Vertrauen ausgesprochen

Altenburg, 7. Dezember 2010. Wie der Mitteldeutsche Rundfunk meldet, bleibt Matthias Oldag, trotz des Verdachtes auf Verschwendungsucht, einstweilen Intendant des fusionierten Theaters Altenburg-Gera.

Wie Altenburgs Bürgermeister Michael Wolf (SPD) gestern Abend nach einer Aufsichtsratssitzung mitteilte, habe der Aufsichtsrat des Theaters dem amtierenden Intendanten mit "deutlicher Mehrheit", nämlich mit sechs gegen drei Stimmen, das Vertrauen ausgesprochen.

Damit lehnte das Gremium einen Antrag des Mitgesellschafters Kreis Altenburger Land ab, Oldags Stelle sofort neu auszuschreiben. Der Grund dafür, schreibt der MDR: "Im September war am Theater überraschend ein Fehlbetrag von einer Million Euro entdeckt worden. Bei der Aufsichtsratssitzung hieß es, die Konsolidierung der Finanzen schreite gut voran - die Sparbemühungen würden greifen."

Wie Wolf weiter sagte, wolle der Aufsichtsrat jedoch zunächst abwarten, wie sich die Theaterfinanzierung [des Landes Thüringen] für die Jahre 2013 bis 2017 entwickle und erst dann entscheiden, ob man Oldag d Vertrauen gebe, das Theater weiter zu führen. Sein bisheriger Vertrag läuft am 1. August 2011 aus.

Der Fraktionsvorsitzende der Liberalen im Altenburger Kreistag, Karsten Schalla, hat im Anschluss an die Aufsichtsratssitzung sein Aufsichtsratsmandat mit sofortiger Wirkung niedergelegt, meldet abg-info.de. Er erklärte: "Diesen Weg werde ich nicht mitgehen. Wenn der Aufsichtsrat, wie somit geschehen, dem Hauptverantwortlichen für die Misere am Theater sogar noch den Rücken stärkt und ihn aus der Verantwortung entlässt, sehe ich mich nicht länger in der Lage, mein Amt weiter auszufüllen. Nach meinem Verständnis verstösst der Aufsichtsrat mit den gestern getroffenen Entscheidungen gegen seine gesetzlichen Pflichten – von daher sehe ich keine andere Möglichkeit, als das Gremium mit sofortiger Wirkung zu verlassen."

(MDR/ jnm/dip)

 

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