Konglomerat von Fehlern und Versäumnissen

24. November 2010. Die drohende Insolvenz der Theater&Philharmonie Thüringen GmbH (TPT) ist abgewendet. Wie die Thüringische Landeszeitung meldet, beschloss die Landesregierung in ihrer gestrigen Kabinettsitzung einen außerordentlichen Zuschuss in Höhe von 1,088 Millionen Euro für das Mehrspartentheater Altenburg/Gera.

Die erste Rate von 600.000 Euro will das Land noch Ende 2010 überweisen. Um das Gesamt-Defizit des Hauses von 1,85 Millionen Euro zu tilgen, müssten die drei kommunalen Träger noch die restlichen 800.000 Euro beisteuern.

Laut Thüringischer Landesleitung folgte die Ministerrunde mit der Entscheidung einem Vorschlag von Kultusminister Christoph Matschie (SPD). "Ostthüringen muss auch weiter einen starken Theater- und Orchesterstandort haben", sagte der Ressortchef. Zugleich fand er deutliche Worte der Kritik. Das Theater sei durch "ein Konglomerat von Fehlern und Versäumnissen" in diese Schieflage geraten. Jetzt müssten die Gesellschafter Haftungsansprüche gegenüber handelnden Personen prüfen, forderte Matschie. Dabei nannte er auch den Intendanten. Das Land helfe lediglich in einer Notsituation. Dies dürfe keineswegs zur Regel werden.

Matschie betonte, dass gegenwärtig sowohl Gespräche über eine künftige Gesamtstruktur der Thüringer Theater- und Orchesterlandschaft geführt würden als auch Debatten mit einzelnen Häusern. Forderungen nach Sofortentscheidungen wies er zurück. Auch die jüngsten Einlassungen des Erfurter Theaterintendanten fanden nicht den Beifall des Ressortchefs. Diskussionen, wer "der Größte und Schönste ist", seien nicht hilfreich.

Derweil dankt Intendant Matthias Oldag in einer Pressemitteilung neben der Landesregierung vor allem "den Zuschauern, die uns in der schweren Zeit die Treue gehalten und unsere Theater überdurchschnittlich besucht haben. Damit haben sie gezeigt, wie wichtig ihnen ihr Theater ist und haben ihm den Rücken gestärkt."

(TLZ / geka)

 

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