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OB von Greifswald moniert Neustrelitzer Besucher-Statistik
Reichlich kreative Buchführung?
19. März 2012. Im finanziell gebeutelten Mecklenburg-Vorpommern kämpfen die Theater mit allen Mitteln um die Verteilung der Fördergelder. Wie jetzt bekannt wurde, wirft die Stadt Greifswald der Theater- und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz und der Deutschen Tanzkompanie Neustrelitz vor, im Jahr 2009 zu hohe Besucherzahlen angegeben zu haben. Die insgesamt 35,8 Millionen Euro Subventionen jährlich werden nach Besucherzahlen aufgeschlüsselt an die Häuser in Mecklenburg-Vorpommern verteilt. Mit zu hoch angegebenen Besucherzahlen hätten die Theater in Neubrandenburg/Neustrelitz also einen zu großen Anteil am Fördertopf bekommen – und damit unter anderem Greifswald zu wenig.
Der Greifswalder Oberbürgermeister Arthur König bezichtigt laut Angaben der Schweriner Volkszeitung das Theater in Neustrelitz, fälschlicherweise die knapp 40.000 Besucher der Schlossgartenfestspiele in die Statistik eingerechnet zu haben. Das Festival werde von einem eigenständigen Unternehmen ausgerichtet und zähle somit nicht dazu. Auch bei der Tanzkompanie seien die Zahlen nicht verlässlich. König spricht in einem der SVZ vorliegenden Schreiben an das Innenministerium von "reichlich Kreativität und Phantasie" bei der Buchführung.
Kultusminister Mathias Brodkorb (SPD) wurde in letzter Zeit stark kritisiert, weil er einen mehrseitigen Fragebogen an alle Theater in Mecklenburg-Vorpommern versendet hatte. Darin finden sich neben Fragen zu Angestellten-Altersstrukturen, errungenen Preise und Zukunftskonzepten auch Fragen wie: "Welche Rechts- bzw. Organisationsform hat Ihr Theater?"
Schwerins Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow kritisierte die Fragebogen-Aktion mit den Worten: "Ich frage mich auf welcher Basis das Land den Theatern in den vergangenen Jahren die Mittel aus dem Kommunalen Finanzausgleich zugewiesen hat, wenn dort offensichtlich keine Daten vorhanden sind!" Die Unstimmigkeiten unter den Theatern im Verteilungskampf um die Fördergelder zeigten nun, wie nötig der Fragebogen sei, so Kultusminister Brodkob.
(mw / Schweriner Volkszeitung)
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