Umwegfinanzierung

Berlin, 30. August 2011. Da sage noch einer, die Kultur koste nur Geld und bringe nichts ein: Wie die Berliner Medien heute melden (hier: Der Tagesspiegel und Radio Berlin-Brandenburg), sind laut der aktuellen Kultur-Monitoring-Umfrage rund 57 Prozent der Besucher der Berliner Kultureinrichtungen Touristen.

In den Theatern (allerdings nehmen nur das Maxim Gorki Theater und die Ku'damm-Bühnen am Monitoring teil) sind es nur 35 Prozent, bei Museen hingegen 75, bei Gedenkstätten wie dem Holocaust-Denkmal sogar 90 Prozent. "Berlins Kultur ist ein Tourismusmagnet", sagte Kulturstaatssekretär André Schmitz bei der Vorstellung des Berichts. Sie sei inzwischen der Hauptgrund, warum Besucher nach Berlin kommen. "Die Kultur dürfte der einzige Haushaltstitel sein, der sich über Arbeitsplätze und Steuereinnahmen refinanziert, wahrscheinlich sogar zweifach," so Kulturstaatssekretär Schmitz.

Jedoch, schüttet die tageszeitung (taz) Wasser in den Wein: Von den Berlinern mit Migrationshintergrund besuchen laut Umfrage nur 11 Prozent die Kultureinrichtungen der Stadt. "Hier gibt es noch eine Menge Hausaufgaben zu machen", zitiert die taz André Schmitz.

(Tagesspiegel/ Radio Berlin-Brandenburg/ taz/ jnm)

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Kommentare  
Berliner Kultur bringt Geld ein: Theater zu Gedenkstätten?
das hieße aber auch, wenn man aus einem theater jetzt eine gedenkstätte machen würde, sähe die bilanz noch besser aus. was wahrscheinlich auch der klammheimliche grund ist, daß die nachtkritik die meldumg veröffentlicht.
Berliner Kultur bringt Geld ein: keine Theater zu Gedenkstätten
Liebe Vicki,

nein, das trifft nicht zu. Wir haben diese Meldung veröffentlicht, wie Sie sich denken können, um denjenigen Politikern, die sich dem kultur- und kunstfeindlichen Populismus hingeben und behaupten, die Kultur koste zuviel Geld ("350 Euro Subventionen für einen Opernbesuch" u.ä.), das allzu billige Argument zu entkräften.
Berliner Kultur bringt Geld ein: fragwürdige Statistik
Bloß entkräftet es nichts. Keine Oper, bloß ein einziges öffentliches Theater hat teilgenommen, und das schneidet auch noch vergleichsweise schlecht ab. 350 € für eine Opernkarte - da müssten Touristen richtig viel Kohle in der Stadt lassen, bis sich das rechnet. Und wie viele Touristen kommen für "Blue Man Group", "Schuh des Manitu" etc.? Und ein Holocaust-Mahnmal zur Kultur zu schlagen, um die Zahlen aufzubessern... fragwürdige Methode.
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