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Unsere auswahl ist subjektiv

Presseschau vom 7. Juli 2014 – Die Frankfurter Allgemeine über die Streiks der freien Kulturschaffenden in Frankreich

Der missbrauchte Sozialstaat

7. Juli 2014. Unter der Überschrift "Wie lange hält Frankreichs Kultur das aus?" berichtet Jürg Altwegg in der Frankfurter Allgemeinen über die Streiks der sogenannten "Intermittents", die etwa zur Absage der Eröffnung des diesjährigen Avignon-Festivals führten. Es geht bei den Streiks um ein neues Abkommen bezüglich der Arbeitslosenversicherung freier Kulturschaffender, das Ende Juni in Kraft trat: "Es soll jährliche Einsparungen von 150 Millionen Euro bringen. Die Beiträge werden leicht erhöht und die Karenzfristen ein bisschen verlängert. Die Opfer sind zumutbar – aber sie betreffen die Schwächsten, deren Entschädigungen nicht übertrieben sind."

Presseschau vom 25. Juni 2014 – Monika Grütters über die Aufgaben der Kunst

Ausdruck von Humanität

25. Juni 2014. Auf Deutschlandradio Kultur (25.6.2014) interviewt Dieter Kassel die Kulturstaatsministerin Monika Grütters. Anlass ist die anstehende offizielle Absegnung des um 1,29 Milliarden Euro aufgestockten Kulturetats durch den Bundestag.

Presseschau vom 24. Juni 2014 – Der Deutschlandfunk über die aktuelle russische Theaterpolitik

"Russland ist nicht Europa"

24. Juni 2014. Der Deutschlandfunk blickt aufs russische Theater. Dort stellte der russische Kulturminister vor Kurzem ein neues Kulturkonzept für sein Land vor - mit den Kernsätzen: "Russland ist nicht Europa" und "Russland ist russisch". Uli Hufen berichtet von Angriffen auf das Gogol-Center in Moskau: "Seit Monaten schreiben Unbekannte Beschwerdebriefe, in denen dem Gogol-Center Veruntreuung, Missachtung der russischen Kultur, Propaganda von Homosexualität, Drogenmissbrauch und vieles andere vorgeworfen wird. Im Frühjahr erreichte die Kampagne das staatliche Fernsehen."

Presseschau vom 21. Juni 2014 – Ungereimtheiten in der Burgtheatervergangenheit von Direktorin Karin Bergmann

Niemand hat nichts gewusst

Wien, 21. Juni 2014. Renate Graber schreibt in der Wiener Tageszeitung Der Standard (21.6.2014), die aktuelle Burgtheater-Direktorin Karin Bergmann habe nach ihrem Ausscheiden als Vizedirektorin der Burg 2010 noch acht Monate weitergearbeitet und dabei die kaufmännische Geschäftsführerin der Burg Silvia Stantejsky "in künstlerischen Belangen" beraten.

Presseschau vom 19. Juni 2014 – FR-Interview mit der Festivalmanagerin der Wiesbadener Biennale Ann-Marie Arioli

Kreativität macht nicht alles wett

19. Juni 2014. Für die Frankfurter Rundschau (18.6.2014) hat Judith von Sternburg mit Ann-Marie Arioli, der Festivalmanagerin der ebenfalls heute startenden Wiesbadener Biennale "Neue Stücke aus Europa" gesprochen. Thema sei diesmal "Rebellisches Theater", viele Produktionen befassten sich "mit den gegenwärtigen Umbrüchen befassen", mit Fragen nach Bürgerreichten und "konkret gelebter Demokratie". Auf der formalen Ebene gehe der Trend zum dokumentarischen Theater, "die Arbeit mit recherchierten Materialien ist wichtiger geworden", während die Wirtschaftslage "oft zu sehr ausstattungsarmen Produktionen" führte. Für die Biennale Wiesbaden bleibe angesichts der zunehmend offenen Formen "das Textbasierte einer Produktion (...) ein wichtiges Kriterium".

Presseschau vom 17. Juni 2014 – In Weimar versuchte Intendant Hasko Weber mit seinem Publikum zu diskutieren

Das Theater steht auf dem Prüfstand

17. Juni 2014. Auf der Website der Thüringer Allgemeinen (16.6.2014) schreibt Michael Helbling einen im Subtext sehr interessanten Artikel über den Versuch des Weimarer Intendanten Hasko Weber, mit dem Publikum eine Auseinandersetzung über die gerade zu Ende gehende erste Spielzeit unter seiner Ägide zu führen.

Presseschau vom 4. Juni 2014 – Der Tagesspiegel interviewt den russischen Dramatiker Farid Nagim

Zurück zum Eisernen Vorhang

4. Juni 2014. Im Interview mit Patrick Wildermann vom Tagesspiegel berichtet der russische Schriftsteller Farid Nagim über sein Stück aus dem Jahr 2000 "Der Tag der weißen Blume", dessen Inszenierung von Stephan Kimmig am morgigen Donnerstagabend die Autorentheatertage am Deutschen Theater Berlin eröffnen wird: "Es bekam einigen Zuspruch von Kollegen und hat auch teilgenommen am Moskauer Festival für Junge Dramatik, Prosa und Poesie. Ich habe in der Folge das Jelzin-Stipendium für junge Autoren bekommen – bloß inszeniert worden ist es in Russland nie." Man habe ihm gesagt, der Grund könne sein, dass im Stück Parallelen zwischen dem NKWD, dem vormaligen Innenministerium der UDSSR, und den repressiven Methoden des heutigen Geheimdienstes gezogen würden.

Presseschau vom 30. Mai 2014 – Der Freitag begrüßt die Debatte um das Freihandelsabkommen TTIP

Allein auf hohem Ross

30. Mai 2014. "Typisch, dass es nicht die innere Struktur, sondern der äußere Druck des Freihandelsabkommens TTIP mit den USA ist, der das deutsche Kulturförderungssystem infrage stellt", schreibt in der heutigen Ausgabe der Zeitung Der Freitag Axel Brüggemann. Seit Jahren sitze "die Lobby der Kultur-Apparatschiks allein auf hohem Ross und verteidigt ihre Pfründe. Steinkohle, Atomkraft und Gewerkschaften mussten umdenken – nur die alten Herren des Bühnenverbands, des Buchmarkts oder der Fernsehgremien managen ihre Produkte so unmutig wie keine andere Branche."

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