Praxis kollektiver Autorinnenschaft

18. Janaur 2019. Das Performance Kollektiv She She Pop erhält den Berliner Theaterpreis 2019. Das teilten die Berliner Festspiele mit. "Wie kaum eine andere Theatergruppe hat She She Pop das Individuelle und Kollektive immer wieder neu zum Spielmaterial gemacht. Ob mithilfe von Gameshow-Dramaturgien in den frühen Arbeiten, wo die Performerinnen miteinander in Wettstreit traten, ob im Dialog mit ihren Vätern, Müttern oder ost-sozialisierten Kolleg*innen," zitiert die Mitteilung aus der Jurybegründung.

Mit ihren "klugen und unterhaltsamen, im besten Sinne populären Bühnenarbeiten" habe das Kollektiv "nicht nur mit dazu beigetragen, neben dem traditionellen Regie- und Literaturtheater die Praxis kollektiver Autorschaft zu etablieren. Sie haben auch eine ihnen gemäße, solidarische Arbeitspraxis entwickelt, einen feministischen Gegenentwurf zu den herkömmlichen Strukturen am Stadttheater."

she she pop 280h benjamin krieg uDas Kollektiv She She Pop © Benjamin KriegDer Jury gehörten in diesem Jahr die Theaterkritikerin Eva Behrendt, der Intendant des Theaters Bremen Michael Börgerding, der Intendant der Berliner Festspiele Thomas Oberender sowie mit beratender Stimme die Leiterin des Berliner Theatertreffens Yvonne Büdenhölzer an.

Der Theaterpreis Berlin wurde 1988 von der Berliner Stiftung Preußische Seehandlung gestiftet und wird seither während des Berliner Theatertreffens jährlich an Personen verliehen, "die Herausragendes für das deutschsprachige Theater geleistet haben", wie es in der Beschreibung des Preises durch die Stiftung heisst. Die Auszeichnung ist mit 20.000 Euro dotiert. Unter den Preisträger*innen der Vorjahre waren Karin Henkel, Herbert Fritsch, Jens Hillje, Shermin Langhoff und Margit Bendokat. Der Termin der Preisvergabe wird noch bekannt gegeben.

(sle)

 

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