Lieblinge 2023
19. Januar 2023. Das 16. virtuelle nachtkritik-Theatertreffen 2023 ist entschieden! Die Leser:innen von nachtkritik.de haben aus den 38 Vorschlägen der nachtkritik-Autor:innen ein Tableau aus zehn Inszenierungen gewählt. Insgesamt stimmten 7236 Wähler:innen ab und vergaben 10356 Stimmen.
Das Ergebnis
Das ist das Publikumsergebnis mit den zehn favorisierten Inszenierungen in alphabetischer Reihenfolge (mit den Begründungen unserer Autor:innen für ihre Nominierung).
Alkestis von Euripides |
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Buntes Republik von Ulf Dietrich und Manfred Langner |
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Dämonen von Boris Nikitin, Sebastian Nübling & Ensemble Sie sind 12 Sekunden voraus. So lange dauert es, bis das Signal unterm Atlantik in den amerikanischen Serverpark geleitet, wieder zurückgeschickt wird und per Internet auf der großen Leinwand im Basler Schauspielhaus landet. Kaum hat Elif Karci das klar gemacht, geht sie forschen Schrittes aus dem Theater, die Kamera hinter ihr her. Es wird drei Stunden und 35 Minuten dauern, bis sie wieder zurück ist. In dieser Zeit jagt sie mit der Gruppe junger Schauspieler:innen durch die Stadt. Immer gefolgt von der Kamera, die ihre Bilder auf die Leinwand sendet. Es ist eine Parforcetour, immer live. Es geht um Leben und Tod, Schmerz und Verlust, um die Realität, ihre Wahrnehmung und ihr Fehlen, um Erinnerungen, um die Welt als Wille und Vorstellung und Fake. Ein Bild einer Gruppe junger Leute, ein Bild einer Stadt. Wütend, laut, rotzig, frech. Beeindruckend. (Valeria Heintges)
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Der Meister und Margarita nach Michail Bulgakow |
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Die Revolution läßt ihre Kinder verhungern von Futur3 |
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Dorian von Darryl Pinckney nach Motiven von Oscar Wilde |
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Heimweh von Darum |
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Spiel vom Leiden, Sterben und Auferstehen unseres Herrn Jesus Christus |
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Welt überfüllt von Anna Gmeyner Regie: Thomas Ladwig Theater Oberhausen Premiere am 30. September 2022 {slider=Begründung der Nominierung|closed}Die Uraufführung des Stückes "Welt überfüllt" (1929) von Anna Gmeyner in der Regie von Thomas Ladwig ist nicht nur ein später Triumph über die Nationalsozialisten, die eine erfolgreiche jüdisch-deutsche Theater- und Drehbuchautorin um ihre Karriere brachten. Sie ist ein Glücksfall, denn dieses Stück über das Schicksal kleiner Leute zur Zeit der Weltwirtschaftskrise berührt uns; wir teilen ihre existenziellen Sorgen und Zukunftsängste und erliegen dem Reiz von Gmeyners ganz spezieller, ironischer, durch und durch humanistischer Erzählweise. Ladwigs Inszenierung mit einem inspirierten Ensemble auf einer wunderbar gestalteten Treppenbühne bringt dieses wiederentdeckte Theaterjuwel zum Glänzen. (Karin Yeşilada) |
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YO BRO von und mit Joana und Aljoscha Tischkau In der Produktion YO BRO beschäftigt sich Choreografin und Tänzerin Joana Tischkau gemeinsam mit ihrem Bruder Aljoscha Tischkau mit rassistischen Strukturen in 'mixed race'-Familien. Für ihre autoethnografische Theaterarbeit eignen sie sich im ästhetischen Modus der queeren Parodie Szenen von Familien-Sitcoms, TV-Shows und Musikvideos aus den neunziger Jahren an (wie “Bill Cosby Show“, “Alf“, “Familienduell“, Auftritte der Kelly Family oder von Michael & Janet Jackson). Auf diese Weise offenbart sich nicht nur die epistemische Gewalt der weißen, von Diskriminierungen durchzogenen Medienlandschaft, sondern es ist auch eine intensive, zuweilen schmerzhafte, emotionale Erinnerungsreise für unsere Generation der Mitte der achtziger Jahre Geborenen, die in YO BRO eingeladen ist, neu auf die eigene Mediensozialisation und ihre identitätskonstituierenden Effekte zu blicken. (Theresa Schütz) |
Hier die 38 Nominierungen, aus denen in diesem Jahr gewählt werden konnte.
Mehr zu den Gewinnern der vergangenen Jahre: Ergebnis 2022, Ergebnis 2021, Ergebnis 2020.
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