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Früherer Berliner Staatsopernintendant Hans Pischner gestorben

Musiker, Kulturpolitiker, Intendant

18. Oktober 2016. Der frühere Intendant der Berliner Staatsoper Unter den Linden, Hans Pischner, ist tot. Das teilte die Berliner Staatsoper mit, die Pischner von 1963 bis 1984 geleitet hat.

Gerade in den schwierigen Jahren nach dem Mauerbau sei es Pischner gelungen, so die Berliner Staatsoper in ihrer Mitteilung, die traditionsreiche Institution einschließlich Staatskapelle und Staatsopernchor wieder auf ein künstlerisch hohes Niveau zu führen. "Die Verpflichtung erstklassiger Dirigenten, Solisten und Regisseure sowie eine kluge, ausgewogene und durchdachte Spielplanpolitik brachten dem Haus und seinem Intendanten internationale Anerkennung und Wertschätzung ein", so die Staatsoper weiter.

Hans Pischner wurde 1914 in Breslau geboren und war studierter Cembalist und Musikwissenschaftler. Darüber hinaus war er von 1956 bis 1963 stellvertretender Minister für Kultur der DDR unter Johannes R. Becher, Alexander Abusch und Hans Bentzien. Von 1977 bis 1990 war Pischner Präsident des Kulturbundes der DDR und einige Jahre auch Vizepräsident der Akademie der Künste der DDR.

Die Ära Pischner an der Berliner Staatsoper war geprägt von Künstler*innen wie Ruth Berghaus, Luca Ronconi, Erhard Fischer, Theo Adam, Peter Schreier, Otmar Suitner, Wolfgang Rennert, Siegfried Lorenz oder Siegfried Vogel. Pischner blieb auch als Intendant als Musiker aktiv. Seine besondere Aufmerksamkeit galt den Werken Bachs und Händels sowie Kompositionen der Gegenwart. Er gab Konzerte und nahm Schallplatten auf, unter anderem mit dem Geiger David Oistrach.

Hans Pischner, der noch bis zuletzt Premieren der Staatsoper, sowie Vorstellungen und Konzerte anderer Häuser besuchte, starb am 15. Oktober im Alter von 102 Jahren in Berlin.

(Staatsoper Berlin / sle)

 

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