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ASSITEJ-Preisträger:innen 2023 bekanntgegeben
11. April 2023. Die ASSITEJ e.V., das Netzwerk der Kinder- und Jugendtheater in Deutschland, vergibt seit 1991 alle zwei Jahre die undotierten ASSITEJ Preise. Die Gewinner wurden nun bekanntgegeben.
Der ASSITEJ Preis zeichnet Personen und/oder Organisationen aus, die in besonderer Weise für die Förderung und Wahrnehmung des Kinder- und Jugendtheaters eintreten. 2023 werden in dieser Kategorie geehrt: die Geheime Dramaturgische Gesellschaft (GDG), Hannah Biedermann und Thomas Lang.
Der Geheimen Dramaturgischen Gesellschaft gehören 12 professionelle Gesprächsanstifter*innen an, die seit 2014 auf Theaterfestivals und Arbeitstreffen Gespräche, Diskussionen und Workshops initiieren und moderieren. Die GDG hat in den letzten Jahren für Festivals und Veranstaltungen des Kinder- und Jugendtheaters verschiedene Gesprächs- und Begegnungsformate konzipiert und durchgeführt.
Hannah Biedermann ist Regisseurin, Performerin und Theaterpädagogin. Seit 2010 arbeitet sie kontinuierlich im Theater für junges Publikum und hat sowohl als Regisseurin als auch mit dem Kollektiv Pulk Fiktion zahlreiche Produktionen erarbeitet, in denen interdisziplinäre, performative und interaktive Erzählweisen erprobt werden. Darüber hinaus hat sie sich kulturpolitisch für Kinder- und Jugendtheater eingesetzt.
Thomas Lang arbeitete als Theaterpädagoge, Regisseur und Theaterdozent. Von 1980 bis 2000 leitete er das Kinder- und Jugendtheater am Staatstheater Braunschweig und dann bis 2012 den Programmbereich Theater an der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel. Ehrenamtlich war er im Vorstand der ASSITEJ, im Kuratorium des Kinder- und Jugendtheaterzentrums sowie in zahlreichen Jurys tätig. Thomas Lang wird für sein Lebenswerk mit dem ASSITEJ Preis geehrt.
Mit dem ASSITEJ Veranstalter*innenpreis werden Veranstalter:innen geehrt, die Gastspiele für ein junges Publikum ermöglichen und ein Programm von hoher Qualität für verschiedene Altersgruppen zusammenstellen. In diesem Jahr werden zwei Veranstalterinnen geehrt: Florian Rzepkowski vom Figurentheater Osnabrück und Bernd Upadek vom Scharoun Theater Wolfsburg.
Zur Begründung heißt es: "Florian Rzepkowski hat 2018 die Leitung des Figurentheaters Osnabrück übernommen, das Programm in dieser Zeit ausgebaut und gestärkt und die Bedingungen für Künstler*innen so verändert, das nachhaltiger produziert werden kann. Jede*r Gastkünstler*in merkt, dass die Gastspiele dem kleinen Team vom Figurentheater am Herzen liegen."
"Bernd Upadek verantwortet das Theaterprogramm für junges Publikum am Scharoun Theater Wolfsburg, das ganzjährig ein vielfältiges Programm für junges Publikum zeigt und auch theaterpädagogisch sehr gut aufgestellt ist. Auch in Zeiten erschwerter Bedingungen ist Bernd Upadek dem Theater für Junges Publikum ein hervorragender Gastgeber und kluger Kurator."
Der Bernd Mand-Preis für Kulturjournalismus würdigt Personen und Organisationen, die für öffentliche Wahrnehmung und fachliche Reflexion der Darstellenden Künste für junges Publikum sorgen und dies mit Qualität, Kompetenz und Respekt für Publikum und Macher*innen vertreten. Mit dem Bernd-Mand-Preis 2021 wird geehrt: Play Time – Stream & Diskurs Junges Theater.
Zur Begründung heißt es: "Das Format Play Time – Stream & Diskurs Junges Theater, eine Kooperaton von nachtkritik.de und der Kulturstiftung des Bundes im Rahmen des Programms JUPITER, zeigt seit einem Jahr regelmäßig besondere Produktionen für junges Publikum im Stream und initiiert Diskussionen um virulente Themen im Theater für junges Publikum."
Erstmals wird außerdem der Vera Gerdau Preis für Einrichtungen oder Persönlichkeiten vergeben, die sich in herausragender Weise für die allumfassende Einbeziehung junger Menschen mit unterschiedlichen Behinderungsperspektiven engagieren und die gleichberechtigte Zusammenarbeit mit Künstler*innen mit und ohne Behinderungsperspektiven fördern. Der 1. Vera Gerdau Preis geht an "Leute wie die", eine Performancegruppe, die Theaterstücke und Workshops kreiert, in denen Laut- und Gebärdensprache gleichberechtigt verwendet werden. Das Kollektiv arbeitet seit 2015 an der Fragestellung, wie taube und hörende Darsteller*innen auf der Bühne gleichberechtigt agieren können, wie (taubes und hörendes) Publikum daran teilhaben kann und welche Ästhetiken daraus entstehen.
Der diesjährigen Jury gehörten an: Anna Eitzeroth (Mitarbeiterin des Kinder- und Jugendtheaterzentrums, ab 2023 Geschäftsführerin der ASSITEJ), Rebecca Hohmann (Leiterin Junges Theater Bremen, ASSITEJ Vorstand), Patrick Jech (Puppenspieler), Sibel Polat (Schauspielerin) und Lisa Zehetner (Dramaturgin, ASSITEJ Vorstand). In der mixed-abled besetzten Jury des Vera Gerdau Preises saßen Lisa Zocher (Tänzerin, Forward Dance Company), Wille Felix Zante (Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Deutschen Gehörlosen-Bund e.V.), Caline Weber (Performerin), Katrin Maiwald (Dramaturgin und Theaterpädagogin, ASSITEJ Vorstand) und Werner Lorenz (Vorstandsvorsitzender der Vera Gerdau Stiftung).
Die Preisverleihung findet im Rahmen des AUGENBLICK MAL! Festivals am 23. April 2023 um 19.30 Uhr im Berliner Theater Strahl statt.
(ASSITEJ e.V. / miwo)
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