Ein Kommentar zur Preisentscheidung beim Young Directors Project in Salzburg
Selbsterfahrungstrip für die Ultra-Sensibelchen
von Reinhard Kriechbaum
Salzburg, 24. August 2011. Ein mutiges Statement zu einer amerikanischen Theatergruppe, zum New Yorker The Team und seinem unorthodox-popkulturellen Zugang zur Geschichte und Fortschrittsideologie des eigenen Landes – das wäre eine Option gewesen. Die radikale Performance von Signa in einer Privatvilla, die den Zuschauer in ein Klima des Entsetzens um Osteuropa-Frauenhandel hinein katapultiert, eine andere. Aber Freunde, nicht solche Töne! Auch nicht in der Theater-Schmuddelecke der Salzburger Festspiele, wo ja eigentlich Narrenfreiheit herrscht!
Ein legitimes Kind des Kalten Krieges: über die Gründung der Berliner Festwochen in Westberlin vor 60 Jahren
Kunst ist Waffe?
von Kerstin Decker
24. August 2011. Sommer 1951. Westberlin kann das nicht länger mit ansehen. Schon wieder feiern diese Ostberliner Hungerleider (1), diesmal Weltjugendfestspiele. Ja, was gibt diesen Kommunisten den Alleinvertretungsanspruch auf die Jugend der Welt? Und warum kommt die auch noch? Was hat die Weltjugend überhaupt in der falschen Stadthälfte zu suchen?
Redaktionsblog - Ein Tänzchen mit dem Teufel
17. August 2011. Nicolas Stemann hat bei den Salzburger Festspielen Faust 1 & 2 inszeniert; es ist ein Faust-Marathon, acht kurze Stunden lang. Ich habe es so gesehen, dass Stemann hier die ganze vermaledeite Dialektik der Freiheit durchbuchstabiert. Faust, der Teufel, Gretchen, Kaiser, Helena: Allesamt ins Drama der Freiheit verwickelt. Die heikle Frage ist, wo Freiheit aufhört, wo sie anfängt, ob sie Grenzen, Kriterien, bedarf, wie sie sich zur Moral verhält und was sie mit den Menschen tut. Das ist, glaube ich, die große, grobe Linie des Abends.
Debatte um die Zukunft des Stadttheaters - Das Stadttheater fördert starke Autorindividuen
Die Geburt des Autors aus dem Nachspielen
von Ute Nyssen
11. August 2011. Wahrscheinlich ist es meine professionelle Deformation als Bühnenverlegerin, dass ich mir eine Theaterzukunft ohne Autoren nicht vorstellen möchte, nicht kann, nicht will, sondern ebenso dagegen ankämpfen möchte wie Matthias von Hartz (Debatte zur Zukunft des Theaters I) und Ulf Schmidt (Debatte zur Zukunft des Theaters II) in ihrer jeweiligen Sache.
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