind nicht dabei sich als die neue Herrenrasse in Europa zu etableren. auch planen sie nicht Polen zu überfallen oder gegen Russland zu Felde zu ziehen. Sie haben nicht vor systematisch 6 Millionen Juden und unzählige Sinti und Roma in Konzentrationslagern zu ermorden.
Der Antisemitismus und der Antiziganismus, selbst der Nationalismus ist kein spezifisch ungarisches Problem. Sondern eher ein europäisches, wenn nicht ein weltweites Problem.
Auch wir schicken Sinti und Roma zurück nach Serbien und sonstwo hin. In diesem Zusammenhang von "Deportation" zu reden, wäre fatal und völlig falsch und degoutant.
Nochmal 2013 in Ungarn ist nicht 1933 in Deutschland. Ich denke, meine Herren, meine Damen sie müssen sich dringend gedanklich korrigieren und ihren Blick auf das gesamte Europa weiten.
oh mein gott ist das eine "coole" Antwort. "wirklich."
eigentlich habe ich genau das Gegenteil gesagt. aber die Deutsche Sprache ist ja schwierig.
von wo das zitat ist? naja es scheint ja wohl tatsächlich umstritten zu sein ob das von karl kraus ist oder es nicht schon eine überlieferung und Abwandlung von noch früher ist. ich habe es ja aber nicht zitiert oder falsch zitiert oder geliehen und dann als seins ausgegeben sondern sie.
mit karl kraus verbunden ist der satz dennoch: also wirklich - warum schreibt jemand sowas und dann sagt er auch noch selber dass er mogelt "um sich Autorität zu verschaffen": wo denn bitte schön und bei wem. hier in dem blog? und noch dazu einfach falsch informiert: wieder mal.
also summa summarum:
1. dieser satz, er wird zum teil karl kraus zugeschrieben.
2. sie denken, dass nicht. schreiben es aber trotzdem von ihm als Zitat: "um besser dazustehen." sehr weise.
3. das klappt nicht, weil sie das Zitat auf was anwenden, wo das garnicht zutrifft. der Minister der Humanressourcen, heißt einfach so. also wo bleibt ihr argument???
4. dann einen pseudo-Rückzieher. "haha das ist garnicht karl kraus... das bin ich": und jetzt wird's richtig kindisch und mann merkt sie haben garnichts verstanden und schreiben hier vor sich hin...
5. sie titulieren sich selber als groß.
wenn jemand es fertig bringt was zu korrigieren/zu bemängeln weil er fälschlicher weise denkt ein politischer Titel kann so nicht heißen und dann andeutet andere seien blöd obwohl er selber falsch liegt und dabei auch plakativ und selbstgefällig zitiert und nicht mal weiß was... und dann noch meint er sei ein großer denker. aber den eigentlichen fehler, was zu korrigieren was richtig ist, nicht zugegeben wollen: klein, ganz klein.
entschuldigung, aber:
do you speak german?!
Bei gleicher Geistlosigkeit kommt es auf den Unterschied der Körperfülle an. Ein Dummkopf sollte nicht zu viel Raum einnehmen.
Der Nationalismus, das ist die Liebe, die mich mit den Dummköpfen meines Landes verbindet, mit den Beleidigern meiner Sitten und mit den Schändern meiner Sprache.
Die Gedankenfreiheit haben wir. Jetzt brauchen wir nur noch die Gedanken.
Eine der verbreitetsten Krankheit ist die Diagnose.
Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten.
Bildung „= Was die meisten empfangen, viele weitergeben und wenige haben.“
Bildung
„In der deutschen Bildung nimmt den ersten Platz die Bescheidwissenschaft ein.“
Denken
„Gedanken sind zollfrei, aber man hat doch Scherereien.“
Deutsche
„Die Deutschen sitzen an der Tafel einer Kultur, bei der Prahlhans Küchenmeister ist.“
Karl Kraus (1874-1936), östr. Kritiker, Satiriker, Essayist u. Dramatiker
das was derzeit in ungarn passiert steht nicht nur für die unfähigkeit zur selbsterkenntnis und zum Selbstbewusstsein eines demokratischen eu-landes für seine eigenen werte zu kämpfen und seine geistige Paralyse zu überwinden sondern es steht auch für die Unfähigkeit zur Erkenntnis seitens der EU-Führung den Betrug an europäischen werten konsequent offen aufzudecken und zu korrigieren.
das deutsche künstler "sich einmischen" ist teil dieser Erkenntnis und erklärt sich vielleicht auch auf grund von Künstler-Empathie. und nicht eitelkeit.
es zeigt eher die selbstgerechte Eitelkeit von denen, die das hier anderen, die nicht schweigen wollen, unterstellen.
und das vehöhnt nur die angst und die trauer aller ungarn die unter der jetzigen regierung extremst leiden. sei es im In,- oder Ausland.
Frank-Patrick Steckel, einer der Unterzeichner des Aufrufs, hat mittlerweile in einem eigenen, gestern auf nachtkritik.de veröffentlichten Beitrag erklärt, warum er den Aufruf unterschrieben hat: http://bit.ly/10TxGzx.
Da Hofnarren ungestraft laut brüllen dürfen, sollte man ihnen dieses Recht milden Sinnes lassen. Wenn sie es mit ihren künstlerischen Mitteln täten, wäre es der Sache allerdings weitaus dienlicher. Vaclav Havel gilt für mich als leuchtendes Vorbild, war er doch ein überaus kluger Hofnarr, der mit leisem Gelächter statt lautem Gebrüll viel erreicht hat und zum Schluss sogar tatsächlich selber zum Fürsten wurde.