Das Dorforakel gewinnt

Heidelberg, 4. Mai 2014. Der Autorenpreis des Heidelberger Stückemarkts 2014 geht an Ulf Schmidt. Zum Abschluss der 31. Ausgabe des Heidelberger Stückemarkts wurde Ulf Schmidt für sein Stück Der Marienthaler Dachs ausgezeichnet. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wurde von einer Jury vergeben, bestehend aus der Regisseurin Anna Bergmann, dem Kritiker Vasco Boenisch, dem Dramaturgen Jürgen Popig, dem Regisseur Erich Sidler und dem Dramatiker Bernhard Studlar.

ulf schmidt 120 uUlf Schmidt
Foto: Jo Bacherl
Ulf Schmidt wurde 1966 in Braunschweig geboren, studierte in München, Paris, Frankfurt am Main und promovierte bei Hans-Thies Lehmann über Platons "Schauspiel der Ideen". Anschließend arbeitete er in Digitalagenturen. Vier seiner Theaterstücke wurden bislang aufgeführt, vorgetragen und / oder ausgezeichnet. Seit 2009 bloggt er regelmäßig auf www.postdramatiker.de. Schmidt lebt derzeit in Berlin als freier Autor und Kommunikationsberater. Zuletzt war er Mitorganisator der von nachtkritik.de und der Heinrich Böll Stiftung veranstalteten Konferenz Theater und Netz in Berlin.

Der mit 5.000 Euro dotierte Internationale Autorenpreis, ebenfalls bestimmt durch die Jury, wurde 

Pipsa Lonka zugesprochen; sie ist Autorin aus dem diesjährigen Gastland Finnland und wurde für ihr Stück These little town blues are melting away prämiert.

Der zum dritten Mal vergebene Jugend-Stücke-Preis (Preisgeld: 6.000 Euro) geht an die Uraufführung Animal Farm nach dem Roman von George Orwell in einer Produktion von Showcase Beat Le Mot und dem Theater an der Parkaue Berlin mit JES Stuttgart, Mousonturm Frankfurt/M., Theater Oberhausen, FFT Düsseldorf und Kampnagel Hamburg.

Für den undotierten Nach-Spiel-Preis wählte die Jurorin Barbara Behrendt die deutsche Erstaufführung Eine Schneise von Händl Klaus aus, inszeniert am Staatstheater Nürnberg von Stefan Otteni.

 Der finnischen Autor Juha Jokela gewann mit seinem Stück "Der Patriarch" den Publikums-Preis, Daniel Foerster mit Tanzen! Tanzen! den Nachwuchs-Preis 2014. 

(Heidelberger Stückemarkt / dip / jnm)

 

Ausführliche Informationen, Stück- und Autorenporträts, Videos und Essays finden Sie auf der Festivalportal zum Heidelberger Stückemarkt, einem nachtkritik.de-Kooperationsprojekt mit dem Stückemarkt. Hier mehr zu den Preisen und Jurybegründungen.

Und hier ein Kommentar von Wolfgang Behrens.

 

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Kommentare  
Heidelberger Preise: Animal Farm nachspielbar?
Ist die Performance Animal-Farm von Showcase Beat le Mot ein nachspielbares Jugendstück?
Ulf Schmidt gewinnt: Stück im Netz
Herr Schmidt meint es ernst mit dem www.: sein Stück kann man unter http://marienthaler-dachs.de/ lesen.
Ulf Schmidt gewinnt: die eigentliche Sensation aber ist ...
Glückwunsch an Ulf Schmidt für den Autorenpreis, sein Stück fand ich in der Lesung auch am interessantesten. Aber die eigentliche Sensation des Festivals war eine Aufführung aus Nürnberg; Eine Schneise. Das ist mal eine eigenständige Autorenstimme! Glückwunsch zum Mut des Nürnberger Teams diesen Text so genial zu bezwingen Den Autor kannte ich nicht, wo wird er noch gespielt?
Ulf Schmidt gewinnt: präsenter Händl Klaus
@Mannheimer
von Händl Klaus läuft derzeit "Dunkel lockende Welt" am Stadttheater Klagenfurt und am Luxemburger Kasemattentheater. Außerdem hat er diverse Opernlibretti geschrieben, "Bluthaus" in der Komposition von Georg Friedrich Haas wird bei den Wiener Festwochen gezeigt.
Ulf Schmidt gewinnt: Marketing-Coup
absolut glaubwürdig, dass der marketingmann schmidt, der sich bei der dramaturgentagung, ganz im sinn der dramaturgen, so vehement für die auflösung der autorenarbeit als einzeltat im herkömmlichen sinn eingesetzt hat, nunmehr genau für dieses ganz und gar herkömmliche hocken und schreiben derart beglückwünscht wird.

http://nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=article&id=9042:die-jahreskonferenz-der-dramaturgischen-gesellschaft-fragt-qwie-wollen-wir-arbeitenq&catid=101:debatte&Itemid=84
Ulf Schmidt gewinnt: Dank für die Info
Danke an Frau Zindel für die Informationen. Danke aber auch an die Schauspieler und den Regisseur aus Nürnberg, die das Stück so mustergültig zur Aufführung brachten.
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