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Regisseur und Theaterintendant Peter Eschberg gestorben

11. September 2024. Im Alter von 87 Jahren ist der Regisseur und Theaterintendant Peter Eschberg gestorben. Das meldet unter anderem der WDR.

Der gebürtige Wiener studierte Germanistik und Theaterwissenschaften und absolvierte das Max Reinhardt-Seminar. Erste Schauspiel-Erfahrungen sammelte er 1959 bis 1965 an den Münchner Kammerspielen, wo er unter anderem als Partner von Attila Hörbiger und Romuald Pekny in "Lumpazivagabundus" auf der Bühne stand. 1965 bis 1968 war Peter Eschberg am Theater in der Josefstadt in Wien engagiert, trat aber auch in Frankfurt und Berlin auf.

1968 wurde er als Schauspieler und Regisseur ans Schauspiel Köln engagiert, wo er ab 1976 zur Leitung gehörte. Ab 1981 leitete Eschberg das Schauspielhaus Bonn und setzte Uraufführungen von Tomas Bernhard, Rainald Goetz oder Elfriede Jelinek auf den Spielplan. 1991 übernahm Eschberg die Leitung der Städtischen Bühnen in Frankfurt am Main, wo er mit Sparmaßnahmen zu kämpfen hatte.

Peter Eschberg entdeckte und förderte Schauspieler*innen und Regisseur*innen wie etwa Dorothee Hartinger, Judith Engel, Christian Nickel, Wolfram Koch oder Wolf Bachofner. Auch die Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek ist ihm verbunden: "Ich möchte dem kürzlich verstorbenen Peter Eschberg noch einmal für alles danken, was er für mich getan hat. Er hat als Intendant in Bonn meine Stücke aufgeführt, als das kein andrer getan hat. Und ich möchte Carmen Renate Köper und der ganzen Familie mein aufrichtiges Mitgefühl aussprechen", schreibt Elfriede Jelinek in einer E-Mail an nachtkritik.de.

Die Zukunft des Theaterbetriebs sah Peter Eschberg, der zuletzt in seinem Haus in den Bergen lebte, nicht nur positiv: "Den manchmal unerkannten großen Begabungen standen und stehen immer öfter die als modisches Event gefeierten Unbegabungen im Wege", schrieb er in seiner 2002 erschienen "subjektiven Theatergeschichte" mit dem Titel "Gegen Heuchelei". Darin heißt es: "Manipulation, Scharlatanerie und künstlerische Verkommenheit bedrohen zunehmend das Theater und die Theaterleute", so zitiert Deutschlandfunk Kultur aus dem Buch.

Peter Eschberg ist bereits am 5. September verstorben. An seinem Geburtstag, dem 20. Oktober, soll es in Frankfurt am Main eine Trauerfeier geben.

(WDR, MSN, DLF Kultur / eph)

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