Im Abseits - Unter Hindernissen kommt die deutschsprachige Erstaufführung von Sergi Belbels Stück in Weimar heraus
Wegen der Krise
Die Troerinnen − Konstanze Lauterbach inszeniert ein Antikenprojekt nach Euripides und Tom Lanoye in Weimar
Klagegesang
von Ute Grundmann
Weimar, 17. Mai 2012. Ein langer Ton der Klage im Dunkeln. Er wird zum langgezogenen Heulen, dann schließlich zum Weinen. So wortlos beginnen im Deutschen Nationaltheater "Die Troerinnen"; erst im langsam aufblendenden Licht sieht man Klytaimnestra, die um ihre getötete, geopferte Tochter Iphigenie klagt. Um sie herum streuen Frauen Stroh, eine andere beklagt die alt gewordene Zeit, nun, nach dem Fall Trojas. Diesem nicht stummen, aber wortlosen Auftakt folgt eine Flut von Worten, Klagen, Schmerz und Wut, wie sie Konstanze Lauterbach im Großen Haus inszeniert, choreografiert hat.
Seymour oder Ich bin nur aus Versehen hier − Daniela Kranz führt Anne Leppers Drama von den Ungeliebten und Ungewollten in Weimar auf
Von den Ausgeschlossenen
von Christian Baron
Weimar, 10. Mai 2012. Wenn in Filmen oder auf der Theaterbühne Menschen ins Zentrum gerückt werden, bei denen die Pfunde purzeln sollen, besteht gewöhnlich Slapstick-Alarm. Nur selten geht die Vereinigung von Klamauk und Ernsthaftigkeit gut. Bei ihrer Inszenierung von Anne Leppers "Seymour oder Ich bin nur aus Versehen hier" am Deutschen Nationaltheater Weimar entgeht Regisseurin Daniela Kranz dieser Falle von vorneherein. Sie verzichtet auf massigen Körperumfang simulierende Fat-Suits; was sich erst im Laufe der Darbietung offenbart: Sie hat mit dieser Maßnahme offenbar noch etwas ganz anderes im Sinn.
Titanic - Amina Gusner versenkt den Luxusdampfer am Theater Gera
Die letzte Party der oberen Mittelklasse
von Christian Baron
Gera, 27. April 2012. Was hätte das für ein Spektakel werden können. Da kündigt das Theater Gera als letzte Inszenierung von Amina Gusner die Uraufführung von "Titanic" an – einem Stück, das sie gemeinsam mit Lennart Naujoks geschrieben hat und nun, 100 Jahre nach dem Untergang des titelgebenden Schiffes, zur Aufführung bringt.
Regie: Roman Schmitz
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