Die Jungfrau von Orleans - Felicitas Bruckers starke Schiller-Inszenierung am Theater Freiburg
Das Zeug zur Führerin
Faust - In Freiburg inszeniert Marcus Lobbes beide Klassiker-Teile als Textfläche
Im Menschenknäuel
von Annette Hoffmann
Freiburg, 17. Juni 2012. Knapp 17.000 Verse umfassen die beiden Teile von Goethes "Faust"-Tragödie. Will man sie in gut zwei Stunden auf die Bühne bringen, braucht es wohl so etwas wie Sportsgeist – insbesondere im Vorfeld eines EM-Spieles. Natürlich ist nicht der gesamte "Faust" in Marcus Lobbes' Inszenierung für das Theater Freiburg zu hören. Überhaupt fragt man sich bereits zu Beginn der Vorstellung, ob es nicht doch etwa eine große Textfläche ist, die das sechsköpfige Ensemble im Kleinen Haus spricht. Denn mit Textflächen kennt sich der Regisseur aus. 2008 inszenierte er hier mit Bravour Felicia Zellers Stück "Kaspar Häuser Meer", das dem Theater Freiburg eine Einladung zu den Mülheimer Theatertagen einbrachte. Im gleichen Jahr zeichnete ihn die Kritikerumfrage von Theater heute als besten Nachwuchsregisseur aus. Und 2010 zeigte Lobbes ebenfalls im Kleinen Haus Elfriede Jelineks "Rechnitz. Der Würgeengel" – ungekürzt und mit der Option, als Zuschauer jederzeit den Saal verlassen und wieder betreten zu können. Marcus Lobbes mutet dem Publikum gerne mal etwas zu.
Wolokolamsker Chaussee +/- Terminator - In Freiburg mixt Klaus Gehre Heiner Müller mit James Cameron
Krieg im Miniaturformat
von Annette Hoffmann
Freiburg, 17. Mai 2012. Wolokolamsker Chaussee: 2000 Kilometer nach Berlin, 120 Kilometer nach Moskau, aber wie weit ist es eigentlich nach Hollywood? Klaus Gehre hat die Distanz nun in seiner Live-Film-Performance "Wolokolamsker Chaussee +/- Terminator" in gut 70 Minuten im Theater Freiburg ausgemessen. Doch warum das Ganze? 1984 ist schuld. Da schrieb Heiner Müller nicht nur die "Russische Eröffnung" seines fünfteiligen Werkes "Wolokolamsker Chaussee", da kam auch James Camerons Film "Terminator" in die Kinos. Es ist auch das Geburtsjahr von dessen Filmfigur Sarah Connor, und dann ist da natürlich noch George Orwells Roman, der Denkhorizont für all das war, was in dieser Hochphase des Kalten Krieges passierte.
Regie: Viola Hasselberg und Jarg Pataki
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