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Götz George wird seinen Vater Heinrich George spielen
Einen Freispruch erwirken
26. Dezember 2010. Einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung vom Donnerstag zufolge wird Götz George in einer ARD-Produktion seinen Vater, den Schauspieler Heinrich George spielen. Er habe, so der 72jährige in dem Gespräch, dem Projekt erst nach langem Überlegen zugestimmt. "Der Film bietet die Möglichkeit, für meinen völlig zu Unrecht beschuldigten Vater, der immer als NS-Darsteller hingestellt wurde, durch Zeitzeugen einen Freispruch zu erwirken", sagte Götz George der SZ.
Der Schauspieler Heinrich George, 1893 in Stettin geboren, gehörte zu den bedeutendsten Theaterschauspielern der Weimarer Republik; von 1925-1929 an der Berliner Volksbühne, später am Staatstheater am Gendarmenmarkt. Zeitweilig stand er der KPD nahe. 1931 spielte er Franz Biberkopf in der Verfilmung von Döblins Roman "Berlin Alexanderplatz".
1933 geriet George wegen seines sporadischen Sympathisierens mit den Kommunisten zunächst in Schwierigkeiten, arrangierte sich dann aber mit dem NS-System. Von 1937 bis zur Schließung aller deutschen Theater im Herbst 1944 war George Intendant des Berliner Schillertheaters. Auch wirkte er in nationalsozialistischen Propagandafilmen mit, ua. in Hans Steinhoffs "Hitlerjunge Quex", in Veit Harlans "Jud Süß" oder Harlans Durchhaltefilm "Kolberg" von 1945. 1946 wurde er von der sowjetischen Besatzungsmacht verhaftet und in Sachsenhausen interniert, wo er am 25. September 1946 im Alter von 52 Jahren verstarb. Als Todesursache gilt ein Blindarmdurchbruch.
(sle)
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