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Unsere auswahl ist subjektiv

Presseschau vom 23. September 2014 – Frank Castorf über die Lauheit von Berlin und die Zukunft der Volksbühne mit oder ohne ihn

Der Anti-Veganer

23. September 2014. Der Berliner Tagesspiegel (23.9.2014) rollt Frank Castorf, dessen Vertrag an der Volksbühne 2016 ausläuft, den roten Teppich für ein paar markige Sprüche aus. Ob ihm sein Nachfolger jetzt schon leid tue, fragt ihn etwa Peter Laudenbach im Interview. "Es gibt natürlich immer viele Agenten der Mittelmäßigkeit", antwortet Castorf und bezichtigt diese des Epigonentums: "Vieles von dem, was wir gemacht haben, ist verwässert und zum Allgemeingut geworden. Jeder setzt sich aus vorhandenen Stil-Bausteinen etwas zusammen und ist der Meinung, er sei selber Künstler." Das "Bewusstsein von Qualität" gehe dabei völlig verloren.

Presseschau vom 18. September 2014 – Die Zeit interviewt Peter Handke

(Fehlender) Dämon

18. September 2014. Peter Kümmel hat sich für die Zeit bei Paris mit dem diesjährigen International Ibsen Award-Träger Peter Handke getroffen; sie sprechen auf einer Zeitungsseite u.a. über Zorn, Dankbarkeit, Kunst (Handke: "Kunst kommt vom Lassen") und Michael Haneke.

Presseschau vom 17. September 2014 – Armin Petras in der Stuttgarter Zeitung über sein Faible für Romane und die Münchner Kammerspiele

Ich bin ein Neokonservativer

Stuttgart, 17. September 2014. Armin Petras freut sich im Interview mit Roland Müller von der Stuttgarter Zeitung (17.9.2014) über die positive Resonanz der Fachpresse auf seine erste Spielzeit als Stuttgarter Schauspieldirektor und verrät, weshalb er in letzter Zeit öfter mal vor den Vorhang tritt, wenn seinen Regisseuren wieder mal ein Buh-Orkane um die Ohren fegt: "Immer wenn ich rauskomme, wird es eine sehr erfolgreiche Produktion."

Presseschau vom 16. September 2014 – Die Rheinische Post aus Düsseldorf hat gehört, dass Wilfried Schulz Intendant des Schauspielhauses werden könnte

Schwindel auf dem Intendantenkarussel

16. September 2014. Eben noch wähnte der Wiener Standard den amtierenden Dresdener Schauspielintendanten Wilfried Schulz auf dem Weg in die Intendanz des Wiener Burgtheaters. Nun hat die in Düsseldorf erscheinende Rheinische Post gehört, Schulz könne Intendant des Düsseldorfer Schauspielhauses werden, das derzeit von Interimsmann Günther Beelitz geleitet wird.

Presseschau vom 2. September 2014 – Die Neue Zürcher Zeitung über das Erfolgsmodell der Bürgerbühne

Abwehrreflex auf Castorf und Co.?

2. September 2014. In einem lagen Aufsatz für die Neue Zürcher Zeitung (online 1.9.2014) stellt Dagrun Hintze das Erfolgskonzept der Bürgerbühne vor. Zunächst am Beispiel des Staatsschauspiels Dresden, das hierbei eine Vorreiterrolle einnimmt. Bürgerbühnen sollten auf keinen Fall mit Laientheater verwechselt werden, sie müssten sich vielmehr im professionellen Repertoire des Hauses behaupten. Die Aufführungen stünden in der Tradition von Ariane Mnouchkine, Christoph Schlingensief, Volker Lösch und Rimini Protokoll, speisten sich "vom Geist des englischen Community-Theatre und des lange vergessenen Arbeitertheaters". Als "Probebühne des Lebens" wolle die Dresdener Bürgerbühnen-Leiterin Miriam Tscholl ihr Format begriffen wissen, als "Theater als öffentliche Plattform der Menschen in dieser Stadt".

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