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Unsere auswahl ist subjektiv

Presseschau vom 3. März 2014 – Die ZEIT schaut ins Millionengrab Vereinigte Bühnen Wien

Blick in den Moloch

3. März 2014. In einem langen Artikel für die Wochenzeitung "Die Zeit" (20.2.2014) hat sich Thomas Miessgang den Zustand der Vereinigten Bühnen Wien (VBW) angeschaut und kommt zu einer desaströsen Bestandsaufnahme. Die VBW, zu denen die Neue Oper im Theater an der Wien, die Kammeroper, das Raimundtheater und das Ronacher gehören, waren erst jüngst in die Kritik geraten, als ihnen von der Bundeshauptstadt eine auf zwei Jahre befristete Extra-Finanzspritze von 4,9 Millionen zugestanden wurde (während insbesondere die Freie Szene der Hauptstadt mit einer notorischen Unterförderung zu kämpfen habe, wie etwa die IG Freie Theaterarbeit argumentierte, siehe Meldung vom 28. November 2013).

Presseschau vom 26. Februar 2014 – Die Neue Zürcher Zeitung über die Künstlerin Anne Tismer

Die größste Kränkung

26. Februar 2014. "Es war ein Fehler, Schauspielerin zu werden", sagt Anne Tismer im Gespräch mit Dirk Pilz, der sie für die Neuen Zürcher Zeitung porträtiert. "Ich hätte gleich machen sollen, was ich jetzt mache: bildende Kunst." Anne Tismer arbeitet Pilz zufolge an Objekten und Gemälden, baut Skulpturen, entwirft Aktionen und lebt inzwischen in größtenteils Togo.

Presseschau vom 21. Februar 2014 – Der Freitag über die Kompetenzen des Kulturstaatsministeriums

"Leicht vergiftetes Erbe"

21. Februar 2014. Im Freitag (21.2.2014) widmet sich Birgit Walter dem Kulturstaatsministerium unter Monika Grütters. Walter bemerkt, dass Kultur im Wahlkampf keine Rolle gespielt hätte. "Das ist so, weil es in der Bundeskulturpolitik um nichts geht. Hier wird Haltung gezeigt, Meinung gebildet, vielleicht Protest formuliert, aber fast nichts entschieden." Schließlich sei der Großteil der Kulturfinanzierung Ländersache. Das Budget des BKM betrage lediglich 1,3 Mrd Euro, während das Arbeitsministerium 85 Mrd Euro zu verantworten habe.

Presseschau vom 19. Februar 2014 – Der Tagesspiegel über die Theatersituation im Nordosten

Garant für Lebensqualität

19. Februar 2014. Im Berliner Tagesspiegel fasst Frederik Hanssen die prekäre Situation der Bühnen in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern zusammen (unsere Positionen zu Mecklenburg-Vorpommern finden sie hier, zu Sachsen-Anhalt hier und hier), um dann weiter auszuholen. Rein rechnerisch lasse sich die Argumentation der Kulturminister in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern durchaus nachvollziehen: "Wenn bald nur noch zwei Millionen Menschen in Sachsen-Anhalt leben, muss es dort dann wirklich genauso viele Operntruppen geben wie in Berlin, nämlich drei? Brauchen Städte mit 57 000 Einwohnern wie Stralsund oder gar nur 20 000 Einwohnern wie Neustrelitz wirklich eigene Musiktheatersparten? Die Antwort lautet selbstverständlich: Ja. Weil sie sonst wenig zu bieten haben."

Presseschau vom 16. Februar 2014 – Der Tagesspiegel über die Folgen des Mikroport-Einsatzes auf deutschen Bühnen

Gesichtsspangen zerstören die Illusion

16. Februar 2014. Unter dem Titel "Terror der Intimität" betrachtet Udo Badelt für den Tagesspiegel (16.2.2014), welche Folgen der zunehmende Mikroport-Einsatz auf deutschen Bühnen hat. Auch wenn Inszenierungen "von der Tiefe des Raums" lebten, wie etwa Andreas Kriegenburgs Aus der Zeit fallen, vermittelten die Stimmen davon nichts: "Alle kommen mit gleicher Dynamik aus dem gleichen Lautsprecher, unterschiedslos, nivellierend. Ein Theater, das freiwillig auf eine entscheidende Dimension verzichtet, sich flach macht, verflacht."

Presseschau vom 10. Februar 2014 – Neues aus den Kassastuben des Burgtheaters

Schenk mir doch ein kleines bisschen Kohle, Kohle ....

10. Februar 2014. Die österreichische Nachrichtenagentur apa meldet am 10.2.2014 (16:26 Uhr) auf ihrer Website erste Ergebnisse der Aufsichtsratssitzung des Burgtheaters, die zu diesem Zeitpunkt noch im Gang ist. Demnach soll der Zwischenbericht zur wirtschaftlichen Lage einen "voraussichtlichen" Verlust von 8,3 Mio. Euro voraussagen [darin enthalten die von Burgtheaterdirektor Matthias Hartmann als Begründung für einen möglichen Verlust genannte geänderte Abschreibungsmethodik mit 5,6 Mio. Euro]. Außerdem stünden Steuernachzahlungen in Höhe von bis zu 5 Millionen Euro wegen "formaler Versäumnisse der kaufmännischen Direktion im Raum".

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