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Internationaler Ibsen Preis 2010 für Jon Fosse
Tief in ein existenzielles Schreiben
21. Mai 2010. Der Internationale Ibsen Award 2010 geht an den norwegischen Autor Jon Fosse. Das gab die Preisjury in Oslo bekannt. Die Auszeichnung wurde 2007 von der norwegischen Regierung eingerichtet und ist mit 2,5 Millionen Kronen, etwa 300.000 Euro, dotiert. Bisherige Preisträger sind Peter Brook (2008) und Ariane Mnouchkine (2009).
Der Preis wird an eine Einzelperson, Organisation oder Institution in der Kunst verliehen, die außergewöhnliche Leistungen im Geist von Ibsen gezeigt hat. In der Begründung heißt es, dass von Fosses Dramatik oft behauptet werde, dass sie undramatisch ist. "Dabei übersieht man, dass er Spannung auf eine andere Art und Weise erzeugt als Ibsen, Strindberg und O'Neill, die den Grundstein für die psychologischen und naturalistischen Dramen des 20. Jahrhunderts gelegt haben. Er gehört auch nicht zur realistischen Hauptlinie der europäischen Dramatik der letzten zehn bis fünfzehn Jahre (...) Jon Fosse ist früh seinen eigenen Weg gegangen, der ihn immer tiefer in ein existentielles und teilweise religiös gefärbtes Schreiben geführt hat, das keinem anderen im Theater der Gegenwart gleicht (...) Wie alle bedeutenden Dramatiker zwingt Fosse Theater und Publikum in neuen Bahnen zu denken. Er ist der Dichter des Unbekannten. Vielleicht muss man seine großen Erfolge so erklären: er gibt uns etwas, das uns fehlt."
(www.ibsenawards.com/sik)
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